8. September 2016
Augusta Raurica – Augst
Künstler: Tangerine Dream / Frederic Robinson
Das Jahr 2015 hatte leider mit einer unerfreulichen Nachricht beginnen müssen. Edgar Froese, Mastermind der Elektronik-Formation Tangerine Dream, verstarb im Alter von 70 Jahren und gab jedoch in weiser Voraussicht seiner Frau Bianca Froese-Acquaye den Auftrag, Tangerine Dream weiter zu führen. Ihm war es wichtig, dass sie die letzte musikalische Vision des Pioniers der Elektronischen Musik, zusammen mit der Band, verwirklicht.
Froese hat mit „The Quantum Years“ die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Quantenphysik und – Philosophie in musikalische Klänge verwandelt, welche die übrig gebliebenen Bandmitglieder nun weiterentwickeln.
Mit „Quantum Key“ wurde die erste EP Veröffentlichung der neuen Periode herausgebracht und das volle Album „Quantum Gate“ soll noch dieses Jahr erscheinen. Zu Ehren von Edgar Froese traten Ulrich Schnauz, Thorsten Quaeschning und Yoshiko Yamane in dem atemberaubenden Römischen Theater in Augst auf und vereinten Altes und Neues unter freiem Himmel.
Musikalisch bekam man meines Erachtens Beachtliches geboten, jedoch vermisste ich die visuellen Effekte, die bei Tangerine Dream nicht unbedingt eine Nebensache sind. Noch bevor die Band auf die Bühne kam, schraubte man aufgeregt an der Leinwand herum, die am Ende dann ganz fehlte. Für eventuelle technische Probleme kann wahrscheinlich weder die Band noch der Veranstalter etwas, aber ohne die Projektionen fehlte ein ganz wichtiger Teil des Abends und lies mich enttäuscht zurück.
Weniger enttäuschend, irgendwie sogar ausserordentlich überraschend, war der Auftritt von Frederic Robinson, der die kleine aber feine Besuchergruppe auf den Hauptact vorbereitete. Der Sounddesigner aus Deutschland, der nun an der Hochschule für Musik in Basel studiert, brillierte mit seinem ersten Live Auftritt in der Schweiz. Würde mich nicht wundern, wenn der Name Frederic Robinson zukünftig ganz oben im Bereich Elektronische Musik mitmischen würde. Anspruchsvoller Auftritt und überhaupt: Empfehlenswert!
Text: Liane Paasila
Bilder: KathrinHirzel