Band: The Devils
Album: Beast Must Regret Nothing
Genre: Rock’n’Roll
Label: Goodfellas
VÖ: 23. April 2021
Webseite: thedevils.info
Lässt man sich bei der Wahl des eigenen Bandnamens von einem Film wie dem über-provokanten Werk „The Devils“ von Ken Russell aus 1971 inspirieren, liegen die Erwartungen entsprechend hoch. Sex, Gore and Rock’n’Roll sind folglich stete Begleiter einer solchen Band. Zum Glück wissen Erica Toraldo und Gianni Vessella bestens Bescheid, was für eine Verpflichtung sie als The Devils tragen und das Duo aus Neapel klingt auf ihrem dritten Album „Beast Must Regret Nothing“ wundervoll abgefucked und durchgedreht.
Mit stampfendem Beat und wilden Gitarren gehts los. Der mehrheitlich instrumentale Opener „Roar“ ist kompromisslos, rau und wild. Es wird klar, worauf man sich einlässt. „I Appeared To The Madonna“ ist eine Zelebration von Lo-Fi-Rock mit bluesigen Riffs, kolossalen Drums und Ericas rauchig-rotziger Stimme. Der Sound der The Devils ist gleichermassen roh wie bombastisch und für ein Duo beachtlich druckvoll.
Während „Real Man“ etwas gemächlicher daherkommt und sich voll und ganz dem Blues hingibt, ist „Life Is A Bitch“ das wohl aggressivste und lärmigste Stück im Bunde. Dieser Song macht auch offensichtlich, was „Beast Must Regret Nothing“ besonders gut gelingt: jeder der elf Songs erweckt ein tierisches Verlangen, endlich wieder in einem verschwitzten, ausser Rand und Band geratenen Moshpit durchdrehen zu können.
Das Album bietet trotz all dem Tumult reichlich Abwechslung. „Ain’t That Lovin’ You Babe“ ist ein Mid-Tempo-Brett, das Punkrock-Attitüde perfekt mit tonnenschweren Stoner-Riffs vermischt. In „Devil Whistle Don’t Sing“ wiederum übernimmt niemand geringeres als Mark Lanegan den Leadgesang. Fans der Queens Of The Stone Age ist der gute Herr sicherlich ein Begriff, sind doch unsterbliche Hits wie „Song For The Dead“ oder „God Is In The Radio“ durch seine Stimme versüsst worden. Entsprechend effektiv ist seine Performance bei The Devils.
Alles endet mit dem komplett durchgeknallten „Roll With Me“ und dem fantastischen Titeltrack. Letzterer überzeugt mit dem Gesang von Produzent Alain Johannes, einem enorm eingängigen Riff und dem gewissen Etwas, welches The Devils ausmacht. Der Song mausert sich von einem staubigen Blues-Beat zu einer ausufernden Stoner-Improvisation. Ein perfekter Schluss für ein Album, das viel zu schnell vorbei ist.
The Devils rücken auf „Beast Must Regret Nothing“ alles in den Vordergrund, was auf den ersten beiden Alben zu ihren Stärken zählte. Sie legten sämtlichen unnötigen Balast ab und fokussieren sich auf das Wesentliche. Das Album ist laut, unperfekt, sexy und gefährlich.
Tracklist:
1. Roar
2. I Appeared To The Madonna
3. Real Man
4. Life Is A Bitch
5. Time Is Gonna Kill Me
6. Don’t Call Me Any More
7. Devil Whistle Don’t Sing
8. Ain’t That Lovin‘ You Babe
9. Devil’s Tritone
10. Roll With Me
11. Beast Must Regret Nothing
Bandmitglieder:
Switchblade Erika – Schlagzeug und Gesang
Gianni Blacula – Gitarre und Gesang
Gründung:
2015
Text: David Spring