Band: Metz
Album: Strange Peace
Genre: Noise Rock / Punk
Label/Vertrieb: Sub Pop
VÖ: 22. September 2017
Webseite: metzztem.com
Dass sich die Herren von Metz so lange mit einer Gitarrenfigur beschäftigen wie beim Auslauf von „Raw Materials“, ist selten. Denn für das lärmige Trio aus Kanada gilt oft vor allem eines: Aggressive Riffs, laute Übersteuerungen und kurze Songs. Bereits zum dritten Mal pressen sie ihre unbändige Wucht auf Platte und lassen Haare, Schweiss, Emotionen und Unabhängigkeit zu einem Wesen aus Dreck und erschütterten Böden werden. Da weiss man als Hörer nie, ob man jetzt vor ein Tribunal der Hölle geführt wird oder dies Warnmeldungen mit Sirenen sind.
„Mess Of Wires“ zögert auch nicht lange und lässt Gitarre und Bass ohne Schönklang und auf höchster Stufe der Verstärkung durch die Köpfe schleifen und beweist, dass alternativer Noise-Rock extrem packend ist und ohne die Zügel der Zurückhaltung vollends aufgehen kann. Das beste Beispiel wird gleich vom Metz gleich mit dem zweiten Stück „Drained Lake“ geliefert. Eine Unterscheidung zwischen Refrain oder Strophe braucht es nicht, die Gitarren klingen schief und scharf. Eine Prise Gesang-Geschrei von Alex Edkins, fertig ist die Aufnahme, die wie aus dem Proberaum klingt.
Wenige Minuten auf „Strange Peace“ sind zurückhaltend, das Album ist meist ein wilder Teufel und explodiert auch mal in kleine Stückchen wie bei „Escalator Teeth“. Erstaunlich dabei ist, dass man die Band förmlich beim Musizieren spüren und sehen kann, so direkt und roh sind diese Songs. Metz beweisen also, dass sie ihre Energie von der Bühne perfekt auf ein Album pressen können, auch wenn die Musik immer etwas bedrohlich wirkt. Am Ende dieses Ausbruchs ist eines aber ganz klar: Die Endzeit macht Spass!
Tracklist:
1. Mess of Wires
2. Drained Lake
3. Cellophane
4. Caterpillar
5. Lost in the Blank City
6. Mr. Plague
7. Sink
8. Common Trash
9. Escalator Teeth
10. Dig a Hole
11. Raw Materials
Bandmitglieder:
Alex Edkins – Gitarre und Gesang
Chris Slorach – Bass
Hayden Menzies – Schlagzeug
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli