Band: Karg
Album: Resilienz
Genre: Post-Black Metal
Label: AOP Records
VÖ: 22. Januar 2021
Webseite: Karg bei FB
Vor einem Jahr schenkte uns J.J. mit „Traktat“ ein Album voller Schwermut, Depression und Dunkelheit. Der Brocken war nicht einfach zu bewältigen und dauerte lange an – mit den zweit neuen Liedern auf der EP „Resilienz“ wird das Gewicht etwas verringert. Im Verhältnis zum Schaffen von Karg gesehen natürlich, denn der atmosphärische Post-Black-Metal ist weiterhin kein Spaziergang. Rock, Metal und Punk werden im heissen Öl gekocht, der Gesang versinkt als verzweifelter Ausruf.
Karg existiert seit 2006 und J.J. wird auf der neusten EP nur für das Schlagzeug von Paul Färber unterstützt – „Resilienz“ ist ein sehr persönliches Abbild und Kunst, die direkt aus dem Herzen kommt. Mit schnellen Angriffen, gnadenlosen Passagen und kurzen Stellen der Hoffnung. „Abbitte“ lässt in den ruhigeren Takten Nico Ziska von Der Weg einer Freiheit Botschaften vortragen, der Rest gehört dem Sturm in der Seele. Ab und an wird der harte Metal zum Post-Rock, ausschweifend, elegisch.
„Lorazepam“ durchlebt in den zwanzig Minuten Länge viele Stimmungen, wie ein Strudel aus Sorgen und Überlegungen an einem schwierigen Tag. Nein, wirklich aufbauend ist „Resilienz“ nicht geworden, der Abgrund ist aber etwas weiter Weg als früher. So funktioniert die EP nicht nur als Fortsetzung der klanglichen Geschichte, sondern als lohnenswerte Coda zum letzten Album von Karg.
Tracklist:
1. Abbitte
2. Lorazepam
Bandmitglieder:
J.J. – Gesang und Instrumente
Paul Färber – Schlagzeug
Gründung:
2006
Text: Michael Bohli