Datum: 18. Januar 2013
Ort: Volkshaus – Zürich
Bands Clannad
Wer letzten Freitag den Alltagsstress der Woche hinter sich lassen wollte, konnte im Zürcher Volkshaus in eine Welt der irischen Leichtigkeit und Lebensfreude, gepaart mit Tiefsinn und einer Nuance Melancholie, abtauchen. Mit ihrer sanften, emotionalen Musik, eine berauschende Mixtur aus World Music, Irish Folk, New Age und Rock, versetzten Clannad die Besucher für über zwei Stunden in Ekstase.
Mit Stehtischen im hinteren Bereich und Sitzplätzen vor der Bühne war der Saal richtig lauschig eingerichtet, wodurch es gar nicht wirklich auffiel, dass das Konzert bei Weitem nicht ausverkauft war. Eigentlich war in diesem Fall ein nicht sehr volles Volkshaus sogar recht angenehm, denn so gab es nicht nur physisch mehr Platz, sondern auch mehr Raum für den magischen Sound, dessen Schall die Atome vibrieren, die Moleküle tanzen und das Gottesteilchen lächeln liess.
Begonnen haben Clannad den Abend mit den Klängen der Harfe, bevor sich die prägnante Stimme von Moya Brennan wie auch die restlichen Instrumente dazu gesellten. Dann folgten etliche weitere, manche in Englisch, manche in Irisch gesungene Stücke wie «Crann Úll», «A Mhuirnín Ó», «dTigeas a Damhsa» oder «Theme From Harry’s Game», mit denen sie das Publikum verzauberten. Sehr schön war auch das «Robin Of Sherwood Medley».
Mir persönlich gefiel der sphärische und elegische Song «I Will Find You», welcher sie für den Film «Der letzte Mohikaner» schrieben, am besten. Ein unglaublich berührendes Lied, welches mitten ins Herz trifft. Um die Stimmung wieder ein wenig aufzuheitern, spielten sie gleich danach das etwas temporeichere Stück «Closer To Your Heart», bei welchem sie während der Entstehungsphase ein bisschen mehr Liebe verspürten, wie sie mit einem Grinsen meinten.
Auch sonst erzählten Clannad zwischendurch immer wieder einige Sachen, machten Spässchen oder erklärten, wovon einzelne Songs handeln. Letzteres war natürlich vor allem bei den Liedern mit irischen Lyrics von Vorteil. Bei «Two Sisters», das letzte Stück vor der 20-minütigen Pause, wurden die Zuschauer noch dazu animiert gewisse Zeilen alleine zu singen, was nach einem eher schüchternen Anfang dann doch noch bestens klappte.
Ganz zum Schluss und nachdem die beiden Herren auf der Bühne, die nicht zum Familienclan gehören, vorgestellt wurden, fanden die Iren, es wäre doch langsam Zeit für ein Trinklied und gaben als zweite Zugabe «Nil Se’n La» zum Besten. Dies sorgte nochmals für Aufschwung, bevor sich die Leute anschliessend mit diesem Gute-Laune-Gefühl in sich tragend auf den Heimweg machten.
Line-up:
Moya Brennan
Ciarán Brennan
Pól Brennan
Noel Duggan
Padraig Duggan
Ged Lynch
Ian Parker
Text und Bilder: Jasmin Stierli