Band: Philip H. Anselmo & The Illegals
Album: Choosing Mental Illness As A Virtue
Genre: Brutal Sludge Metal
Label: Season Of Mist
VÖ: 26. Januar 2018
Webseite: Philip H. Anselmo & The Illegals auf FB
Philip H. Anselmo – mit Pantera eroberte er die Metal-Welt im Sturm und wohl noch viele andere Welten dazu. Doch das war einmal, an diese glorreichen Zeiten konnte dieses schaurig-ikonische Goldkehlchen nicht mehr anknüpfen.
Doch was ist geschehen? Das Label steckbrieft Philip H. Anselmo so: „… maybe a little bruised, scarred, singed, and solo somewhat battered by time, himself, and others. But the Texan remains proudly standing, unbent, and still angry. Loved and hated, attacked and praised, Phil is not ready to go down into the archives of musical history without a fight.“
Und siehe da, der eigenwillige Texaner kommt mit Philip H. Anselmo & The Illegals respektive mit „Choosing Mental Illness As A Virtue“ souverän zurück auf die Weltbühne. Seine Wiederauferstehung hätte zwar schon viel früher sein sollen, doch machte ihm „seine rechte, unangebrachte Hand“ einen Strich durch die Rechnung (Stichwort Dimebag).
Der neuste und insgesamt zweite Silberling “Choosing Mental Illness As A Virtue” ist alles andere als Gold, das glänzt. Und das ist positiv oder besser gesagt schmutzig, krank, teils unbequem und unangepasst, wie Philip H. Anselmo selbst. Phil und die Illegalen reden von Brutal Sludge Metal, stilistisch ginge es problemlos auch als Extreme Brutal Sludge Noise Death Doom Metal Core durch.
Verquere, teils dissonante Riffs, enorm tiefe Bassläufe, zerstörerisch wuchtiges Schlagzeug, manisch wiederkehrende Loops – und über all dem diese unverkennbare, dunkle, psychopathisch wirkende Stimme. Screams, Deathgrowls – mal aggressiv röhrend, dann wieder jammernd und winselnd. Wider dem guten Geschmack auf jeden Fall, liefert (das passenderweise stumpf produzierte) „Choosing Mental Illness As A Virtue“ verstörend beklemmende Gefühle und wirkt selbstzerstörerisch.
So höllisch uninspiriert der Bandname auch daherkommt, das aktuellste (Wunder-)Werk von Philip H. Anselmo & The Illegals ist viel mehr Hölle denn erlösender Himmel. Es ist ein wilder, emotionaler Ritt fernab jedweder Standardkost!
Tracklist:
1. Little Fucking Heroes
2. Utopian
3. Choosing Mental Illness
4. The Ignorant Point
5. Individual
6. Delinquent
7. Photographic Taunts
8. Finger Me
9. Invalid Colubrine Frauds
10. Mixed Lunatic Results
Bandmitglieder:
Philip H. Anselmo – Gesang
Mike DeLeon – Gitarre
Jose „Blue“ Gonzales – Schlagzeug
Stephen „Schteve“ Taylor – Gitarre
Walter Howard – Bass
Bandgründung:
2013
Text: Cyril Schicker