Hummus Records / VÖ: 28. Oktober 2022 / Metal
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Text: Michael Bohli
Das Untier bäumt sich auf, dunkel und bedrohlich. Es knistert in der Luft, der Raum füllt sich mit Rauschen und polternden Schlägen, eine Stimme flüstert unheimlich. «Ship Of Fools» macht keine halben Sachen und lässt das neue Album «Bucéphale» sofort zu einem Sturm an Metal und Hardcore verkommen. Nostromo sind wiederauferstanden und wollen bleiben, mit ihrem neuen Schlagzeuger Maxime Hänsenberger und dem Kreativschub, der seit der EP «Narrenschiff» von 2019 anhält. Zeit, Gebäude in Ruinen zu verwandeln.
Die Kraft, welche in den zehn Liedern von «Bucéphale» steckt, ist beachtlich. Stellenweise macht die Intensität, welche Nostromo an den Tag legen, fast Angst. Ohne Leerstellen oder Eingewöhnung explodieren Lieder wie «In Praise Of Betrayal» von der ersten Sekunde an, das Schlagzeug agiert als nimmermüder Kämpfer («Realm Of Mist»). Man wird von den Instrumenten durch die Takte getrieben, der Gesang ist keifend, die Stimmung auf der Platten rabenschwarz und mit Asche in der Luft. Wenn die Erde in Flammen aufgeht, hört man solche Musik dazu.
Ausladender und langsamer wird es am Ende bei «Asato Ma», Nostromo kombinieren ihr brachiales Wesen mit der tonnenschweren Erscheinung von Monkey3. Ein Zusammenspiel, das teuflisch gut wirkt und wie bereits das Feature von Treha Sektori bei «κατάϐασις» zu einem Highlight auf der Platte wird. Würde Alexander der Grosse heute noch die Welt erobern, mit «Bucéphale» hätte er motivierende Lieder zur Seite.