1. Oktober 2019
Im Gespräch mit: Boris (Gitarre) von Monkey3.
Selten gab es in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz eine Band, welche Post-Metal, Sludge und psychedelische Trips so packend zu verbinden vermochte, wie Monkey3 aus Lausanne. Abgehoben, sich lange um Melodien windend und dann plötzlich wie eine Materiensenke in sich kollabierend – die Lieder der Band sind oft unberechenbar und ewig wirkend. Das bewiesen sie nicht nur zu Beginn ihrer Karriere mit „39 Laps“, sondern immer wieder mit den weiteren Alben: „Astra Symmetry“ mit leiseren Tönen und ganz frisch „Sphere“ mit grossem Spektrum.
Natürlich zeigen Monkey3 vor allem auf den Bühnen, wie kraftvoll und kosmisch ihre Musik ist. Ob nun zu Beginn des Jahres in Pratteln oder dann eben am bergmal – man darf sich auf einen Auftritt freuen, der Gestirne zum kochen bringen und die Nebel des Alls in das Dynamo holen wird.
Mehr Informationen zum bergmal Festival, welches vom 18.-19.10.2019 stattfindet, findet ihr hier. Tickets gibt es bei Ticketino.
Michael: Monkey3 existieren seit 2001. Fühlst du immer noch die gleiche Energie wie vor 18 Jahren?
Boris: In all den Jahren, in denen wir Höhen und Tiefen durchlebt haben, war es nicht immer einfach, aber im Moment fühlen wir uns stark motiviert. Wir sind sehr zufrieden mit unserem neuen Album „Sphere“ und es scheint unseren Fans sehr zu gefallen. Unser aktuelles Live-Setup auf dieser Tour ist ziemlich trippig und wir freuen uns sehr, es dem Publikum zu zeigen.
Die Band ist erwachsen geworden. Hattet ihr die Chance, eure Rock-Träume zu erfüllen?
Unser Traum war es Musik zu schreiben, diese aufzunehmen, auf die Straße zu gehen und Live-Shows zu spielen. Und das ist es, was wir tun!
bergmal ist ein kleines Indoor-Festival. Spielst du gerne Nischenshows oder ist es cooler, auf den großen Bühnen zu stehen?
Nischenshows sind großartig, weil man dem Publikum wirklich nahe ist. Es entsteht eine ziemlich intensive Atmosphäre, was ich als Gefühl wirklich mag.
Am Anfang der Karriere hattet ihr darüber nachgedacht, einen Sänger in Monkey3 aufzunehmen. Glaubst du, dass ihr dies irgendwann für einen oder mehrere Songs noch versucht werdet?
Es gibt keine Gesänge mehr auf einer Monkey3-Platte. Wir haben das ausprobiert und festgestellt, dass es nicht der Sound und die Atmosphäre der Band ist. Aus diesem Grund werden wir dem instrumentalen Rock treu bleiben, auch in Zukunft.
Das neue Album heisst „Sphere“. Ist die französischsprachige Schweiz ein besseres Gebiet, um als Band zu existieren als andere Regionen?
Eher das Gegenteil. Meine Erfahrungen haben mich dazu veranlasst zu sagen, dass die französischsprachige Schweiz ein schwieriger Ort für einen Musiker ist.
Wenn du ein Wal sein könntest – welche Art wärst du dann?
Ich kann kein Wal sein, ich sehe aus wie ein Bär.
Werdet ihr das ganze Festival über dabei sein?
Nein. Wir spielen unseren Auftritt am Freitag und da wir auf Tour sind, werden wir am Samstag bereits auf einer anderen Bühne auftreten.
Welche Acts, nebst euch, sollte man am bergmal Festival 2019 auf keinen Fall verpassen?
Eigentlich alle von ihnen, das Festival hat dieses Jahr ein wirklich starkes Line-Up.
Was verbindet Monkey3 mit Zürich?
Zürich ist die grösste Stadt der Schweiz und ein ständiger Höhepunkt der Underground-Musikszene. Und das „Züri Gschnätzlets“!
Was ist in der experimentellen Rockmusik alles möglich?
In der Art von Musik kann man alles machen, es ist ein unendliches Feld an Ausdruck und Emotionen, es gibt keine Grenzen.
Vielen Dank für deine Zeit und Musik.
Interview: Michael Bohli