Band: Heavy Tiger
Album: Glitter
Genre: Rock
Label/Vertrieb: Wild Kingdom / Sound Pollution
VÖ: 24. März 2017
Webseite: heavytiger.com
I go for the cheap ones – was hier aber zum Glück nicht auf jeder Ebene zutrifft. Denn „Glitter“ gibt sich nicht mit billigem Material zufrieden und wagt auch keine Schnellschüsse, hier gibt es Saftiges und Durchdachtes. Das weibliche Trio Heavy Tiger aus Stockholm will mit seinem zweiten Studioalbum schliesslich nicht in Vergessenheit geraten, sondern die testosteronverseuchten Gebiete des lauten Rock an sich reissen. Der einzige Weg dazu führt nach oben – dies haben Maja, Sara und Astrid schon lange begriffen und weichen darum auch keinen Zentimeter mehr zurück.
2010 haben sich Heavy Tiger in Schweden gegründet und bald alle Clubs mit ihrem Sound besucht. Nun steht das neue Studioalbum an und trifft die Energie der Band perfekt. Hier gibt es keine langsamen Schnulzen, keine akustischen Rohgerüste, sondern nur krachende Rock-Songs. Riot Grrl und massig Power, Füllmaterial findet man nur in Torten. Obwohl Stücke wie „Jemma“ oder „Shake Me“ der klassischen Struktur folgen, macht das Album immer Laune. Im Gegensatz dazu verzaubern „Feline Feeling“ und „Catwalking“ mit grossartigen Refrains, der mehrstimmige Gesang verbreitet Lebensfreude.
Das Gebiet des rifflastigen Rock ist immer von Repetitionen geprägt – als reine Frauenband umgehen Heavy Tiger aber gewisse Schwachpunkte. Trotz der gegebenen Form gibt es hier viele Ideen und spassige Einfälle – die machen aus „Glitter“ eine perfekte Scheibe als Bindeglied zwischen Partynacht und entspanntem Nachmittag. Und plötzlich singt man sogar tanzend mit, auch wenn man keinen Catsuit trägt.
Tracklist:
1. I Go For the Cheap Ones
2. Feline Feeling
3. Shake Me
4. No Tears In Tokyo
5. The Only Way Is Up
6. Catwalking On A Dogday Afternoon
7. Downer and A Sunny Day
8. Keeper of the Flame
9. Star Shaped Badge and Gun Shy
10. Jemma
11. Devil May Care
Bandmitglieder:
Maja Linn – Gesang und Gitarre
Sara Frendin – Bass
Astrid Carsbring – Schlagzeug
Gründung:
2010
Text: Michael Bohli