Datum: 29. Juni – 14. Juli 2012
Ort: Montreux
Webseite: Montreux Jazz Festival
Ring frei – und auf in die 46. Runde!
Das beispiellose Montreux Jazzfestival bewies sich auch dieses Jahr. Weder Demotivation noch Altersmilde spürte man. Das Line-up war, einmal mehr, wunderbar vielfältig – und kurzfristige Absagen (eg. Sinéad O’Connor) wurden in adäquater Manier ersetzt. Das Programm spiegelte sowohl arrivierte Stars als auch aufstrebende Künstler. Durch die Länderbrille betrachtet konnte man überdies eine bestechende Mannigfaltigkeit sehen. Kein Wunder, glänzten dabei die Augen. Weniger glanzvoll zeigte sich wiederum das diesjährige Plakat(-Sujet). Doch dies ist lediglich eine Randnotiz wert respektive subjektiver Natur.
So oder so, zu den (mehr oder minder) gefeierten Protagonisten gehörten unter anderem Chris Cornell, Erykah Badu, Katie Melua, Van Morrison, Bob Dylan, Juliette Gréco, 69 Chambers, Herbie Hancock, Grace Jones, Herbert Grönemeyer, Philipp Fankhauser und Jethro Tull’s Ian Anderson (featuring Little Feat). Einer der Höhenpunkte war sicherlich Ian Anderson. Goldkehlchen, Gitarrist und Querflötist in Personalunion ist zwar das Aushängeschild von Jethro Tull, kam aber solo daher.
Während berauschenden drei Stunden, klitzekleine (Verschnauf-)Pause inklusive, wirbelte der sympathische Maestro umher, zeigte sich mal gespenstisch, mal spasstisch, mal theatralisch, mal diabolisch, mal humoristisch. Mit Unterstützung von Little Feat bot Anderson eine Live-Performance der etwas anderen Art: 40 Jahre nach Veröffentlichung bot er das Konzeptalbum „Thick As A Brick“ mitsamt von ihm geschaffener Fortsetzung. Fantastisch.
Und wenn am Ende oder besser gesagt nächstes Jahr auch noch das vermaledeite Wetter nicht frotzelt, sondern sonnenschwanger strahlt, dann wird auch die 47. Edition fantastisch!
Text: Cyril Schicker
Bilder: Montreux Jazzfestival