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Band: Fïx8Sëd8
Album: Dormicum
Label/Vertrieb: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 27. April 2009
Website: www.myspace.com/fix8sed8music
Geschrieben von: Ulrich-Peter Weiand
Mit einem neuen Album beglückt uns das Wiesbadener Ein-Mann-Electro/Industrial-Projekt Fïx8:Sëd8 aka Martin Sane und legt somit nach dem Debüt-Silberling „Humanophobia“ aus dem Jahr 2005 mit „Dormicum“ nun sein zweites Werk vor. Und was für eins …
Auf Dormicum lädt uns Sane ein, die eigens von ihm entworfenen und komplex durchstrukturierten Klangräume zu betreten und in ihnen zu verweilen. Der Aufenthalt in diesen Räumen erweist sich als höchst angenehmer und interessanter Parcours durch elf intelligent-verschachtelte und atmosphärisch dicht gestrickte Elektrosongs. Tracks wie „Methadone“, „Hiob“ oder auch der Opener „Guillotine Gratitude“ verbreiten durch ihre subtile und doch höchst intensive Wirkung wohlige Gänsehautstimmung par Excellence, während Titel wie „Post Mortem Apocalypse“ oder auch „The Needle“ stark clubtauglich rüberkommen und damit so manche Tanzfläche füllen dürften.
Sane versteht es vortrefflich, die Songs, welche überwiegend im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt und durchaus in (Good-)Old-School-Manier strukturiert sind, durch feine, sehr bewusst eingesetzte Soundnuancen und wohldosiert eingestreute Sprachsamples zu verfeinern und zu akzentuieren. Ein sicheres Gespür für feingliedrige und detailverliebte Arrangements wird hier somit offengelegt. Dazwischen sein sich meist dezent einfügender und durchgängig durch Verzerrer verfremdeter Gesang, welcher sich dadurch jedoch niemals als aggressives Geschrei dem Hörer aufdrängt.
Auf „Dormicum“ präsentiert er uns auf jeden Fall Musik, die bewusst gehört werden möchte, die Bilder im Kopf erzeugt, emotionale Stimmungen beim Hörer hervorruft und dabei tief in die Gefühlswelten des Martin Sane blicken lässt.
Ein äußerst ausgereiftes Werk, welches sich nicht zuletzt durch eine druckvolle und glasklare Produktion auszeichnet und sich wohltuend vom derzeit allseits gängigen Hellectro und Aggro-Tech abhebt.
Von mir gibt’s dafür die Höchstnote und eine klare Kaufempfehlung.
Tracklist:
1. Guillotine Gratitude
2. Quarantine
3. Post Mortem Apocalypse
4. Insomaniac
5. Ambulant
6. Blood Delta
7. Methadone
8. Hiob
9. The Needle
10. Chromatose
11. Dormicum