Stomp Records / VÖ: 5. April 2024 / Punk
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Text: Peter Burckhardt
Bereits das Debut Album “Stressor” (2019) der kanadischen Psych-Garage-Punk Formation Wine Lips schlug ein wie eine Bombe und verschaffte der Band Tourneen durch Nordamerika und China. Der Nachfolger mit dem hübschen Namen „Mushroom Death Sex Bummer Party“ (2021) wurde bereits rund zwanzig Millionen Mal gestreamt. Nun will das energiegeladene Quartett mit „Super Mega Ultra“ an ihre Erfolge anknüpfen. Die Chancen stehen gut, denn Wine Lips liefern erneut zwölf kompromisslose, intensive und überraschend abwechslungsreiche Songs ab.
Die Liste von stilistisch ähnlichen Bands ist lang. Um in dieser Gesellschaft aufzufallen, muss neben den äusseren Umständen auch musikalisch alles stimmen. Wine Lips treffen den Zeitgeist und die verzerrte Stimme von Frontmann Cam Hilborn sorgt für den nötigen Wiedererkennungswert. Auch an der Soundqualität gibt es nichts zu meckern. Aufgenommen wurde „Super Mega Ultra” von Simon Larochette, der es geschafft hat, dem kompakten Mix mit einer ordentlichen Portion Trash Leben einzuhauchen. Abgerundet wird das Gesamtpaket mit dem farbenfrohen Collage-Cover von Jay Hodgson.
Bei einer durchschnittlichen Track-Länge von unter drei Minuten ist es gar nicht so leicht, noch gross zu experimentieren und doch schaffen es Wine Lips immer wieder, die geballte Punk Energie kurz mit kreativen Ideen zu spicken. Die Welle der Adrenalin getriebenen Songs wird zum Beispiel mit einem Hauch von Blues-Rock im Song “New Jazz“, oder mit dem 60ies-Vibe von “Serotonin” gebrochen. Ein bisschen Wahnsinn steckt in “Stella”, welches uns in sechsundzwanzig Sekunden wieder aufweckt, damit wir dem Instrumental Track “Lemon Party” aufmerksam zuhören können. Zum Abschluss gibt’s noch eine Wine Lips typische Überschall-Nummer “Burn The Witch” und den schon fast epischen Schluss-Song “Cash Man”.
Wine Lips haben es geschafft, während ihrer endlosen Tourneen ein Album zu schreiben, dass den Vorgängern mehr als nur das Wasser reichen kann. Der Fortsetzung ihrer Erfolgsgeschichte sollte also nichts im Wege stehen. Verdient haben es Cam Hilborn (Gitarre und Vocals), Aurora Evans (Schlagzeug), Andrew Donofrio (Gitarre) und Wes Martin (Bass) allemal.