Band: Perfume Genius
Album: Set My Heart On Fire Immediately
Genre: Alternative / Post-Glam
Label: Matador Records
VÖ: 15. Mai 2020
Webseite: perfumegenius.org
Fast hätte sich Mike Hadreas in der Dunkelheit verloren, zumindest in dem Moment, als er „Describe“ erschuf. Zwischen stark verzerrten Gitarren und krummen Slide-Gitarren ist ein Biest von Lied entstanden, das von gewisser Unnahbarkeit erzählt. Komplett in der Schwärze versinkt Perfume Genius in den Minuten trotzdem nicht, vielmehr geht es auf dem fünften Album des Künstlers erneut um den Kampf gegen Vorurteile und Rollenbilder. Und dem schönen Gefühl, seinen eigenen Weg gegangen zu sein.
Nach dem auseinandergebrochenen Album „No Shape“ bittet Perfume Genius nun darum: „Set My Heart On Fire Immediately“. Denn andernorts brennt es schon lange, diese alternative Rockmusik mit einer gehörigen Portion Glam will Ahnungen, Geist und Körper zusammenbringen. Denn was ist schon ein Mann, wenn nicht eine Gestalt voller Zweifel und Unsicherheiten? «Your Body Changes Everything» offenbart dies mit grossartig knatternden Synthesizern, «Nothing at All» reduziert das Klanggerüst in Richtung angenehmen Xiu Xiu. Träumereien und Seufzer gehören dazu („Jason“, „Some Dream“), harsche Diskussionen ebenfalls.
Und wenn Sex in der Musik zu einem wichtigen und ernstgemeinten Inhalt wird, dann darf Prince nicht fehlen – einen Einfluss, den Perfume Genius mit „On the Floor“ darlegt. Beschwingt darf man über die Rhythmen steigen, bis einem die Verzerrungen und Effekte wieder auf den Boden holen. „Set My Heart On Fire Immediately“ ist ein abwechslungsreicher und eindrücklicher Beweis für das Talent und die Ehrlichkeit von Hadreas geworden, der sich in Amerika gegen Stereotypen und Misogynie behaupten muss.
Tracklist:
1. Whole Life
2. Describe
3. Without You
4. Jason
5. Leave
6. On the Floor
7. Your Body Changes Everything
8. Moonbend
9. Just A Touch
10. Nothing At All
11. One More Try
12. Some Dream
13. Borrowed Light
Bandmitglieder:
Mike Hadreas
Jim Keltner
Pino Palladino
Matt Chamberlin
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli