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Band: Angelspit
Single: Hideous And Perfect
Label/Vertrieb: Black Pill Red Pill / Nova Media
Veröffentlichung: 9. September 2009
Website: www.angelspit.net
Geschrieben von: Luke J.B. Rafka
Der wahre Industrial stammt aus Australien!
Das Australische Duo Angelspit brachte heuer ihren zweiten Longplayer heraus. „Hideous And Perfect“ – dieser Albumtitel personifiziert die Musik dieser zwei Ausnahmekünstler. Hässlich und Perfekt sind die Sounds in Form von harten und dröhnenden Beats bis hin zu organischen Atmosphären-Samples, getragen von den mächtigen zwei angriffslustigen Stimmen.
Dieses teuflische Gebräu zeigt den wahren Ursprung der Industrialmusik. Experimentell wird hier dem Hörer dargestellt, was wirklich Industrial heisst. Provokation und echte, finstere Wut ziehen sich wie der bekannte rote Faden durch die 12 Track-Scheibe. Harte Industrialgitarrenriffs, gepaart mit Klangspielereien, gesampled in einer verlassenen Werft im Herzen des Hafens in Sidney.
Eine wirklich schräge Nummer, dieses Album. So stelle ich mir tatsächlich den wahren Industrial vor.
Keine wirkliche Melodie, keine Rhythmik und keine Synthflächen, getragen von fordernd, provokanten Vocals. Stattdessen harte Gitarren, die die Hauptrolle dieses Tonträgers spielen und diese dröhnenden Beats. Selbst das provokante Geschrei des Duos dringt nicht so energisch hervor, wie diese Gitarren.
Bei diesem Album von den einzelnen – schrecklichen – Tracks zu reden, wäre eine Anmassung. Dieser Longplayer klingt im ersten Moment so schrecklich krank, wie vielleicht die Macher sein mögen, aber daher ist der Silberling auch irgendwie wieder genial.
Für die Hyperaktiven unter den Cyberpunks ist das sicherlich die Huldigung ihrer Musikwelt, für mich allerdings ist es Nichtsnutz-Krach, der mir erhebliche Kopfschmerzen bereitet und deshalb musste ich mich bereits nach dem 7. Song zusammen reissen um nicht den Player ausschalten zu müssen. Ich ertappte mich tatsächlich dabei, wie ich überlegte, doch tatsächlich eine meiner Vinyl-Jugendsünden wie Jennifer Rush heraus zu holen und einzulegen… so gefährlich ist also wahrer Industrial…
Fazit:
Was soll ich Euch als Fazit schreiben? Ich weiss es wirklich nicht… irgendwie grenzt dieses Album an Wahnsinn und Genialität. Da ich bisher noch nie ein Freund des Industrials war, werde ich es mit diesem Silberling sicherlich auch nicht mehr! Eher im Gegenteil für mich ist es einfach nur ein überflüssiger Tonträger, aber für die modernen Cyberpunks, heutzutage, sicherlich ein Schmankerl…
So und jetzt erstmal eine IBU800 reinschmeissen, vielleicht sind Koppis dann wieder weg…
Yours Luke
Trackliste:
01. Ditch the Rest
02. Cold Hard Cash
03. Fink
04. Fuck the Revolution
05. On Earth
06. Making Money
07. Sleep Now
08. Channel Hell
09. Let Them Eat Distortion
10. Hyperlust
11. Princess Chaos
12. As It Is In Heaven
Band-Mitglieder:
Amelia „Destroyx“ Tan – vocals
Karl „ZooG“ Learmont – synths
Gründungsjahr:
2004