Band: Toto
Album: XIV
Genre: Classic Rock
Label/Vertrieb: Frontiers
VÖ: 20. März 2015
Webseite: totoofficial.com
Toto – wer nach der Erwähnung dieses Namens noch weiter liest, muss ihre Musik und Art der Präsentation auf eine Weise mögen. Denn die Classic Rock-Gruppe aus den USA steht seit den 70er-Jahren für Musik, welche dem Kitsch und Brimborium nicht abgeneigt ist. Doch für jede Heldentat wie „Hold The Line“ gab es schlimme und nervige Lieder. Mit der neusten Platte „XIV“ macht die Gruppe aber vieles richtig.
Toto starten gleich mit zwei sehr starken und eingängigen Liedern, welche den Grundton klar machen. „XIV“ ist eine Platte, die aus allen Rohren feuert und Instrumente und Gesänge tausendfach stapelt. Dabei werden nicht nur extrem wohlklingende Melodien und Harmonien verwendet, sondern mit Keyboard und Saxophon alle Gitarren umkleidet. Das kann schnell zu viel werden. Man muss diese gesunde Melancholie voller Glitzer mögen, man muss gerne herumhüpfen und sich wie ein Kind freuen wollen. Bei „Holy War“ werden dann zwar ernste Töne angeschlagen und damit ein Highlight erreicht, danach flacht das Album leider etwas ab. Die bekannte Formel von Toto wird nicht verändert, die Lieder dauern immer etwas lange – ein Gefühl der Sättigung stellt sich ein.
Das Album erscheint oft zu poliert, der sanfte Prog-Anteil verschwindet und trotz des vollen Volumens und regelmässiger Taktwechsel vermisst man eine gewisse Komplexität. Lieder wie „Little Things“ erscheinen wie billige Lebensweisheiten vor Sonnenuntergängen – und mit Bläsern, Orgel, mehrstimmigen Gesängen und akustischen Einspielungen wird alles etwas überladen. Trotzdem, wer Toto mag, der wird auch hier seinen Gefallen finden. Für alle anderen bietet „XIV“ gute Momente, aber doch zu viel von allem. Da schmelzen ja die Regenbögen.
Tracklist:
1. Running Out Of Time
2. Burn
3. Holy War
4. 21st Century Blues
5. Orphan
6. Unknown Soldier (For Jeffrey)
7. The Little Things
8. Chinatown
9. All THe Tears That Shine
10. Fortune
11. Great Expectations
Bandmitglieder:
Steve Lukather – Gitarre, Gesang, Bass
Joseph Williams – Gesang, Keyboard
David Paich – Klavier, Orgel, Bass
Steve Porcaro – Keyboard, Gesang
Keith Carlock – Schlagzeug
Gründung:
1977
Text: Michael Bohli