Band: Bonosera
Album: Feedback
Genre: Desert Rock / Blues
Label: Echo
VÖ: 26. Januar 2018
Webseite: bonosera.band
Auf der einen Seite haben wir die Bühne, die rohe Energie, die spielerische Lust. Auf der anderen Seite das Album, die genaue Arbeit und die tausend Möglichkeiten einer Produktion. Was passiert, wenn diese beiden Extreme nun aufeinanderprallen, wie geht ein Rock-Duo damit um? Kurz gesagt reicht „Feedback“ aus, länger ausformuliert landen wir beim ersten Album von Bonosera, der Band von Aaron Wegmann und Seraphim von Werra aus Zürich. Die beiden jungen Musiker haben ihre seit 2015 auf den Bühnen erprobten Songs ohne Schnick-Schnack nun im Studio aufgezeichnet.
Und glücklicherweise ist in dieser einfachen Produktionsweise ohne Overdubs und Tricks die rohe Eigenheit ihrer Musik beibehalten worden. Ob instrumental und mit dreckigen Gitarren wie bei „Northern Lights“ oder gemütlich und leicht romantisch bei „Mary Mary“, die staubige Luft der Wüste ist nie weit entfernt. Desert Trance Blues nennen Bonosera ihre Musik und treffen den Kern ihrer Lieder damit sehr gut. „Bright Side“ bringt mit viel Verzerrung und Lärm den Stoner Rock zu „Feedback“, „Wreck Me“ zeigt sich wild und ungezähmt. Nicht immer geht die Rechnung gleich gut auf, so zerfällt „How Long“ in seiner Ausführung leider etwas, aber dieses kurze Stolpern fängt das Duo schnell auf.
Spätestens beim langen und abschliessenden „Ain’t Gonna Change“ ist dann klar: Hier geht es um authentischen Ausdruck, um raue Gefühle und klangliche Versuche, die nicht immer perfekt aufgehen müssen. Bonosera gehen ganz nach Rick Rubin und spielen genau die Musik, die sie lieben und in ihrem Blut spüren. Das ist genau richtig so und bringt in Liedern wie „Bright Side“ den hart gespielten Blues-Rock auf den Punkt und öffnet sich immer wieder für laute Eruptionen. Vermengung von Bühne und Album geglückt, das kann man mit viel Fuzz sagen.
Tracklist:
1. Northern Lights
2. Wreck Me
3. How Long
4. Mary Mary
5. Bright Side
6. Numb
7. First Waltz
8. Ain’t Gonna Change
Bandmitglieder:
Aaron Wegmann – Gitarre und Gesang
Seraphim von Werra – Schlagzeug
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli