Band: Vallenfyre
Album: A Fragile King
Label/Vertrieb: Century Media
Veröffentlichung: 28. Oktober 2011
Website: www.vallenfyre.co.uk
Geschrieben von: Thomas Lang
Vallenfyre heißt das Projekt, hinter welchem kein Geringerer steckt als Gregor Mackinthosh, seines Zeichens Haupt-Songschreiber der Britischen Metal Institution Paradise Lost. Zusammen mit Nick Holmes hob er 1991 mit „Gothic“ ein ganzes Musikgenre aus der Taufe: den Gothic-Metal. Mit dieser düster-traurigen Spielart hat aber „A Fragile King“ nur bedingt was zu tun. Hier orientiert man sich eher an die allererste Schaffensphase der Herren aus Halifax bzw. deren musikalischen Wurzeln. Death- und Doom Metal ala „Lost Paradise“ und Entombed zu seeligen „Left Hand Path“ Zeiten ist angesagt.
Mit ins Boot geholt hat der gute Greg seinen Kumpel Hemish Glencross von My Dying Bride (Git.), seinen PL-Kollegen Adrian Erlandson (Drums), den Bassisten Scoot (bei DOOM tätig) und einen gewissen Mully (Git.). Allesamt langjährige Freunde des Protagonisten. Der Begriff Supergroup wird hier natürlich schnell mit einer gewissen Skepsis gezückt. Zu oft ist man die letzten Jahre von prominenten Formationen enttäuscht worden. Vallenfyre beweisen, dass es auch anders geht. Zumal der Entstehungsgrund von Vallenfyre der kürzliche Krebstod von Mackintosh’s Vater ist, dem er sehr nahe gestanden hat. Ein Ventil zur Bewältigung dieses Schlages musste her und so besann man sich zurück auf die Ursprünge des musikalischen Schaffens.
Und in der Tat, schon nach den ersten Tönen von „All Will Suffer“ meint man sich zurückkatapultiert ins Jahr 1990. Wunderbar knarzig kommen die extrem tief gelegten Klampfen daher, sodass es einem wohlig einen Retro-Schauer nach dem anderen über den Rücken jagt. Midtempo Death-Doom vom Feinsten.
Mit Gregs stimmlichen Fähigkeiten hat niemand gerechnet. Auch er selber nicht, da er erst nach erfolgloser Sängersuche selber zum Mikro griff. Mit verblüffendem Ergebnis. Der Vergleich zu einem Mikael Åkerfeldt ist hier durchaus angebracht.
Mit „Desecration“ folgt eine Death-Metal-Hymne, wie es sie nur selten gibt und welche auch das Tempo deutlich anzieht. Herrlich! Auch „Ravenous Whore“ oder „As The World Collapses“ tretten teilweise ordentlich aufs Gas. Grundsolide Death-Metal Brecher wie „Cathedrals of Dread“ (Video) „A Thousand Martyrs“ wechseln sich mit schleppenden Doom Monstern wie „Seed” oder „The Grim Irony” ab. Als Highlight sollte man auf jeden Fall noch den pechschwarzen Brocken „My Black Siberia“ nennen. Hammer!
Die räudige Gesamtproduktion steht dem Ganzen mehr als gut zu Gesicht und die oftmals eingestreuten „UUUHHHH‘s“ in alter Celtic Frost Manier zaubern dem Hörer mehr als einmal ein Grinsen ins Gesicht.
Erfreulich auch, dass sich laut Mackintosh’s Aussage um kein einmaliges Projekt handelt, sondern um eine richtige Band die so weitergeführt werden soll. Live – Gigs im nächsten Jahr sind geplant.
Fazit: Ein wenig Luft nach oben gibt’s noch, aber 4 dicke Punkte für eine der lässigsten Death-Metal Scheiben der letzten Jahre sind hier auf alle Fälle drin. Definitiv eins der Metal-Highlights dieses Jahres und im speziellen Genre ganz oben anzusiedeln. Anspieltipps: „Desecration“, „Seeds“, „My Black Siberia“.
UUUHHH!
Tracklist:
1. All Will Suffer
2. Desecration
3. Ravenous Whore
4. Cathedrals Of Dread
5. As The World Collapses
6. A Thousand Martyrs
7. Seeds
8. Humanity Wept
9. My Black Siberia
10. The Divine Have Fled
11. The Grim Irony
Bandmitglieder:
Gregor Mackintosh – Gesang, Gitarre
Hamish Glencross – Gitarre
Mully – Gitarre
Scoot – Bass
Adrian Erlandsson – Schlagzeug
Gründung:
2010