Band: The Hornets
Album: Heavier Than A Stone
Genre: Garage Rock
Label: Go Down Records
VÖ: 16. July 2021
Webseite: Facebook
Grundsätzlich ist es verpönt der Langeweile zu frönen, da solche Zeit des Nichtstuns unserer leistungsorientierten Gesellschaft wenig bringt. Dennoch kommt es manchmal vor, dass dabei etwas Positives entsteht. Lebt man im beschaulichen Carpi in der Nähe von Modena in Italien und hat nichts zu tun, so kann es passieren, dass man sich auf einmal in einer Band wiederfindet. So zumindest die Legende, die der Gründung der The Hornets vorauseilt.
2016 taten sich zwei Brüder mit ihren Nachbarn zusammen, um etwas Musik zu machen. Ohne sich gross darüber Gedanken zu machen, was man eigentlich will, merkte man bald, dass dieses kleine bisschen Magie in der Luft lag – ein Zeichen, dass Grosses entstehen sollte. Die ersten Songs entstanden und mit rollenden Drums, knirschenden Gitarren und einer sympathischen, kräftigen Stimme fand man sich alsbald komplett im Rock’n’Roll der 70er-Jahre. Mit frisch-fröhlicher Attitüde, simplen Songstrukturen und ehrlichen Lyrics brauchte es nicht viel, um das Debütalbum „Heavier Than A Stone“ fertigzustellen.
Obwohl The Hornets zufällig entstanden, sind die Musiker keineswegs Laien. Alle Vier bringen reichlich Erfahrung mit an Bord, die Instrumente werden vorzüglich bedient und man scheint sich blind zu verstehen. Songs wie der Opener „Don’t Talk About Love“ oder das grossartige „Superman (Nietzsche)“ versprühen Energie, wie man sie seit den Siebzigern lange nicht gehört hat. Dabei ist der Sound perfekt zwischen modern und retro ausbalanciert. Das rasante „Get Out (… Baby Get Out!)“ bringt Blues- und Honkytonk-Einflüsse dazu, „Fighting Man“ wiederum bedient sich gemütlich in der Country-Ecke.
Natürlich dürfen Gitarrensolos bei The Hornets nicht fehlen. Der nach wildem Road Trip klingende Song „1997“ zeugt von einem kurzen, aber leckeren Solo, zu dem man die Augen schliessen und einfach geniessen kann. Der Closer „Not So Easy“ wiederum verliert sich in minutenlangen Improvisationen aus den besten Prog-Rock-Zeiten. Und die Königsdisziplin des 70ies-Rocks, das Gitarrenduell, gibt’s im angemessen betitelten „Rockstar’s Syndrome“. Stefano Francia und Giovanni Artioli liefern sich einen sechssaitigen Schlagabtausch, der sich gewaschen hat und der garantiert jeder zuhörenden Person ein nostalgisches Schmunzeln auf die Lippen zaubern wird.
The Hornets bringen uns frischen, gut gelaunten Rock’n’Roll ohne viel Firlefanz, dafür mit ordentlich Talent und viel Freude an der Sache. „Heavier Than A Stone“ ist ein beachtliches Erstlingswerk, auf das die vier stolz sein können. Manchmal braucht es für etwas Grosses nur den richtigen Moment und etwas Glück. The Hornets sind ein vorzüglicher Beweis dafür, dass erstens Langeweile noch lange nichts Schlechtes sein muss, und zweitens, der Rock’n’Roll nicht totzukriegen ist.
Tracklist:
1. Don’t Talk About Love
2. Female Creed
3. Superman (Nietzsche)
4. Get Out (…Baby Get Out!)
5. Fighting Man
6. The Best
7. 1997
8. Rockstar’s Syndrome
9. Not So Easy
Bandmitglieder:
Stefano Francia – Gesang und Gitarre
Alberto Francia – Gitarre
Giovanni Artioli – Bass
Andrea Rovituso – Schlagzeug
Gründung:
2016
Text: David Spring