Datum: 16. März 2011
Ort: Hallenstadion – Zürich
Show: Trans-Siberian Orchestra
Man nehme einige exzellente Musiker/innen und Sänger/innen, stecke sie in schicke Klamotten, stelle sie für über zwei Stunden auf eine grosse, in Trockeneisnebel getauchte und mit Torbögen dekorierte Bühne, lasse dort zwischendurch Feuer auflodern und viele unterschiedliche Bilder wie auch Animationen innerhalb der Pforten aufleuchten, addiere ein paar ausgezeichnete Tänzerinnen, füge eine eindrucksvolle, perfekt auf die Musik abgestimmte Licht- und Lasershow hinzu und runde das Ganze noch mit einer Geschichte ab – des roten Faden willens inklusive authentischem Erzähler. Dann einmal gut schütteln, noch sieben Prisen Charme und eine grosse Portion Professionalität darunter mischen und man erhält einen köstlichen Cocktail namens «Beethoven‘s Last Night Live 2011» – eine Mischung aus Musical, Rockkonzert und Orchester, geschaffen vom Trans-Siberian Orchestra.
Das von Paul O’Neill ins Leben gerufene Projekt Trans-Siberian Orchestra besteht zwar bereits seit 15 Jahren und es wurden bis dato schon fünf Alben veröffentlicht, allerdings konnte man dieses Spektakel in Europa noch nie live erleben. Doch nun war es soweit und die Band aus den USA machte als erstes Halt in Zürich, wo die Besucher in eine andere Zeit entführt wurden – ins Jahr 1827, kurz vor Ludwig van Beethovens Tod. Die Geschichte, welche an diesem Abend musikalisch grandios dargeboten und von einem Erzähler unterstützt wurde, beginnt damit, dass Beethoven in einer stürmischen Frühlingsnacht erschöpft über seinem Klavier zusammenbricht. Vor ihm das soeben beendete Manuskript seiner 10. Symphonie. Wenn ihr wissen möchtet, wie es weiter geht, in welcher verzwickten Lage sich der Protagonist befindet und welche Rolle Mephisto in «Beethoven’s Last Night» spielt: das erfahrt ihr alles auf dem gleichnamigen Album.;)
Die Band präsentierte an diesem Abend aber nicht nur diese eine Geschichte, sondern danach noch einige Songs ihres aktuellen Werkes «Night Castle», welches auch wieder ein Konzeptalbum mit einer anderen, nicht weniger interessanten Story ist. Ausserdem wurden zwei Covers der inzwischen aufgelösten Band Savatage gespielt, was aber keine Überraschung war, da einige ihrer ehemaligen Mitglieder auch beim Trans-Siberian Orchestra mitwirken. Die zweieinhalb Stunden vergingen wie im Fluge und schon war die brillante Show wieder zu Ende. Das Publikum war mehr als begeistert – einige von den Zuschauern konnten sich bereits während des Konzertes nicht mehr auf den Stühlen halten. Zur Freude vieler kam dann auch noch ein Grossteil der Künstler zwanzig Minuten nach ihrem Auftritt in die Lobby, um Autogramme zu geben und für Erinnerungsfotos zu posieren.
Setlist:
01. Intro – Child Of The Night
02. Overture
03. Midnight
04. Fate
05. What Good This Deafness
06. Mephistopheles
07. What Is Eternal
08. Mozart And Memories
09. Vienna
10. Mozart
11. The Dreams Of Candlelight
12. Requiem (The Fifth)
13. The Dark
14. Für Elise
15. After The Fall
16. A Last Illusion
17. This Is Who You Are
18. Beethoven
19. Misery
20. Who Is This Child
21. A Final Dream
Zugaben:
22. Toccata – Carpimus Noctem
23. The Mountain
24. Sleep (Savatage Cover)
25. Help! (The Beatles Cover)
26. Carmina Burana (Carl Orff Cover)
27. Another Way You Can Die
28. Chance (Savatage Cover)
Geschrieben von: Jasmin Stierli