Band: Doves
Album: The Universal Want
Genre: Alternative / Indie Rock
Label: Heavenly Recordings / EMI
VÖ: 11. September 2020
Webseite: dovesofficial.com
Im Film gibt es diesen Moment oft, wenn sich die Emotionen so zuspitzen, dass man Freude mit Melancholie vermischt – und gewisse Stellen von „The Universal Want“ vermögen dies ebenso zu vollbringen. Allein der Umstand, dass elf Jahre nach „Kingdom Of Rust“ ein neues Album von den Doves erschienen ist, wäre Grund für Tränen. Dass die Herren um Frontmann Jimi Goodwin die Fähigkeit, gefühlvolle und mitreissende Rocksongs zu schreiben nicht verloren haben, noch mehr. So steigt bereits „Carousels“ in den Himmel wie ein Feuerwerk.
Zwar ruft „The Universal Want“ zu Beginn die Euphorie weniger stark auf den Plan als das letzte Königreich, spätestens bei „Broken Eyes“ klingt aber jeder Takt hundertprozentig nach Doves. Von da an steigern sich die Musiker nur noch. „For Tomorrow“ vermischt Indie-Pop mit alternativem Rock, erlaubt sich kurze Psychedelic-Einspritzer und Gesang mit viel Ausdruck. Und dann „Cathedrals Of The Mind“ – Epik, Schichten, Steigerungen. Spätestens jetzt ist das Album ein Gewinn für alle, zieht bei „Prisoners“ das Tempo an, reitet in den Sonnenuntergang.
In den Popolymp stossen Doves mit „Cycle Of Hurt“ vor, einem Song, bei dem man sich wünscht, U2 wären heute noch so genial. Geschickt auch der Gesangswechsel bei „Mother Silverlake“, was der Platte eine weitere, frische Klangfarbe verabreicht. Wie die Nachdenklichkeit beim Titelsong und dem Beweis, dass dieses Trio sich weiterhin um uns kümmert. Zuzuhören fällt bei solch gut komponierten und eingespielten Liedern nicht schwer, „The Universal Want“ hat jedes Ohrenpaar verdient.
Tracklist:
1. Carousels
2. I Will Not Hide
3. Broken Eyes
4. For Tomorrow
5. Cathedrals of the Mind
6. Prisoners
7. Cycle of Hurt
8. Mother Silverlake
9. Universal Want
10. Forest House
Bandmitglieder:
Jez Williams – Gitarre und Gesang
Jimi Goodwin – Gesang, Bass und Gitarre
Andy Williams – Schlagzeug und Gesang
Gründung:
1998
Text: Michael Bohli