Band: At The Drive-In
Album: In•ter a•li•a
Genre: Post Hardcore / Alternative
Label/Vertrieb: Rise
VÖ: 5. Mai 2017
Webseite: atthedriveinmusic.com
Manchmal habe ich das Gefühl, dass es eigentlich keine grosse Rückkehr mehr geben kann, praktisch jede einigermassen bekannte Band ist schliesslich wieder zusammen oder bringt gar neue Musik heraus. Fünf Jahre nach ihrer ersten Live-Renunion haben nun auch die Herren von At The Drive-In neue Musik in schwarzes Gold gepresst und bringen die Welt erneut etwas näher an den Nervenzusammenbruch. Denn 17 Jahre seit ihrer letzten Veröffentlichung ist „In•ter a•li•a“ so hyperaktiv wie gewohnt.
At The Drive-In, damals Vorreiter im Bereich des harten Post-Hardcore und des schier epileptischen Emo-Rock, treten auch 2017 wieder mit Musik auf, die unglaublich wilde Wechsel zulässt und gleich mit „No Wolf Like The Present“ brutal einsteigt. Schnell sind die ersten Zweifel verflogen und man freut sich über die dissonanten Gitarren, Cedric Bixler-Zavalas verzerrten Gesang in höheren Lagen und die Tiefschläge des Basses. Stücke wie „Continuum“ verbinden diese Zutaten wunderbar. Doch nicht alles lädt zum Jubeln ein.
„That Is The Way The Guillotine Claps“ – gewisse Stellen wollen leider weder lyrisch noch musikalisch wirklich funktionieren und wirken wie in „Governed By Contagions“ eher plump hingeworfen. At The Drive-In erreichen mit „In•ter a•li•a“ ihre alten Grosswerke nicht, zu ähnlich klingen auch weite Strecken der Platte. Man hat das Gefühl, die Musiker wagen zu wenig und denken zu viel über ihre Musik nach. Ein perfekter Ausbruch aus diesen Mustern stellt „Ghost-Tape No. 9“ dar und meditiert über die Grenzen hinaus. Somit ist diese Rückkehr auf jeden Fall spassig, giesst wohl aber kein Benzin in noch nicht ausgebrochene Revolutionen.
Tracklist:
1. No Wolf Like the Present
2. Continuum
3. Tilting At the Univendor
4. Governed By Contagions
5. Pendulum in a Peasant Dress
6. Incurably Innocent
7. Call Broken Arrow
8. Holtzclaw
9. Torrentially Cutshaw
10. Ghost-Tape No.9
11. Hostage Stamps
Bandmitglieder:
Cedric Bixler-Zavala – Gesang
Omar Rodríguez-López – Gitarre
Keeley Davis – Gitarre
Paul Hinojos – Bass
Tony Hajjar – Schlagzeug
Gründung:
1994
Text: Michael Bohli