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Band: Centhron
Album: Dominator
Label/Vertrieb: Scanner/ Broken Silence
Veröffentlichung: 1. April 2011
Website: www.centhron.de
Geschrieben von: AJ
„We are Centhron – raise your fist!“ 2006 erschien diese Ansage auf dem Album „Gottwerk“. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen und diese Ankündigung ist aktueller denn je: Centhron sind zurück und haben am 1. April ein neues Album veröffentlicht. „Dominator“ heisst das edle Stück, auf dessen futuristischen Cover Frontmann Elmar Schmidt mit bestimmender Mimik thront und den Hörer in der centhronischen Welt erwartet.
In dieser eingetreten, wird er sogleich vom „Leitwolf“ abgeholt, welcher den Auftakt des Albums startet. Eine gewohnt düstere und drückende Welt offenbart sich dem Hörer, mit bekannter Härte schlägt einem der Beat um die Ohren und Elmars verzerrt kreischende Stimme rundet das ganze Hörbild vortrefflich ab.
„Kopfschuss“ hat einen schwerfälligeren, aber dennoch treibenden Boden, auf welchem die Lyrics mit synthetisch leichteren Klängen zielsicher ins Ohr stampfen. „666“ reist den Hörer sogleich wieder in einem rasanten Tempo mit, ein Stück bei dem sich Härte und centhronische Melodien gekonnt umspielen, abwechseln und vereint auftreten.
„Gang Bang Dolly“ zieht das Tempo weiter an, der Titel hält was er verspricht. Die leicht melancholischen Klangfarben welche schlussendlich durch einen Chorgesang abgelöst werden, relativieren den obszönen Charakter und machen das Stück interessant.
Ein Countdown und Warnsignale leiten „Atomschlag“ ein, die gegenwärtige Situation in Japan verleihen dem Stück noch zusätzlich eine makabere Note.
Leicht höhnisch und bestimmend leitet Anette „Cunt“ ein und entführt zu einer gewissen Dualität, welche dieses eingängige Stück auszeichnet.
„Die Stalinorgeln“ treiben einen an, weiter zu marschieren. Zu Beginn disharmonische Klänge, abgelöst durch einen pulsierenden Rhythmus und schlagenden Backbeats bringen Abwechslung in die Klangwelt. „So sterbe ich“ nährt die desolate Atmosphäre, in welcher sich der Hörer befindet, kalte Härte und melancholische Klänge hüllen ihn ein, ein weiteres Stück, welches sich durch kleine und vielfältige Finessen auszeichnet. Thematisch und musikalisch sehr passend schliesst „Kind des Wehrmuts“ an. Mit einer Ruhe und Sanftheit überrascht das Stück und beweist somit, dass die Band auch ganz anders kann, wenn sie will ;).
Diese Ruhe wird mit dem Titelsong „Dominator“ aber sogleich wieder beendet. Apodiktisch und stampfend weist der Track die letzte Etappe ein und macht seinem Namen alle Ehre. „Höllenhunde“erinnert vom Soundgerüst an Hardstyle und zieht das Tempo weiter an. Dieses bleibt bei „Faust“ weiter erhalten, passend zum Titel hat der Track eine frenetische und durchdringende Wirkung.
Der Besuch im Reich wird durch „Slave“ abgeschlossen, ein vielschichtiges Stück mit einer gewöhnungsbedürftigen Basslinie.
Mit „Dominator“ hat die Band ihr musikalisch wohl bestes Album heraus gebracht. Obwohl es noch einen klaren „Centhron“- Charakter aufweist, sind die Tracks reifer und ausgefeilter als bisher. Ihren Platz hat sich die Band im Harsh-Elektro-Sektor ohne Frage gesichert und „Dominator“ stellt eine weitere Bereicherung an diesen dar. Abgemischt von Jan L. präsentiert Centhron ein polymorphes, kraftvolles und sehr tanzbares Album, welches es von Beginn weg Krachen lässt.
Daher „ raise your fist“ vor dem „Dominator“ und lasst euch von ihm auf die Tanzflächen führen!
Tracklist:
1. Leitwolf
2. Kopfschuss
3. 666
4. Gang Bang Dolly
5. Atomschlag
6. Cunt
7. Die Stalinorgeln
8. So sterbe ich
9. Kind des Wehrmuts
10. Dominator
11. Höllenhunde
12. Faust
13. Slave
Bandmitglieder:
Elmar Schmidt: Vocals, Programming, Synthies
Anette Schmidt: Live Synthies
Markus Vogler: Bass
Gründung:
2001