Eigenveröffentlichung / VÖ: 29. Oktober 2021 / Rock’n’Roll
basementsaints.com
Text: David Spring
Der Weggang von 2/3 aller Mitglieder zusammen mit den ohnehin schwierigen letzten zwei Jahren, hätte einigen Bands das Genick gebrochen. Nicht so den Rock’n’Roller von Basement Saints, auch wenn nur noch Sänger/Gitarrist Anton Delen übrigblieb, an Aufgeben war nie zu denken. Der Herr mit der unverkennbaren Whiskey-Stimme scharte mit Simon „Molly“ Moll (Drums) und Levent Basharan (Gitarre) kurzerhand zwei neue Mitstreiter um sich und machte sich unbeirrt dran, Musik zu kreieren.
„Stimulation“ heisst das Resultat, acht Songs, zu denen man kurzerhand acht Videos produziert hat. Der Opener „Love To Ride“ bricht haltlos und ungestüm zur Tür herein. Es ist offensichtlich, dass den Jungs das Dampfablassen auf den hiesigen Bühnen gefehlt hat. „Fine By Me“ nimmt den Fuss etwas vom Gaspedal, dafür werden ein paar Schaufeln Dreck und Sexappeal obendrauf geschippt.
Die Basement Saints haben mehr als nur Volle-Pulle-Abrocken drauf. „Beholden“ ist ein astreiner Country-Song, zumindest so lange, bis das geniale Gitarrensolo Erinnerungen an diese eine Band mit den Blumen und Pistolen aufkommen lässt. Das balladeske „Ghost“ zeigt die Band am ruhigsten und vielleicht auch klischeehaftesten. Mit dem epischen „Sometimes“ beweisen die Basement Saints wie abwechslungsreich sie sind, erinnert der Song interessanterweise sowohl an Johnny Cashs „Ring Of Fire“, wie auch an das obskure „The Aviator“ von Deep Purple.
„Drunken Fun“ macht den Abschluss: Mit stampfendem Beat, Geige und Banjo könnte dieses grandiose Liedchen gut aus einem kitschigen Western stammen, das macht richtig Spass und schliesst die Platte gebührend ab. Die Basement Saints haben einige Wogen überstanden und die Rückschläge als Chance genutzt, um sich am Ende neu zu definieren und ein starkes Album abzuliefern. „Stimulation“ überzeugt und ich prophezeie, dass die Schweizer Rockszene noch einiges von den Jungs erwarten darf.