Name: Kathrin Hirzel
Tätigkeit bei artnoir: Foto-Reporterin
Dabei seit: Januar 2009
Heutzutage, wo alles so schnell vorwärts geht, schadet es kaum, wenn man einmal inne hält und zurück schaut. Sich einfach mal die Zeit nehmen und die schönen Momente Revue passieren lassen. Vielleicht gibt es sogar Augenblicke, welche ihr mit mir geteilt habt?
Das waren die schönsten und interessantesten Momente aus meinem artnoir Jahr 2014:
Der Auftakt konnte nicht besser sein. Denn am 18. Januar gab es etwas Wichtiges zu feiern … die Birthquake. Das war ein super Fest und das fünfjährige Jubiläum konnten wir nur dank euch feiern. Danke! Dass ihr uns lest und verfolgt über Internet. Ich bin zuversichtlich, dass es im 2019 wieder eng werden wird auf der Tanzfläche und bis in die frühen Morgenstunden so richtig gefeiert werden kann.
Mein Konzertjahr startete mit einem Abend, welcher von der Konstellation an Bands kaum zu übertreffen war. Nämlich mit TesseracT und Protest The Hero. TesseracT konnten mich regelrecht in ihren Bann ziehen, Protest The Hero elektrisierten mich und nebenbei entdeckte ich Intervals, welche ich bestimmt auch weiter verfolgen werde.
Der Space Rocker aus New Jersey Dave Wyndorf ist bekannt für seine Drogen Exzesse und ich bekam an diesem Abend den Eindruck, dass manch einer aus dem Publikum wohl den Frontmann von Monster Magnet als Idol gefolgt sein musste. Doch Dave hatte sich glücklicherweise für ein Leben ohne Drogen entschieden und für mich ist so oder so klar: ein Konzert von Monster Magnet ist ein Garant für eine rockige psychedelische Erfahrung. Also kann man das Geld getrost „nur“ für eine Konzertkarte ausgeben und wird dafür reichlich belohnt, bekommt die volle Dröhnung bis zum letzten Ton mit und das ganz ohne Kopfschmerzen am nächsten Tag.
Konzerte in kleinen Klubs mag ich total und wenn dann noch eine Postrock Band wie Long Distance Calling ihre instrumentalen, rockigen Werke zum Besten geben, lasse ich mich immer gerne in andere Sphären transportieren.
Die Supergroup Transatlantic machten Halt im Z7 in Pratteln und ich werde den Verdacht nicht los, dass Mike Portnoy einfach immer halt machen wird in Pratteln, egal mit welcher Truppe er gerade unterwegs ist. Aber mir ist das recht so.
Das grossartige Z7 in Pratteln hat nach Schliessung der Galery Music Bar etwas Tolles erschaffen. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, wie in dieser grossen Konzerthalle ein gemütliches MiniZ7 aussehen würde. Doch mit Teppich, Tischen und Stühlen, künstlichen Pflanzen und einer kleineren Bühne entsteht tatsächlich jedes Mal eine intime Club Atmosphäre. Dadurch ist es dann auch möglich, dass die Musiker in greifbarer Nähe sind.
Haken in dieser Umgebung erleben zu dürfen, das war einfach toll! Wer das MiniZ7 noch nie erlebt hatte bis jetzt, verpasste etwas. Und wer Haken noch nie gehört hatte bis anhin, der hat ebenfalls etwas verpasst. Über Jahre hinweg war ich an praktisch jedem Dream Theater Konzert anzutreffen, habe alle Alben blind gekauft, jegliche Seitenprojekte von Bandmitgliedern verfolgt und sogar das Fotografieren von Konzerten habe ich DT zu verdanken. Doch irgendwie verblasste diese Liebe von Album zu Album und als ich dann zum ersten Mal Haken hörte, damals noch in der Galery, passierte schlussendlich die Trennung von meinen absoluten Progressive Metal Götter.
Das letztjährige Greenfield Festival konnte mich von den Bands her leider nicht so begeistern und ich war schon ein wenig enttäuscht darüber, dass ich von einem zehnjährigen Jubiläum kaum etwas zu spüren bekam. Und dennoch darf das Greenfield Festival in meinem Jahresrückblick nicht fehlen. Denn die Kulisse, Atmosphäre und die Festivalbesucher lassen mich trotzdem gerne darauf zurück zu blicken. Also so oder so lohnte es sich nach Interlaken zu pilgern. Und so wie es bis jetzt aussieht, entspricht das diesjährige bereits meinen Erwartungen.
Auch immer schön finde ich das Ambiente am Live at Sunset, auf der Dolder Kunsteisbahn in Zürich. Und wenn dann noch ein Weltstar wie Robert Plant auftritt, dann nix wie hin. Ja, die Ticketpreise sind meist etwas hoch, vor allem dann, wenn man im Trockenen sitzen möchte. Meiner Meinung nach lohnt es sich aber. Denn in solch familiärer Stimmung so eine Grösse zu erleben, das war einmalig und darf man sich ruhig einmal gönnen.
Irgendwie war aus Festival Sicht, also bei denen wofür ich mich entschieden habe im Namen von artnoir hinzupilgern, ein bisschen der Wurm drin. Aber nur in Bezug auf das Line-Up. Denn auch das Night Of The Prog Festival konnte mich im Vergleich zu 2013 nicht so überzeugen von den Bands her.
Aber das NOTP ist einfach ein Gesamterlebnis und das an einem wunderschönen Platz. Die Loreley Freilichtbühne steht auf einem Fels in der Rheinbrandung und ist umgeben von wunderschöner Natur. Das friedliche Festival ist für Liebhaber des Progressiven Rock, mit all seinen Facetten, ein absolutes Muss. Und in diesem Jahr feiert es sein zehn jähriges Bestehen, welches uns drei anstelle zwei Festivaltage beschert.
Mein Konzertjahr ging langsam in den Herbst über, welcher mit den irischen Post Rocker God Is An Astronaut eingeläutet wurde.
In der Alten Kaserne in Zürich eröffneten die Neulinge am Schweizer Post Rock Himmel, glaston, einen vielversprechenden Abend mit den ebenfalls aus der Schweiz stammenden Post Rock Truppe der Spitzenklasse Leech. Wow! Ich muss unbedingt wieder vermehrt die Schweizer Musikszene im Auge, beziehungsweise Ohr, behalten.
Nach so viel instrumentaler Musik, war es einfach wieder einmal an der Zeit auf puren Rock. Und wer könnte mir diesen Wunsch besser erfüllen als Mr. Big?
Eines muss gesagt werden; der Herbst 2014 war keinen Grund um in eine tiefe Herbst Depression zu verfallen. Denn der war warm und goldig wie schon lange nicht mehr!
Selbst der November war ein wahres Feuerwerk an Konzerten. Die grossen Ausschüttungen an Endorphinen gaben mir genug Energie um das mit Genuss „überstehen“ zu können.
Angefangen mit Opeth welche mein Konzert des Jahres abgeliefert haben! Dann zu den nimmer müden, ewig rockenden Overkill. Worauf einen wunderschönen Abend mit glaston, welche ihre EP Veröffentlichung im Zürcher Exil feierten, folgte.
Und weil Instrumentale Musik live meist noch eine viel intensivere Wirkung hat, als wenn sie zu Hause aus dem Äther sprudelt, durfte der Besuch im KiFF in Aarau bei Maybeshewill nicht fehlen.
Das KiFF ist zwar nicht gerade mein Lieblingsort für meine Arbeit als Konzertfotografin, aber auf den Bühnen dieses sympathischen Clubs spielen immer wieder tolle Musikgruppen, welche genau meinem Gusto entsprechen. Und dazu gehören auch Threshold, welche mir einen freudigen Abend bescherten.
Mein Konzertjahr endete mit der gleichen Band Protest The Hero wie es angefangen hatte. Jedoch nicht im KiFF, sondern im Gaswerk Winterthur. An diesem Abend haben mich The Contortionist sehr neugierig gemacht. Ich werde die US Amerikaner auf alle Fälle weiterhin verfolgen.
Was war DAS für ein Konzertjahr!
Zehn Alben aus dem 2014, welche sich neben der Anlage tummeln und immer wieder gerne gehört werden (Reihenfolge zufällig entstanden):
Opeth „Pale Communion“
Mastodon „Once More ‘Round The Sun“
Evergrey „Hymns for the Broken“
Animals As Leaders „The Joy Of Motion“
Meshuggah „The Ophidian Trek“
Threshold „For The Journey“
Last Leaf Down „Fake Lights“
Glaston „Sailing Stormy Waters“
Hannes Grossmann „The Radial Govenant“
Lunatic Soul „Walking On A Flashlight Beam“
Keep on rockin‘
Eure Kathrin