Within Temptation + Evanescence + Veridia
Hallenstadion – Zürich
Samstag, 12. November 2022
Text: Madeleine Fuhrer / Bilder: Miriam Ritler
Veridia, eine Alternative Rock-Band aus Nashville (US), legte den musikalischen Teppich für den Samstagabend aus. Im kurzen Glitzeroverall fegte Sängerin Deena Jakoub stimmgewaltig über die Bühne. Bei einer, nur mit Piano begleiteten Ballade, welche Deenas verstorbenen Vater gewidmet war, kam keine andere als Amy Lee auf die Bühne und spielte das Instrument.
Mit Evanescence folgte eine faszinierende, aufwendig inszenierte Lichtshow. Ein kurzes Intro und Amy Lee stand hinten auf dem Podest der Bühne. Gänsehaut für die nächste Stunde, welche durch Amy Lees Stimme hervorgerufen wurde. So kraftvoll und so zerbrechlich in einem. Ihre Präsenz und Sympathie mit dem Publikum füllten das Hallenstadion. Die Pandemie nutzten Evanescence für neue Songs, welche sie abwechselnd mit alten Hits vorstellten. Klassiker, wie „Goin Under“, „Call Me When You’re Sober“ oder „My Immortal“ durften im Set nicht fehlen. Mit dem Song „Use My Voice“ ermutigte Amy alle, die eigene Stimme zu nutzen und sich nicht alles gefallen und sagen zu lassen. Videoeinspieler untermalten auf dem, im Dreieck dargestellten Screen die Show. Erwartungsgemäss wurde der Aufritt der Pioniere ihres Stils mit „Bring Me To Life“ beendet.
Szenenwechsel – es zeigte sich deutlich die Bedeutung des Titels der ersten gemeinsamen Tour von Evanescence und Within Temptation. Dieser lautete „Worlds Collide“ – zwei Welten, welche aufeinanderprallen. Verschiedene, grossartige, musikalische Reisen durch zwei Welten.
Auf der Bühne erschien eine überdimensionale Maske, mehrere runde, aufgehängte Leinwände und im Hintergrund wurde auf dem grossen Screen durchgehend ein Einspieler gezeigt. So war es wie ein kombinierter Besuch von Kino und Konzert. Alle Showelemente, inklusive Licht und Pyro, genial ineinander eingearbeitet. Sängerin Sharon erschien zum ersten Song „Our Solemn Hour“ majestätisch mit einer Krone bestückt. Soundtechnisch unterschieden sich Within Temptation zu Veridia und Evanescence ganz klar durch den symphonischen Touch mit den orchestralen Passagen. Ausserdem machte Sharon deutlich mehr Gebrauch von der Opern-Stimme. Das Set war durchmischt mit neuen und altbekannten Songs, wie zum Beispiel „Faster“, „Supernova“ oder der Schlusssong „Mother Earth“. Nicht nur mit ihrer Stimme schwebte Sharon in höheren Sphären, sondern auch im roten Kleid auf einer Schaukel über Bühne und Publikum.
Ein Abend einer perfekten Kombination aus Alternative Rock und Symphonic Metal; zwei unterschiedlichen, absolut genial konzipierten Shows von Evanescence und Within Temptation. Und drei grossartigen Stimmakrobatinnen.
Setlist Within Temptation [Quelle: Setlist.fm]
1. Our Solemn Hour
2. Faster
3. Paradise (What About Us?)
4. Stand My Ground
5. Angels
6. Shed My Skin
7. Raise Your Banner
8. Entertain You
9. Supernova
10. The Reckoning
11. Don’t Pray for Me
12. All I Need
13. Ice Queen
14. What Have You Done
15. Mother Earth
Setlist Evanescence [Quelle: Setlist.fm]
1. Broken Pieces Shine
2. Made of Stone
3. Take Cover
4. Going Under
5. Wasted on You
6. Lose Control / Part of Me / Never Go Back
7. Far From Heaven
8. Your Star
9. End of the Dream
10. Better Without You
11. Call Me When You’re Sober
12. Imaginary
13. Use My Voice
14. Blind Belief
15. My Immortal
16. Bring Me to Life