Band: Transatlantic
Album: Kaleidoscope
Label/Vertrieb: InsideOut
Veröffentlichung: 27. Januar 2014
Website: transatlanticweb.com
Geschrieben von: Daniel Baratte
Freunde des Retro-Progs und Progressive Rocks bekommen regelmässig wässerige Augen wenn sie den Namen Transatlantic hören. Dies nicht ganz ohne Grund, denn die 1999 gegründete Supergroup gilt als Synonym wie auch Garant für komplexe Songstrukturen und Musikalität auf höchstem Niveau.
Wen wundert‘s? Schliesslich wirken nicht irgendwelche Hinterhof-Musiker mit, sondern allesamt Grössen des Genres, die zusammen locker über ein Jahrhundert Musikerfahrung und weltweite Erfolge vorweisen können. Mike Portnoy (Ex Dream Theater), Neal Morse (Ex Spocks Beard), Pete Trewavas (Marillion) und Roine Stolt (The Flower Kings) sind wahrhaft keine Unbekannten im Musik- Business und haben schon so manchen aufstrebenden Musiker inspirieren können. Zudem werden Transatlantic regelmässig vom ebenso bekannten Ausnahme-Musiker Daniel Gildenlöw (Pain of Salvation) unterstützt.
Drei Studio-Alben und sechs Live-Alben veröffentlichten Transatlantic bisher, die man durchaus zum Musik-Kultur-Erbe zählen darf. Seit dem 2009 entstandenem Doppel-Album „The Whirlwind“ sind inzwischen vier Jahre vergangen und gespannt blicken Prog-Fans auf das angekündigte vierte Album namens „Kaleidoscope“. Die verhältnismässig lange Wartezeit birgt entsprechend hohe Erwartungen und ich kann mit gutem Gewissen versichern, dass sie durchaus erfüllt werden.
„Kaleidoscope“ ist bisher in sechs verschiedenen Versionen erhältlich. Der „einfache“ CD-Release mit den fünf Haupt-Songs, einer US-Edition, eine Limited Edition Version mit zusätzlicher Bonus CD und 1 DVD, einer Limited Deluxe Edition mit zwei DVDs, einer HQCD Japan Edition und auch eine streng limitierte Triple-Vinyl-Ausgabe mit zwei CDs (für Sammler wird es irgendwie teuer…).
Der Opener „Into The Blue“ schlägt mit über 25 Minuten zu Buche und nach geschlagenen 6 Minuten und 35 Sekunden erklingen die ersten Gesangspassagen. Das verwundert eigentlich nicht so sehr, denn Songlängen dieses Schlages sind bei Transatlantic Programm. Der nachfolgende Track namens „Shine“, erscheint mit seinen sieben einhalb Minuten schon fast kurz, büsst aber keineswegs an Qualität ein.
Ebenso bezeugen „Black As The Sky“ und „Beyond the Sun“ das hohe Niveau der Supergroup. Zum Abschluss beschenken uns Transatlantic mit dem Namensgeber der CD „Kaleidoscope“, der mit rund 32 Minuten dem Zuhörer viel Konzentration abverlangt aber dabei keine Sekunde Langeweile aufkommen lässt. Die Bonus CD mit acht Cover-Songs hat es zudem wirklich in sich und wartet unter anderem mit Klassikern wie „Nights In White Satin“ von Moody Blues oder „And You And I“ von Yes auf.
Fazit: Das inzwischen ins 15. Jahr einkehrende Musik-Projekt „Transatlantic“ zeigt eindrucksvoll, dass noch immer mit ihnen zu rechnen ist. Wie sollte es denn anders sein, denn auch die Haupt- bzw. Nebenprojekt der Akteure weisen eine Qualität sondergleichen aus. „Kaleidoscope“ ist ein Album, das eine musikalische Reife nicht voraussetzt, aber sicher nicht von Nachteil ist.
Die Bonus CD ist zudem wirklich eine Freude und so lohnt es sich sicherlich ein paar Franken mehr zu investieren und sich die Deluxe Edition anzuschaffen. Nicht zuletzt weil gute Musik honoriert werden soll, sondern weil das Album einfach nur Spass macht. Die Bestnote für diesen Release zu vergeben fällt ausgesprochen leicht.
Tracklist:
Main CD:
1 Into The Blue
2 Shine
3 Black As The Sky
4 Beyond The Sun
5 Kaleidoscope
Bonus CD:
1 And You And I
2 I Can’t Get It Out Of My Head
3 Conquistador
4 Goodbye Yellow Brick Road
5 Tin Soldier
6 Sylvia
7 Indiscipline
8 Nights In White Satin
Bandmitglieder:
Neal Morse – Gesang/Keyboards
Roine Stolt – Gesang/Gitarre
Pete Trewavas – Bass
Mike Portnoy – Schlagzeug
Gründung:
1999