Band: The Pighounds
Album: Hilleboom
Genre: Alternative Rock / Grunge
Label: Noisolution
VÖ: 23. April 2021
Webseite: Facebook
Zu zweit ist’s halt doch am schönsten. Und wer braucht Bandmitglieder, die nur Platz wegnehmen und das Bier wegsaufen, wenn man mit Gitarre und Schlagzeug einen Sound hinkriegt, von dem viele Gruppen kaum zu träumen wagen? Setzt man dann zwei durchgeknallte, rastlose Herren wie Peter und Sandro aus Dortmund hinter die Instrumente und sperrt sie in einem Bauernhof ein, verwundert es kaum, wenn The Pighounds und deren erstes Album „Hilleboom“ rauskommt.
Der Opener „Neon“ zeigt, wo der Hammer hängt. Schon beim allerersten Riff schüttelt man erstmal den Kopf darob, wie die beiden Herren es hinkriegen, zu zweit dermassen fett und gross zu klingen. Und gleichzeitig tönt alles so rau und ungeschliffen, ja ungehobelt, dass sich dahinter nicht allzu viel Studiomagie zu verbergen scheint. Die beiden rocken schlicht und einfach enorm ab. „Doing Doe“ steht dem ersten Song um nichts nach: fette, fuzz-verzerrte Gitarren und knallende Drums, dazu die rauchig-kantige Stimme von Peter Bering und fertig ist der Hit. Das geht so unglaublich gut ab, da wird die heimische Couch unweigerlich zum Solo-Moshpit.
The Pighounds haben die Songs einer Stadion-Rockband mit der Attitüde einer 90ies-Garagen-Punktruppe. Sei es ein verträumtes, sexy Stück wie „Save Your Lies“, welches sich verführend langsam in die Gehörgänge schmeichelt, oder ein fettes Grunge-Brett wie „Rutger Hauer“, welches alles gnadenlos niederholzt. Abwechslung wird grossgeschrieben und die Einflüsse jedweder Couleur werden offen zur Schau getragen. So erinnert der gemütliche Reggea-Rocker „Tree Pee“ stark an Blondies „One Way Or Another“, das abschliessende „Youme“ wiederum schielt von Nirvana zu Queens Of The Stone Age ein Bisschen in jede Richtung.
„Hilleboom“ macht Bock, ganz simpel, Bock auf Musik, Party, Freunde und das Leben. Der überschwängliche Promotext verspricht „Hit auf Hit, Ohrwurm galore“ und siehe da, The Pighounds liefern genau das. Das Album funktioniert von der ersten bis zur letzten Sekunde und macht Spass. Mit solch grandiosen Songs, dem unerhört fettem Sound und der nötigen DIY-Attitüde steht dem Duo nichts im Wege und ich kann es nicht erwarten, The Pighounds beim Konzert erleben zu können. Dieses Album hat es verdient, laut und live gespielt zu werden.
Tracklist:
1. Neon
2. Doing Doe
3. Love Yourself
4. Save Your Lies
5. Rutger Hauer
6. As Good As Blind
7. Tree Pee
8. Chairclimber
9. Milk & Honey
10. Superstar
11. YouMe
Bandmitglieder:
Peter Bering – Gesang und Gitarre
Alessandro de Luca – Schlagzeug
Gründung:
2018
Text: David Spring