Band: Mich Gerber
Album: Shoreline
Genre: Post-Rock / World
Label: Echo / Irascible
VÖ: 16. Februar 2018
Webseite: michgerber.ch
Mit seinem neusten Album nähert sich der vielseitige Künstler Mich Gerber nicht nur optisch Peter Gabriel an, auch die Musik erinnert an gewissen Stellen an die Soundtrackarbeiten des englischen Meisters. Denn mit „Shoreline“ erhält man nicht nur ein Werk, auf dem Kontrabass und Perkussion zu neuen Ufern geführt werden, sondern ein instrumentales Sinnbild für die Verbindung von Weltmusik und Post-Rock. Kein Wunder also passen diese Lieder perfekt in die Konzertreihe während der blauen Stunde, näher an der Natur ist man nämlich mit solchen Kompositionen selten.
Man sollte sich nicht davon täuschen lassen, dass gewisse Melodien an mittelalterliches Musizieren erinnern, denn in diese Klischees gleitet Mich Gerber nie ab. Vielmehr nutzt er seine Fähigkeiten am Bass dazu, jegliche Spielart neu zu erfinden und sich selber zu begleiten und überraschen. Denn wenn man mit „Sudest“ scheinbar durch die Dünen reitet oder bei „Serenade“ gemütlich vor dem Lagerfeuer sitzt und lauscht, dann ist dies immer komplett eigen und fesselnd. Schnell vergisst man auch, dass hier keine weiteren Instrumente von Gerber bedient wurden, so divers wie das Album daherkommt.
Dank der grossartigen Arbeit von Andi Pupato als perkussive Wunderquelle werden aus den Songs auf „Shoreline“ kleine Geschichten und Abenteuer, die eine grosse Tiefe und Dynamik aufweisen. Wer sich also für instrumentale Musik interessiert, die nebst den gängigen Formen ihre wahre Grösse findet, der sollte sich das neuste Werk von Mich Gerber auf jeden Fall anschaffen. Denn was sonst schnell zu einer kühlen Demonstration von technischem Können wird, das ist hier ein emotionales Führen.
Tracklist:
1. Ostinato
2. Clouds In The Sky
3. Sudest
4. River Man
5. Latitude
6. Col Legno
7. Est
8. Arco
9. Serenade
10. Longitude
Bandmitglieder:
Mich Gerber – Kontrabass
Andi Pupato – Perkussion
Gründung:
1997
Text: Michael Bohli