Ikarus Records / VÖ: 26. Oktober 2018 / Alternative Rock, Shoegaze
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Text: Michael Bohli
Professor in Verschwörungstheorien muss man nicht sein um dieses Album zu entschlüsseln – es benötigt dazu auch keine gehetzten Reisen um die Welt. Vielmehr ist „Davvinci Code“ eine Scheibe, die deine innere Schönheit strahlen lässt und sich mit dir zusammen in einen Abgrund stürzt. Das zeigt „Sounds Of Zero“ mit seinen Gitarrenflächen, den Orgelklängen und wunderbaren Keyboardspuren. Alternative Rock mit schwarzem Himmel, Shoegaze mit nackten Füssen – und das alles von Davv.
Die Gruppe aus Zürich hat mit ihrem neuen Album einen Entwurf für atmosphärische und vielfach instrumentale Rockmusik kreiert, die sich ohne Hast über die gesamte Laufzeit ausdehnt, in deinen Emotionen wuchert und Intensität aufbaut. Wenn „Boarding“ und „Firm Grip“ noch eher zurückhalten den Einstieg machen, so ist dies nur eine sanfte Einstimmung in das Album. Denn Davv wissen genau, wie Empfindungen auszulösen sind und wie man mit schrammelnden Gitarren den Nerv trifft („No Story“).
„(Unsere) Innere Stimme“ zeigt sich wild und mit stampfendem Takt, „Jetta“ holt sich in der leichten Psychedelica und von tollen Effektgeräten die Unterstützung. Somit ist „Davvinci Code“ eine Scheibe, die sich zuerst unscheinbar präsentiert (wie auch das typografisch reduzierte Covermotiv), aber bald in jedem Schatten lauert. So bleibt einem nach dem letzten Takt von „Sky 2020“ nur noch ein Wunsch offen: Davv bald einmal live erleben zu dürfen.