Interpret: Thermostatic
Album: Humanizer
Written by: Nicole
Ich sitze im Büro, Kopfhörer auf und hör mir die neue CD von Thermostatic an. Und plötzlich geht alles flott. Ein leichtes Lächeln macht sich auf meinem Gesicht breit und ich fange automatisch an vor mich hin zu pfeifen und mit dem Kopf zu wackeln, bis mein vis à vis mich fragend anschaut. Ok, es ist Sommer, es ist schwül und dazu passt diese Musik einfach perfekt. Hier wird ge-dubbelbubbelt und gute Laune verteilt was das Zeug hält.
Bis dato hatte ich keine Ahnung, dass heutzutage noch solche Musik produziert wird und es kommen mir unweigerlich Bilder in den Sinn von Wochenenden mit Freunden in den 80ern, Bontempi Orgel liegt irgendwo rum und es wird PacMan und Donkey Kong gezockt bis die Finger vom non-stop auf die Tastatur hacken wund sind. Und sofort muss ich dieses PacMan Gefühl wieder haben und versuche im Internet meine high scores von anno dazumal zu erreichen, versage aber kläglich.
Poppig rieseln Thermostatic hier ein neues Album vor, dass einfach Spass macht. „Unreal Dimensions“ schlich sich locker flockig in mein Ohr und war am darauf folgenden Morgen das Erste, was in meinem Gehörgang rumspuckte, ganz ehrlich. Bei „Driving“ wiederum zappelt mein Fuss nervös und wippt im Takt. Ein bisschen das Tanzbein schwingen wäre doch schöner, als auf der Arbeit seltsame Kundenanfragen beantworten zu müssen. Mit dem etwas schnelleren Titel „The Box“ würden sich garantiert die Sommer-Tanzflächen füllen lassen und „Until The End“ ist zum Abschluss des Albums nochmals ein schöner rumhüpf und mitsing Song.
Nach einer halben Stunde habe ich dann aber genug und mein dunkles Grufti Gemüt ist der guten Stimmung und der etwas oberflächlichen Beduselei leicht überdrüssig. Langsam ist es für mich zuviel des Guten und deshalb verschiebe ich eine weitere zur Gemüte Führung dieses Werkes auf einen späteren Zeitpunkt. Alles in allem ein stimmiges Album, dem jedoch der richtige Kracher fehlt. Das ganze wirkt nach einer Weile leicht monoton, was jedoch keinen davon abhalten sollte, sich dieses Album reinzuziehen und für eine knappe Stunde sich das 80er Jahre Feeling zurück zu kaufen. Klingt jetzt vielleicht negativer als es gemeint ist, deshalb unbedingt selber reinhören…
Tracklist
1. Northern Ambulance
2. Unreal Dimensions
3. The Box
4. Dubbelbubbel
5. Make Believe
6. Somewhere Somehow
7. Drivning
8. Tonight
9. A Queit Deal
10. Until The End
11. My Ship