1. März 2016
Im Gespräch mit: Pigor von Pigor
Kabarettist, Liedermacher, Buchautor, Moderator, Preisträger, Komponist und Kosmopolit Pigor (singt, Benedikt Eichhorn muss begleiten) ist wieder da. Und mit ihm sein kongenialer Notenschlüsselvirtuose Benedikt Eichhorn.
Für Mutter Helvetia bedeutet dies, dass einmal mehr Chanson, Rap, Rock und Sprechgesang von Innen nach Aussen gestülpt werden. Und wir, die sich so gerne im wohligen Schosse ebendieser suhlen, erleben die erneute Tanzbarkeit einer länderübergreifenden Philosophie.
Einfühlsam bis tiefgängig, fies bis federleicht, politisch bis symbiotisch – stets überraschend und grandios unterhaltend: Pigor ist ab dem 1. März 2016 (Casino Theater in Winterthur) bis und mit 5. März 2016 (Theater Ticino in Wädenswil) hierzulande zu geniessen. Übrigens: auch Benedikt Eichhorn. Doch nur Pigor lässt vorab hinter die Kulissen blicken. Vorhang auf!
Cyril: Bei euren Volumen.isierungen verliert man schnell einmal den Überblick. Inzwischen ist es die fabulöse 8. Habt ihr die 8 schon in der Schweiz vorgetragen? Wenn nein, was genau erwartet den Zuschauer?
Pigor: Wenn nein, also wenn wir noch nicht in der Schweiz gespielt hätten … Dann würde die Zuschauer eine Salonwerkstatt des 21. Jahrhunderts erwarten. Gepflegte Piano-Voix-Interventionen, vom Kabarett- und Jazzchanson bis zum ¾-Takt-Rap, aber auch viel Wissenswertes aus Wissenschaft, Technik und den schönen Künsten.
Wenn ja, wie war die Resonanz?
Am Anfang einer Schweiztour müssen wir immer ein paar Ausdrücke ändern, meistens zum Steuerrecht oder bundesrepublikanische Spezial-Abkürzungen, aber spätestens beim zweiten Schweizerabend bekommen wir eine relaxte Atmosphäre hin.
Was ist dieses Mal anders?
So ein Programm lebt. Da wir immer auch aktuelle Themen mit im Gepäck haben, werden im Laufe der Zeit Songs ausgetauscht. Das Willkommenskulturdeutschland muss ja auch anders besungen werden als das Griechenland-Messer-auf-die-Brust-setzen-Deutschland vom letzten Sommer.
Es soll sie geben, jene, die euch nicht kennen. Wie erklärst du ihnen Pigor&Eichhorn?
Kurz und knapp bis bündig: 1% Inspiration und 99% Transpiration. Das Aperçu ist zwar alt, aber gut.
Vergangenes Jahr habt ihr den Bayerischen Kabarettpreis eingeheimst. Wie viele Preise sind es inzwischen? Und wo stellt ihr ebendiese jeweils hin?
Wir haben folgende Regelung: Ich bekomme die Urkunden, Benedikt die Trophäen, damit seine Kinder damit spielen können. Die sind ganz wild auf neue Preise. Nur vor dem Österreichischen Kabarettpreis haben sie Angst. Der heisst «Karl» und sieht auch so aus.
Interview: Cyril Schicker