ARTNOIR
  • Berichte
    • Konzertberichte
    • Fotoreportagen
    • Interviews
    • Weitere Berichte
    • Bild-Archiv
  • Rezensionen
    • Musik-Rezensionen
    • Kultur-Rezensionen
  • Backstage
    • Kontakt
    • Team
    • Support Us
    • Migros Support Culture
    • Print-Magazin
  • Kalender

Wonder Years – Burst & Decay

29/11/17
von Sarah Rutschmann

Band: The Wonder Years
Album: Burst & Decay
Genre: Pop-Punk / Akustik

Label/Vertrieb: Hopeless
VÖ: 22. September 2017
Webseite: thewonderyearsband.com

amazon CeDe

Laut, wild, ungebändigt und ein bisschen verrückt: Normalerweise fallen diese Adjektive durchaus, wenn von der Musik der Pop-Punk-Band The Wonder Years die Rede ist. Doch bei „Burst & Decay“, der neusten EP der Band aus Pennsylvania, werden diese Worte wohl kaum genannt. Bei den sieben aufgenommenen Songs handelt es sich nämlich nicht um neuen Stoff, sondern um akustische Versionen einzelner Werke, herausgepickt aus ihren letzten drei Studioalben.

Zu erwähnen ist an dieser Stelle das Artwork der EP „Burst & Decay“: Getrocknete Blumen auf weissem Hintergrund, blassgraue Schnörkelschrift – das Cover verrät genau, was an musikalischem Inhalt zu erwarten ist.

Mit fünfzehn Jahren stellte ich folgende Theorie auf: Musiker, die ihre Musik, welche ansonsten mit Verstärkern, einer Menge Kraft und einiger elektrischer Hilfe auskommt, auch auf eine Art akustisch präsentieren können, bei der man als Zuhörer nichts vermisst, beweisen, dass sie gute Musiker sind. Dieser These entsprechen The Wonder Years mit „Burst & Decay“, auch wenn am musikalischen Können der Musiker zuvor bereits keine Zweifel bestanden haben.

Sänger Dan Campbell, den man auf der Bühne schreiend und spuckend und emotional vollkommen von der Musik gefangen erlebt, zeigt, dass seine Stimme auch zart und verletzlich aus den Boxen klingen kann. Zwar kennt man dies bereits von vereinzelten Stücken der Band und von seinem Soloprojekt, Aaron West And The Roaring Twenties, doch in diesem Kontext erlangen die Gesangskünste des Sängers eine komplett neue Wirkung. Auch Zweitstimmen und Hintergrundgesang der anderen Bandmitglieder finden in eine neue Rolle und stehen erfreulich stark im Vordergrund. Die Band erhält zudem noch weibliche Unterstützung bei „There, There“ und „You In January“, beides erschienen auf dem neusten Album „No Closer To Heaven“. Bei emotionalen, lyrischen und nahezu beängstigend persönlichen Textzeilen wie „I’ve got my heart strung upon clothing lines on tenement windows in mid-July (…) I’m sorry I don’t laugh at the right times“, „I circled the airport a hundred times and tried to hide the fact that I was crying – ‘I came in on the red eye, that’s why I look like this’“ oder „I’ve been acting like I’m strong but the truth is, I’ve been losing ground” führt das mitunter zu einem flauen Magen und einem leichten Stechen in der Brust.

Musikalisch sind die Songs teilweise minimalistisch gehalten, teilweise sehr stark am Original angelehnt. Auch Orgeln, Klaviertasten und Streicher kommen zum Einsatz und unterstützen Gitarre, Schlagzeug und Bass beim Tragen ihrer melancholischen Melodien. Der Veröffentlichungszeitpunkt ist dementsprechend passend gewählt, denn beim zunehmend kalten und dunklen Wetter hält Melancholie und Wintertraurigkeit sicherlich bei den Einen oder Anderen Einzug. Und dann wird etwas musikalische Unterstützung oft genug gebraucht.

The Wonder Years sind bei weitem nicht die Ersten, die sich an Akustikversionen ihrer Songs versucht haben. „Burst & Decay“ ist demzufolge nichts Neues oder Aufregendes. Doch die EP enthält sieben wunderschöne Musikstücke mit Songtexten, die ganz tief im Herzen berühren und Melodien, die einen durch graue Herbst- und Wintertage zu tragen vermögen.

Tracklist:
1. A Song For Ernest Hemingway
2. There, There
3. Coffee Eyes
4. Cardinals
5. Don’t Let Me Cave In
6. Dismantling Summer
7. You In January

Bandmitglieder:
Matt Brasch – Gitarre und Gesang
Dan „Soupy“ Campbell – Gesang
Casey Cavaliere – Gitarre
Mike Kennedy – Schlagzeug und Perkussion
Josh Martin – Bass
Nick Steinborn – Keyboard

Gründung:
2005

Text: Sarah Rutschmann

Eingeordnet unter Musik-Rezension Schlagworte: Alternative Rock, Burst And Decay, Punk, Sarah Rutschmann, Wonder Years

Veranstaltungen

  • 10.02.23
    One Of A Million Festival
    Diverse Orte Baden, Baden
  • 10.02.23
    Hubris.
    Nouveau Monde, Fribourg
  • 11.02.23
    Letten 94
    Lustwerkstatt, Burgdorf
  • 12.02.23
    Dirty Honey
    Dynamo, Zürich
  • 13.02.23
    Bullet For My Valentine
    The Hall, Dübendorf
← August Rosenbaum – Vista
New Order – NOMC15 →
  • Impressum
  • Newsletter
   

Copyright © 2023 ARTNOIR | Code by momou!