Datum: 15. März 2012
Ort: Volkshaus – Zürich
Bilder vom Konzert mit The BossHoss und den Delilahs seht ihr HIER
Anlässlich des Konzertes von The BossHoss in Zürich durften wir Sascha interviewen.
Sam: Euer neuestes Werk heisst „Liberty Of Action“. Wie seid ihr damit zufrieden?
Sascha: Wir sind sehr zufrieden und es kommt gut bei den Fans an. Um in Zahlen zu sprechen, bis jetzt haben wir 160‘000 Platten verkauft und die Tour ist weitgehend ausverkauft. Wir haben den Roten Faden weiterverfolgt, dem wir seit 2005 folgen. Trotzdem ist, wie bei jedem Album, eine Weiterentwicklung zu hören. Wir haben unseren musikalischen Horizont erweitert. Wir sind auf voller Ebene zufrieden.
Sam: Welches ist dein persönlicher Lieblings Song aus diesem Album?
Sascha: Das ist eine sehr schwierige Frage. Wenn man sich bei der Produktion mit den Songs beschäftigt, hat man eigentlich alle Songs irgendwie lieb. Wenn ich mich jetzt entscheiden müsste, dann wäre es am ehesten „Liberty Of Action“ und „Don’t Gimme That“.
Sam: War für dich schon immer klar, dass du mal Musiker werden möchtest?
Sascha: Ich wollte schon immer Musiker werden, aber ob ich es werde, war nicht immer klar. 🙂 Seit ich 15 bin habe ich Musik gemacht und war immer schon auf Bühnen unterwegs. Konnte aber leider noch nicht davon leben und musste nebenher immer noch arbeiten, um meine Rechnungen zu bezahlen. Ich habe als Grafiker gearbeitet und habe durch die Werbeagentur Alec kennen gelernt. Seit 8 Jahren können wir alle von The BossHoss leben und das hätte ich vorher nie gedacht und das ist natürlich unglaublich schön.
Sam: Was hörst du selber für Musik?
Sascha: Ich höre nur The BossHoss. 🙂 Ich höre ganz unterschiedliche Musik. Man kann es zusammenfassen in organische handgemachte und gitarrenlastige Musik. Ich höre sehr gerne Alternative, Country, Blues. Um es auf den Punkt zu bringen: die Musik, die ich am liebsten höre, ist älter als ich es bin.
Sam: Sieben Jungs auf Tour, gibt’s da nicht ab und zu Probleme?
Sascha: Nein, eigentlich nicht. Wir kennen uns alle schon ganz lange und wir waren vor The BossHoss schon miteinander befreundet. Wenn man lange im Tourbus unterwegs ist, geht man sich vielleicht mal auf den Wecker, aber wir können uns auch sehr gut aus dem Weg gehen, wenn es denn mal sein sollte. Aber richtigen Streit gibt es bei uns eigentlich nie, dafür kennen wir uns zu gut und wie gesagt wir sind sehr gute Freunde.
Sam: Ist bei euch im Tourbus wirklich Frauenverbot?
Sascha: Oh, das hört sich ja so an, als ob wir nicht auf Frauen stehen. 😉 Aber natürlich stehen wir auf Frauen und die dürfen auch mal in den Bus. Dieses Gesetzt rührt eigentlich aus der Vergangenheit her, als wir noch mit der Crew im Bus waren. Da waren wir zum Teil 18-19 Leute und wenn man lange unterwegs ist, ist das die einzige Privatsphäre und Rückzugsmöglichkeit, die man dann hat. Daher haben wir die Regel aufgestellt, dass Leute die wir nicht kennen, nicht in unseren Tourbus dürfen, zumal wir da ja auch alle unsere privaten Sachen aufbewahren, die wir so mit uns tragen. Mittlerweile haben wir ja 2 Busse und die Crew ist getrennt von uns in einem anderen Bus untergebracht. Aber es gibt natürlich immer mal wieder Ausnahmen, dass wir auch Gäste in unseren Bus lassen.
Sam: Als ihr die Anfrage für The Voice of Germany gekriegt habt, was dachtest du da… dachtest du nicht „och neee, nicht wieder so eine Casting Show?“
Sascha: Doch, genau das dachte ich. Wir haben zuerst auch nein gesagt und abgelehnt. Die Casting Formate, die man sonst so kennt, halten wir für den „Anti Christen“. Die jungen Kids rennen von Casting zu Casting, anstatt dass sie sich eine Gitarre kaufen und mal selber Musik machen. Unsere Plattenfirma hat uns dann nochmals angestupst und gesagt, Jungs schaut euch das nochmals an, The Voice of Germany ist anders als die anderen Casting Shows. Die haben uns dann auch DVDs von den Staffeln, die bereits in den USA und Holland liefen, geschickt und da mussten wir wirklich sagen, diese Show ist anders und es geht wirklich um Musik in dieser Show. Die Messlatte und die Qualität waren sehr hoch. Die zweite Hürde war dann noch, dass wir wissen wollten, wer noch in der Jury sitzt. Als wir hörten das Nena, Xavier und Ray in der Jury sitzen war für uns klar, dass wir da auch mitmachen, da diese sehr grossartige Künstler sind und wirklich Ahnung von Musik haben.
Sam:Als Ivy euch bei den Blind Auditions ausgewählt hat, was war dein erster Gedanke?
Sascha: Wir haben uns tierisch gefreut, zumal sie sich auch noch zwischen Nena und Ray entscheiden konnte. Und siehe da es hat sich für Ivy und uns ausbezahlt.
Sam: Ihr wart ja vorher schon sehr bekannt, aber durch The Voice of Germany habt ihr noch mehr Fans dazugewonnen. Freut euch das oder ist es komisch für euch, da die Fans halt durch eine Casting Show auf euch aufmerksam wurden?
Sascha: Ja, das freut uns sehr. Für uns ist es aber auch sehr wichtig, dass wir Jahre vorher schon existiert haben und schon einen grossen Bekanntheitsgrad hatten und nicht über Nacht wegen The Voice of Germany bekannt wurden. Wir sind schon seit 7 Jahren erfolgreich auf Tour und haben uns eine riesen Live Fan Base erspielt. Schon vor The Voice of Germany hatten wir bis zu 12‘000 Leute auf unseren Konzerten. Es war uns sehr wichtig eine gewisse Basis zu haben, bevor wir in den Mainstream gegangen sind. Aber es ist natürlich toll, dass wir im Zusammenhang mit The Voice of Germany noch andere Leute erreichen konnten mit unserer Musik, die uns vorher noch nicht kannten.
Sam: Danke an Sascha für dieses ausführliche Interview