Hummus Records / VÖ: 11. November 2022 / Rock, Lo-Fi
emiliezoe.com
Text: Michael Bohli
Die Veröffentlichung von «Hello Future Me» im Februar war ein Meilenstein in der Schweizer Rockgeschichte, nicht nur für die DIY-Künstlerin Emilie Zoé selbst, welche ihre Position in der Szene zementierte. Auch das Genre selbst durfte auf ein neues Highlight blicken, ein Album, das mitreisst und beweist, wie Gitarrenmusik hierzulande funktionieren kann. Dass es im gleichen Jahr fünf weitere Stücke aus der Session geben wird, hat man nicht erhofft; «The Companion EP» macht dies möglich.
Warum diese Stücke damals nicht auf der Platte gelandet sind, hat einen pragmatischen Grund: Das Vinyl war bereits voll, weitere Songs fanden nicht mehr in den Rillen Platz. Der Musik auf «Hello Future Me – The Companion EP» ist von Emilie Zoé gleich viel Liebe und Aufmerksamkeit bei den Aufnahmen geschenkt worden, wie den bereits erschienenen. Das zeigt sich auch darin, dass «Castle» auf der Tour zum festen Bestandteil der Setlist wurde. Das wilde Gitarrenlied bildet zusammen mit dem lauten und wuchtigen «Save the World» die stürmische Seite der EP.
Intimität und Singer-Songwriter-Talent findet man auf «The Companion EP» im gleichen Masse, wie bei Emilie Zoé üblich tief in Lo-Fi getunkt. «Dinosaurs» lässt die Scheibe sofort aufblühen, «Little Hand» schleicht vorsichtig umher, «The Field» trifft zielsicher das Herz. Die Emotionalität des Hauptalbums findet sich stetig in den fünf Liedern, Nicolas Pittet am Schlagzeug und Louis Jucker mit seinen Arrangements formvollenden die Musik. Nicht nur Begleitmaterial, sondern die Fortsetzung des Siegeszugs.