Band: Temples
Album: Hot Motion
Genre: Psychedelic Rock
Label: ATO
VÖ: 27. September 2019
Webseite: templestheband.com
Das letzte Temples-Album ist vor zwei Jahren erschienen, und so hat nun also das lange Warten ein Ende. Nach dem Ausstieg ihres Drummers und dem Wechsel zum neuen Label ATO Records hatte man nichts mehr von der Band gehört und wurde deshalb im Juni vom Erscheinen der ersten Single seit zwei Jahren überrascht. Die erste Single des neuen Albums ist zugleich auch der Titeltrack – „Hot Motion“. Kraftvoll und voller Energie; ein absolut gelungener Auftakt, welcher Lust auf die weiteren Lieder macht.
Der zweite Track, „You’re Either On Something“ besitzt grosses Ohrwurm-Potential, der gehauchte Refrain mit der Hook schleicht sich unermüdlich ins Ohr und lässt einem nicht mehr gehen. In „The Howl“ wird man mit einem etwas kräftigeren Gitarrenriff, als es bisher von Temples gewohnt war überrascht, jedoch lässt es sich perfekt mit dem hypnotischen Schlagzeug verbinden.
Als besonderes Highlight des Albums fällt der achte Track, „Atomise“ auf. Das Stück malt ein leicht düsteres, bedrohliches Bild in die sonst ach so farbenfrohe psychedelische Welt von „Hot Motion“. Dieser Unterbruch scheint unerwartet, jedoch auch musikalisch hochstehend, nimmt schon beinahe Pink Floyd-esque Züge aus der Syd-Barrett-Zeit an. Insbesonderes der abrupte Wechsel von sanften Melodien zu harten, schnellen Riffs.
Mit ihrem nun dritten Album scheinen Temples definitiv ihren Sound gefunden zu haben. Wie schon bei den vorherigen beiden Alben, wird man mit „Hot Motion“ in die 1960er-Jahre zurückkatapultiert, jedoch hervorragend in der heutigen Zeit umgesetzt. James Bagshaws Gesang über sanften Gitarren- und Keyboardklängen schwebend, unterlegt von der typischen Temples-Perkussion. Hierbei sind die Einflüsse von Pink Floyd besonders spürbar.
Trotz allem fühlt sich „Hot Motion“ anders an als die vorherigen Temples-Alben; irgendwie rauer und dunkler, was aber dennoch von den gewohnt fröhlichen Melodien unterbrochen wird. Beim Zuhören reminisziert man vielleicht von alten, längst vergangenen Zeiten, fühlt sich leicht wehmütig, jedoch auch leichtfüssig und freudig. Vorfreude auf alles, was Temples als nächsten Geniestreich geplant haben.
Tracklist:
1. Hot Motion
2. You’re Either On Something
3. Holy Horses
4. The Howl
5. Context
6. The Beam
7. Not Quite The Same
8. Atomise
9. It’s All Coming Out
10. Step Down
11. Monuments
Bandmitglieder:
James Bagshaw – Gesang und Gitarre
Thomas Walmsley – Bass und Gesang
Adam Smith – Keyboards, Gitarre und Gesang
Gründung:
2012
Text: Seline Bietenhard