Band: Caligula’s Horse
Album: Rise Radiant
Genre: Progressive Metal
Label: InsideOut Music
VÖ: 22. Mai 2020
Webseite: caligulashorse.com
Obwohl sich Caligula’s Horse bereits 2011 gegründet haben und mit „Rise Radiant“ ihr fünftes Werk vorlegen, habe ich mich erst jetzt dazu entschieden, diesen Berg zu erklimmen. Mit natürlichen Farben auf dem Cover bildlich als Massiv festgehalten, bietet die Gruppe aus Australien wunderbar emotionalen Progressive Metal, der sich nicht scheut, bunt und menschlich daherzukommen. Die Kompositionen gliedern sich darum geschickt in die heutige Welt des Prog ein.
Es ist heroisch und mit genügend Pathos versehen, wenn Caligula’s Horse bei „Salt“ ihre sieben Minuten mit Riffs starten, die an Fanfaren erinnern. Schnell wird es zärtlich, verletzlicher Gesang und einzelnen Klangspuren leiten einen Reigen ein, den auch Leprous oder Agent Fresco stehen würden. Kopfstimme und lichte Melodien, dazu krachende Gitarren und ein vertracktes Spiel der Rhythmusfraktion – die Mischung ist mal bedrohlich („Oceanrise“), dann entschlossen und konfrontativ („Slow Violence“). Immer bieten die Musiker einen Ausweg aus der Dunkelheit.
Man muss die aktuell oft praktizierte Art des Progressiven Metals mögen, um „Rise Radiant“ in sein Herz zu schliessen – dank dem tollen Songwriting und der wirklich starken Produktion zeigen Caligula’s Horse aber in jeder Minute, dass sie klar zur Speerspitze ihrer Generation gehören. Komplexe Passagen treffen geschickt auf harmonische Flächen, Gesang und Instrumente ergänzen sich gegenseitig zu packenden Erzählstimmen („The Ascent“). Das resultiert in einem konzentrierten Album voller anregenden Sounds, einer Platte für den Fortbestand und das Überleben.
Tracklist:
1. The Tempest
2. Slow Violence
3. Salt
4. Resonate
5. Oceanrise
6. Valkyrie
7. Autumn
8. The Ascent
Bandmitglieder:
Jim Grey – Gesang
Sam Vallen – Gitarre
Adrian Goleby – Gitarre
Josh Griffin – Schlagzeug
Dale Prinsse – Bass und Gesang
Gründung:
2011
Text: Michael Bohli