Band: Rosetta Stone
Album: Cryptology
Genre: Gothic / Dark Wave
Label: Cleopatra Records
VÖ: 25. September 2020
Webseite: Rosetta Stone bei FB
Rosetta Stone wurde Mitte der Achtzigerjahre von Porl King und Karl North in England gegründet. Das Duo wurde von einen Drumcomputer und Synthesizer-Rack mit dem Spitzname Madame Razor begeleitet. 1991 erschien das erste Album „An Eye For The Main Chance“, zwei Jahre später unterschrieb die Band einen Vertrag bei Cleopatra Records und „Adrenaline“ wurde veröffentlicht. 1998 wurde das Album „Chemical Emissions“ herausgebracht und nach einem letzten Auftritt beim Whitby Gothic Festival trennte sich die Band.
21 Jahre später erschien das Album „Seems Like Forever“, neben neuen Songs hatte Porl King Tracks von seinem Projekt Miserylab aufgenommen und sie im Gitarrensound von Rosetta Stone neu vertont. Das neue Album „Cryptology“ wurde Ende September 2020 der Musikwelt vorgestellt.
Der erste Titel „Shock“ bietet melodiösen Gothic Rock. Die eingänige Bassline, das sterile Drum-Pattern und die Synthesizer-Strings geben ein kerniges Fundament. Die zarten Klänge der Gitarre begleiten die tiefe und leidenschaftliche Stimme von Porl. „Valiant Try“ hat einen schnelleren Takt und das Arrangement unterstreicht die jahrzehntelange Erfahrung als Musiker. „With This (I’m Done)“ entfaltet seine ganze, dunkle Kraft mit dem mehrstufigen Chorgesang im Refrain.
Porl King versteckt auf dem neuen Album seine 80er-Gothic-Wurzeln nicht, die Songs wirken aber mit der aktuellen Technik zeitgemäss und frisch. Manchmal sind sogar Einflüsse von Indie Rock, wie bei „Soon“ oder „Remember (Don’t)“, zu hören. Bei „I Put It To You“ klopft der Beat heftig und steht im Gegensatz zum nüchtern, kaum verfremdeten Gitarrensound. Das Grundthema von „Doesn’t Bode Well“ ist melancholisch und ich mag den dominanten Sound des wohlkingenden Bassspiels.
„Smoke & Mirrors“ ist für mich der tanzbarste Song auf dem Album, die einfache Gitarren-Hookline wird von einem voluminösen Bass begleitet, dazu der adrette Sound aus dem Drumcomputer und ein vertrauter Gesang. Die Klaviermelodie vor den Gesangspassagen schmeicheln sich in die Ohrmuscheln. Bei letzten Song „Always Always“ besticht der experimentelle Mix auf der Gesangsspur.
Auf dem neuen Album „Cryptology“ von Rosetta Stone beweist Mastermind Porl King, dass Gothic Rock lebt und sich in der heutigen Zeit weiterentwickeln kann.
Tracklist:
1. Shock
2. Valiant Try
3. With This (I’m Done)
4. In Black
5. Soon
6. Remember (Don’t)
7. I Put It To You
8. Doesn’t Bode Well
9. Smoke & Mirrors
10. Always Always
Bandmitglieder:
Porl King
Gründung:
1985
Text: JHG Shark