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Band: Die Vorboten
Album: Aufschrei
Label/Vertrieb: Sonic Attack
Veröffentlichung: 20. Mai 2011
Website: www.dievorboten.de
Geschrieben von: Luke J.B. Rafka
Kraut-Metal oder Sauerkraut Polka?
„Als wir unserem Keyboarder Philipp seine instrumentalen Fesseln abnahmen und ihn auf die Klangforschung losließen, wusste keiner so genau, wo das hinführen sollte. Aber eins war uns klar: Wir gehen einen neuen Weg. Den Weg des Kraut-Metal. Kraut-Metal ist gitarrenschwerer, treibender Metal und intensive Klangexperimente ganz nach dem Vorbild unserer Vorfahren, den Kraut-Rockern aus den 70ern.“
Eigentlich besteht die Bezeichnung Kraut einfach nur für Deutsch. „Im UK und den USA sind wir ja auch immer noch die Krauts“, so der Frontmann Karsten Palitschka. Die deutsche Sprache trifft vom harten Klang, wie bereits durch Gruppen wie Rammstein, Oomph! oder Die Apokalyptischen Reiter bewiesen, den Nerv der harten Gitarrenriffs in der heutigen revolutionären Zeit. Junge Leute wollen nicht mehr dem Leitbild diverse älterer Generationen folgen, sie rufen eher zum Widerstand auf, so auch Die Vorboten!
Im Sommer 2009 formierten sich ein paar lärmende Mittzwanziger zu einer Gruppe protestierender Instrumentenvirtuosen und starteten zu einer neuen Mission! Mit ihrer eigens kreierten Musikrichtung Kraut-Metal gehen Die Vorboten komplett neue Wege, die vielleicht zukunftsweisend sein werden und einfach als ihre Mission darstellt. Die fünf Tonkonstrukteure wollen neue Wege gehen und das nicht nur musikalisch. Denn als fleißige Musikkonsumenten gibt es einiges, was ihnen nicht so gefällt und somit werden sie sich nicht jahrelang im Keller einschließen und nur für Veröffentlichungen oder Konzerte wieder herauskommen. Am laufenden Band veröffentlichen die Musiker Neukompositionen und stellen sie ihren Fans als Gratis-MP3s zur Diskussion. „Denn wir haben selbst gemerkt, wie wichtig das Feedback von Freunden und Anhänger für das Schaffen einer Band ist. Ein Album entsteht so in einer Art Gemeinsamkeit, durch ständige Kommunikation mit den Fans“, so der O-Ton der Musiker. Diese Art von Kreativitätsaustausch liefert aufgrund der Vielfalt verschiedenster Ideen eine absolut eigenständige Klangeinheit, bei der auch eine gesunde Portion Elektronik erklingt, die eventuell auch einmal durch einen Verzerrer gejagt werden könnte.
Innerhalb kürzester Zeit veröffentlichten sie gleich zwei EPs „Anfang & Ende“ und „Lust & Laster“. Nun spiegeln Die Vorboten mit ihrem Debütalbum „Aufschrei“ tatsächlich die Meinung vieler junger Menschen aus verschiedenen Ländern wieder. Passend, zum Beispiel zu den revolutionären Taten in Griechenland und Spanien, welche in den Massenmedien zu wenig an Bedeutung finden, liefern die Mittzwanziger eine harsche Revolte mit deutschen Texten und nehmen kein Blatt vor den Mund. „Ich will ausdrücken, was mich persönlich beschäftigt, und das kann ich in meiner Muttersprache am besten“, erklärt Sänger Karsten Palitschka. „Die, die die Texte verstehen sollen, können das natürlich auch am besten in ihrer Muttersprache. Diese Chance, verstanden zu werden, wollen wir einfach nicht vergeben.“ Klar und eindeutig fordert Karsten mit seinen Texten die Gedankenmuskulatur des Zuhörers, indem er über die Welt schreibt, die uns umgibt. Keine Fiktion, sondern dramatische Realität! Sein Wechselspiel zwischen aggressivem und harmonischem Gesang charakterisiert die Texte und verstärkt somit die Botschaft der fünf Musiker. Die melodiösen, aber harten Klänge runden den Sound gekonnt ab und hinterlassen automatisch nicht nur in der Gedankenwelt des Zuhörers sondern im gesamten Körper starke Vibrationen, die zum Nachdenken anregen.
Tracklist:
1. Das Volk
2. Vaterland
3. Extreme
4. Hauptstadt
5. Schmiede, schmiede!
6. Schreit!
7. Der Weg
8. Dein Herz
9. Freigeist
10. Krautsinfonie Op. 1
11. Hass
Bandmitglieder:
Karsten Palitschka (vocals, guitar)
Philipp Krätzer (keyboards)
Thomas Mende (guitar, vocals)
Stephan Schuster (bass)
Florian Herrmann (drums)
Gründung:
2009