Metal Blade Records, Pelagic Records / VÖ: 25. September 2020 / Post-Metal, Progressive
theoceancollective.com
Text: Michael Bohli
Das Kollektiv mit den sperrigen Albumtiteln ist wieder da und gönnt uns mit „Phanerozoic II: Mesozoic | Cenozoic“ wenig Simplizität. Was natürlich gut zur gebotenen Musik passt, The Ocean setzen ihren Weg als Vermittler zwischen Post-Metal, progressiven Sounds und Hardcore geschickt fort. Wie bereits beim Vorgänger „Phanerozoic I: Palaeozoic“ vor zwei Jahren angekündigt, ermöglicht das Werk eine vertiefte Betrachtung von Zeit und dem Wandel der Erde. Und erlaubt sich ausschweifende Experimente und Stimmungswechsel.
Der Longtrack „Jurassic | Cretaceous“ ist das beste Beispiel für die frische Freiheit, welche The Ocean ihrer Platte verliehen haben. Was zu Beginn gar an John Mitchell erinnert, steigert sich zu einer verschobenen Weise der Marke Tool und wechselt in die emotionalen Abgründe von Katatonia. Der Härtegrad wurde dementsprechend etwas zurückgefahren, mit kürzeren Songs beheben die Musiker den Umstand („Palaeocene“). Voller Melodien und spirituellen Momenten ist alles an diesen 50 Minuten.
Auf „Phanerozoic II: Mesozoic | Cenozoic“ findet man viele Highlights und Takte, die immer wieder laut gehört werden wollen. The Ocean haben an ihrem eigenen Stil herumgeschraubt und präsentieren das bestmögliche Resultat. „Pleistocene“ ist sehnsüchtig und empathisch, „Ogligocene“ sphärisch modern, „Holocene“ gar leicht exotisch. So bilden die beiden Scheiben eine fulminante Reise, die Augen und Ohren zu unerkannten Werten führen.