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Band: The Strokes
Album: Angles
Label/Vertrieb: RCA/Sony
Veröffentlichung: 18. März 2011
Website: www.thestrokes.com
Geschrieben von: Camka Sarvan
Eine der wichtigsten Rockbands unserer Zeit bringt ein neues Album auf den Markt und das vorherrschende Genre auf dem guten Stück namens „Angles“ (man beachte, es handelt sich nicht um Engel, sondern um Sichtweisen!) ist Elektro. Es klingt als hätte Frontmann der Strokes Julian Casablancas das gesamte Album eigenhändig komponiert, und doch wird gesagt, dass er kaum beim Produzieren des Albums anwesend war.
„Angles“ klingt so gar nicht nach Strokes und als eingefleischter Fan fragt man sich gleich, muss ich mich daran gewöhnen? Lediglich die erste Singleauskopplung „Under Cover of Darkness“ erinnert an die guten, alten Strokes wie man sie noch aus den ersten beiden Alben kennt.
Das restliche Album besteht größtenteils aus Elektro Nummern mit von den 80ern inspirierten Keyboard-Einlagen und experimentellen Beats. Den Einstieg macht das fast schon Reggae-artige „Machu Picchu“, das aber immerhin noch einen Hauch von den alten Strokes aufweisen kann.
Ansonsten sind fast alle Songs eben Elektro, mit Einflüssen aus den 80ern. Ein Paradebeispiel ist das Stück „Games“, das in etwa so klingt, als sei es einem japanischen Zeichentrickfilm entsprungen. Ein synthie-lastiges Lied mit merkwürdigen Keyboard-Einsätzen und einer seltsamen Basssequenz. Ein Highlight ist auf „Angles“ nicht direkt erkennbar, allerdings sind die Songs einzeln sehr gut aufeinander abgestimmt und auch die Stimme von Julian Casablancas passt überall rein, sei es nun Reggae oder Synthetik.
Die Texte handeln meist von Liebe und Leidenschaft, jedoch beziehen sich einige auf aktuelle Themen und so mancher deutet sogar auf bestimmte Personen an, wie in „Machu Picchu“ eine Anspielung auf Lady Gaga und ihr Fleischkostüm gemacht wird. Die Texte sind auf jeden Fall solide und zeugen auch von Geistesreichtum.
Im Großen und Ganzen ist es ein solides Album, das aber nicht mehr sehr viel mit der Rockband (die Betonung liegt auf Rock) The Strokes am Hut hat. Ob man sich nun daran gewöhnen müsse oder nicht, wird sich wohl in Zukunft noch zeigen. Fans dürften zwar enttäuscht sein, aber dafür hat die Band eine große Chance andere Zuhörer anzulocken, vielleicht auch schon auf einem der vielen Festivals bei denen sie einer der großen Headlines sind.
Tracklist:
1. Machu Picchu
2. Under Cover of Darkness
3. Two Kinds of Hapiness
4. You’re So Right
5. Taken For a Fool
6. Games
7. Call Me Back
8. Gratisfaction
9. Metabolism
10. Life Is Simple in the Moonlight
Bandmitglieder:
Julian Casablancas
Nick Valensi
Albert Hammond Jr.
Nikolai Fraiture
Fabrizio Moretti
Gründung:
1998