Band: Knuckle Puck
Album: Shapeshifter
Genre: Pop / Punk
Label/Vertrieb: Rise Records
VÖ: 13. Oktober 2017
Webseite: knucklepuckil.com
Knuckle Puck haben sich die perfekte Jahreszeit ausgesucht, um ihr zweites Album „Shapeshifter“ zu veröffentlichen. Die wilden, kraftvollen Songs erinnern an Roadtrips und Badeseen des verblassenden Sommers zurück, während man durch andere Stücke bereits auf die Melancholie der grauen Wintertage vorbereitet wird. Die Pop-Punk-Band aus Chicago knüpfen mit „Shapeshifter“ an ihr erstes Album „Copacetic“ an, welches ihnen nicht nur Chartplatzierungen und Awards eingebracht hat, sondern auch zahlreiche Bühnen zugänglich machte. So tourte die fünfköpfige Band mit Neck Deep, State Champs oder The Wonder Years in den Staaten und erhielt auf ihrer Europatournee Unterstützung von Namen wie Seaway, Sorority Noise und Headway. Auch die Warped Tour führte sie in den Jahren 2015 und 2016 im Line Up.
Der Schreibprozess verlief alles andere als reibungslos, laut Aussagen der Band. So brauchte es noch Einiges an Durchhaltevermögen und Feinschliff, bis „Shapeshifter“ schliesslich als vollendet betrachtet werden konnte. „Shapeshifter“, Gestaltwandler, erscheint deshalb als sehr passender Albumtitel. Die Band sah sich gezwungen, sich mit ihrer Identität auseinander zu setzen und machte dies auch lyrisch zum tragenden Thema dieses Albums, welchen einen hohen Widererkennungswert aufweist.
„Nervous Passenger“, der erste der zehn Songs, beginnt mit einem langen Intro und bietet in anderthalb Minuten einen angenehmen Einstieg in das Album. Es folgen acht gitarrenlastige Dreiminutensongs, darin eingeschlossen „Gone“, die erste Singleauskopplung des Albums. Der Albumtitel, „Shapeshifter“, wird mehrfach aufgegriffen – neben einer unglücklich verlaufenen zwischenmenschlichen Beziehung werden auch menschliche Veränderungsprozesse beschrieben und der Satz „Shapeshifter, you’re never gonna change the world“ soll laut Sänger Joe Taylor aufzeigen, dass man die Welt nicht ändern kann, nur sich selbst, und es darum gehe, seinen Platz in der Welt zu finden. Ein Prozess, der sowohl musikalisch, wie auch persönlich für die Band aktuell von hoher Aktualität zu schein war.
„Everyone Lies To Me“ ist wohl der wütendste Teil des Albums, der musikalisch durch den prominenten Bass stellenweise etwas an „Stick To Your Guns“ erinnert – die Band, die Knuckle Puck die Inspiration für ihren Bandnamen geliefert hat. Jedoch kehrt die Band schnell zu ihrem poppigen Stil zurück und liefert verspielte Gitarrenmelodien, eingängige Gesangsmelodien mit nahezu berechenbaren Backing Vocals und simplem Songwriting. „Want Me Around“, „Conduit“ und „Wait“ gehören zu den Stücken, die einem an Winternachmittage an Bahnhöfen erinnern. Hin und wieder ist eine Akustikgitarre herauszuhören, wobei auch hier nicht an Schlagzeug und Gitarrensound gespart wird. Der für dieses Genre so bezeichnende Gesang zieht einen roten Faden durch das Album, das jedoch auch sonst nicht allzu viel Diversität mitbringt. „Plastic Brains“, die Nummer zehn, sticht jedoch heraus, da hier auch noch eine Frauenstimme zu hören ist und da dies der einzige Song ist, der die Vierminutengrenze knackt.
Wem Knuckle Puck schon bei ihrem ersten Album zu poppig war, der wird wohl wenig Freude an diesem Album haben, denn viel geändert hat sich nichts. Wem diese etwas erwachsenere und etwas ernstere Seite der Band gefällt, hat am 3. Dezember 2017 die Möglichkeit, Knuckle Puck im Treibhaus Luzern live zu sehen.
Tracklist:
1. Nervous Passenger
2. Twist
3. Double Helix
4. Gone
5. Everyone Lies To Me
6. Stuck In Our Ways
7. Want Me Around
8. Conduit
9. Wait
10. Plastic Brains
Bandmitglieder:
Joe Taylor – Gesang
Nick Casanto – Gitarre
Kevin Maida – Gitarre
Ryan Rumchaks – Bass
John Siorek – Schlagzeug
Gründung:
2011
Text: Sarah Rutschmann