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Band: Tribal
Album: Corner Of A Circle
Label/Vertrieb: Fastball Music / Sony
Veröffentlichung: 11. September 2009
Website: www.tribal-rock.com
Geschrieben von: Nicole
Tribal, so nennt sich eine weitere Schweizer Rock-Band, die gerade auf der Erfolgswelle in unserem kleinen Ländchen hoffentlich mitschwimmen kann. Lange war es ruhig und gute Schweizer Rock-Musik wurde nur in verrauchten, dunklen Kellern gespielt, abgesehen von ein paar radiotauglichen Weichspüler-Varianten, über die wir hier gar keine Worte verlieren möchten. Ihr erstes und selber produziertes Album „Cardboard Heroes“ kam bereits 2005 heraus und ist bereits damals positiv aufgefallen.
Was erwartet nun also den Hörer von „Corner Of A Circle“. Der Titel, der die Ecke im Kreis sucht, soll auf viel Tiefgründiges und Nachdenkliches schliessen und oder eben auch nicht, weil ja ein Ding der Unmöglichkeit? Neu erfinden tun die Schweizer hier sicherlich nichts und um Vergleiche mit grossen Bands aus den USA ziehen zu können, fehlt noch so einiges. Nichts desto trotz kommt „Corner Of A Circle“ sehr einprägsam und melodiös daher und gehört definitiv raus aus den Kellern und auf ne Scheibe gepresst.
Mit „No More Emotions“ liefern Tribal einen schönen Auftakt mit spannenden Gitarren-Riffs, die sehr eingänglich sind und dem Hörer gleich einmal klar machen, dass es sich bei Tribal um Emotional Rock handelt. Der nächste Titel „Holy“ befasst sich mit dem allgegenwärtigen Thema „Geld“, das hier als quasi „Gottheit“, die man anbeten soll, dargestellt wird. Ein interessanter Vergleich und trotzdem ist mir dann das „Heilige“ irgendwann doch etwas viel.
„Paralyzed“ überspringe ich kurzerhand und lande dann lieber beim Stück „Take Me Away“, dass dann so richtig kracht und rockt. Schluss mit lustig und Gefühlsduselei, hier wird so herzhaft geschrien und getobt, dass man mal etwas lauter drehen kann. Deshalb gefällt mir dieses Stück, inmitten der gesamthaft eher ruhigen, eben emotional, Lieder gleich sehr gut und hebt sich einfach hervor.
Und schon wird’s wieder gemütlich. „Higher“ wurde bereits im 2007 als Promo-Single herausgegeben und musste also zwei Jahre lang darauf warten, sich zu seinen Kumpels auf dieses Album gesellen zu können. Das Warten hat sich gelohnt und die neu produzierte Version dieser Single hält nun den Charakter des ohrwurmlastigen und radiotauglichen voll und ganz. Es folgen noch weitere Balladen wie das „Reign Of Silence“, „Stars“ oder „Fly Across The Universe“. Alles mit ganz viel Herzblut und schon fast Kuschelrock-verdächtig.
Meine definitiven Lieblingstitel und deshalb auch Anspieltipps sind dann aber „Corner Of A Circle“, „No Regrets“, der letzte Track „Dangerous“ und ganz bestimmt auch „No More Emotions“.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass ich auf alle Fälle positiv überrascht bin von Tribal und dieses Album sicherlich immer wieder gerne bei mir aus den Boxen dröhnen darf. Einzig ab und zu hätte ich gerne, wenn der Gesang des Leadsängers etwas ausgereifter und weniger zaghaft wäre. Gerade bei den ruhigen oder hohen Passagen hört man deutlich, dass eine leichte stimmliche Unsicherheit da ist. Da geht noch mehr denke ich und in diesem Sinne, lasst es raus, schreit, tobt, rockt!
Tracklist:
1. No More Emotions
2. Holy
3. Paralyzed
4. Take Me Away
5. Higher
6. Corner Of A Circle
7. Reign Of Silence
8. Jump Off The Bridge
9. Communication Failed
10. Stars
11. Fly Across The Universe
12. No Regrets
13. Dangerous
Bandmitglieder:
Guitar: Mark Rossi
Vocals: Greg Bailey
Bass: Urs Müller
Drums: Andy Gantenbein
Gründungsjahr:
2003
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