31. März 2016
Im Gespräch mit: Timmy Rough von The New Roses
The New Roses sind die neue Hard Rock Hoffnung aus Deutschland, welche alteingesessenen Rock Bands wie AC/DC oder Bon Jovi den verdienten Weg in die Rente ebnet. Ihr aktuelles Album „Dead Man`s Voice“ haben sie nun auch in der Schweiz live präsentieren können. Wie im Konzertbericht bereits versprochen, gibt es hier das Interview mit Frontmann Timmy Rough.
Liane: Timmy, herzlich willkommen in der Schweiz. Wenn ich euren Tourplan anschaue, überrascht es mich, wie oft ihr schon hier gewesen seid.
Timmy Rough: Ja es waren schon ein paar Konzerte. Wir waren 2010 mit Molly Hatchet in der Schweiz. Danach war jahrelang Funkstille. Dann waren wir glaube ich 2014 mit Maxwell hier, jetzt mit Shakra. Wir fühlen uns sehr wohl hier.
Wie kommt ihr denn mit der zurückhaltenden Art der Schweizer klar?
Ich höre das öfters, aber ich empfinde das gar nicht so. Ich hab das bis jetzt eigentlich immer nur positiv erlebt. Manchmal denke ich sogar, dass die Schweizer ein bisschen lockerer sind, als die Leute in manchen deutschen Städten. Vielleicht liegt es auch daran, in welcher Stadt man gerade ist oder so. Manchmal war richtig die Hölle los.
Die Akzeptanz der Band wird immer grösser und ihr kommt beim Publikum sehr gut an. Haben sich Shakra schon in die Eier gebissen, weil sie euch als Support mit dabei haben?
Die Symbiose zwischen The New Roses und Shakra ist schon aussergewöhnlich gut. Wir verstehen uns extrem gut. Wir haben schon mit vielen Bands gespielt, und leider muss man da schon sagen, dass der Trend eher dazu geht, dass es ziemlich anonym bleibt. Also jede Band macht so ihr Ding und im besten Falle läuft man sich gar nicht über den Weg.
Sowas kommt auch mal vor?
Ja, das ist eigentlich die Regel mittlerweile. Man muss das so sehen: Man ist „on the road“, ist wochenlang weg von zu Hause, lebt aus dem Koffer und hat nie Privatsphäre. Man ist mit seiner Band die ganze Zeit auf engstem Raum zusammen. Backstage muss man essen, was man kriegt. Trinken, was gerade da ist. Man kann da nicht nach dem eigenen Gusto leben wie zu Hause. Und dann kommt noch eine weitere Band dazu. Man kennt die nicht, man weiss nicht, wie die sich benehmen. Saufen die die ganze Zeit, sind sie laut, kommen die zu spät? Spielen die zu lange? Oder wie auch immer, deshalb gehen die meisten Bands erstmal auf Abstand. Ist auch völlig in Ordnung. Meistens kommt man sich dann Ende der Tour etwas näher.
Aber mit Shakra war das so, dass der Thom vor 2 Jahren ein Video von uns im Fernsehen gesehen hatte und er fand es richtig cool und hat uns dann eingeladen, zu diesem Shakra Festival im Z7, wo viele Bands gespielt haben. Da ging dann schon diese freundschaftliche Beziehung los. Danach haben sie ja eine lange Pause gemacht. Jetzt wo sie wieder auf Tour gehen, haben sie uns angerufen und gefragt, ob wir wieder mitmachen wollen. Dann war das eigentlich ganz schnell geklärt. Und wir fühlen uns sau wohl, sau nette Leute, sau geile Band. Es existiert überhaupt kein Vorgruppe-Hauptgruppen-Feeling. Alle begegnen sich auf Augenhöhe. Das ist ein seltenes Teamverhalten, ja eine richtige Rock´n`Roll Family. Schon sehr geil.
Der Gig am Brandenburger Tor in Berlin beim Champions League Finale 2015. Wie ist denn das zu Stande gekommen? Das muss ja gigantisch gewesen sein.
Ja das war sehr geil für uns. Muss gestehen, ich selbst bin nicht wirklich ein Fussball-Fan. Ich glaube, andere Bands wären da persönlich involvierter gewesen, emotional. Also für uns war das einfach nur cool, ein Openair Konzert am Brandenburger Tor zu spielen. Das Schöne an diesem Tag war dieses internationale Feeling. Da waren aus allen Herrenländer Leute vor der Bühne. Die waren richtig gut drauf und haben zusammen gefeiert. Es gab keinen Ärger zwischen den italienischen und spanischen Fans und so. Da waren einfach alle gut drauf. Dann waren wir im Stadion, hatten gute Plätze und konnten das Spiel noch schauen. Das war mein erstes Fussballspiel, das ich überhaupt je gesehen habe und dann gleich das Champions League Finale. Es war ein ganz toller Abend.
Jetzt habe ich noch gehört, dass sich für dich spezielle Möglichkeiten eröffnen, bezüglich diesem US Songwriter Wettbewerb? Du bist unter den 12 Endkandidaten unter der Rublik „Rock“.
Ja genau, die ISC (International Songwriter Competition). Gute Sache. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, zu gewinnen. Es gibt einen Grand-Prix-Gewinner, quasi einen Gewinner aus allen Kategorien. Es gibt auch einen Kategorie-Gewinner und es gibt einen People’s Choice Gewinner. Das ist der, für den ihr jetzt alle abstimmen könnt. Es gibt eine Jury, unter anderem mit Tom Waits und John Mellencamp. Also sehr, sehr hochkarätige Leute sitzen da und entscheiden. Ich weiss ehrlich gesagt gar nicht, was man da für Preise gewinnen kann. Es geht mir eigentlich nur darum, einfach mal im Gespräch zu sein, um zu prüfen, wie die Songs angenommen werden. Mich interessiert auch einfach mal ein Feedback, da dort sehr viel Wert auf die Texte gelegt wird und auf das Handwerk an sich, also die Struktur des Songs. Es geht nicht nur einfach darum wie cool die Band oder wie cool der Sound ist.
Speziell an dem Wettbewerb ist, du kannst deinen Beitrag mit dem Handy aufnehmen und kannst trotzdem gewinnen. Eine fette Produktion ist nicht notwendig, sondern wie handwerklich gutgeschrieben wurde. Umso mehr freue ich mich, dass wir nicht nur live überzeugen können, sondern auch positives Feedback für das Songwriting erhalten.
Ihr seid ja aus dem Rheingau in Deutschland. Die Region ist eher bekannt für Kaffeefahrten und süssen Wein. Ihr bringt ein unglaublich kerniges und authentisches Rock-Feeling rüber, so wie man es von Bands in Amerika gut kennt. Sei es in der Musik, sei es in den Videos, die ich mir angeschaut habe und wie ihr auftretet. Liegt das im Blut oder wo kommt das her?
Ich glaub schon, dass das im Blut liegt. Das ist eine Summe von Entscheidungen, die du als junger Mensch triffst. Ob du halt sagst, ich will in der Schule unbedingt aufpassen und gute Noten haben oder ich will halt mit Mädchen rumknutschen und draussen rumhängen, ins Schwimmbad gehen oder was anderes machen. Zum Beispiel eben eine Band gründen, anstatt Physik zu lernen. Diese Entscheidung trifft man ja ganz unbewusst, aber damit trifft man trotzdem auch eine Entscheidung fürs Leben.
Ich war in der Schule nie ne Leuchte, obwohl ich mich immer für Literatur oder Poesie und Musik interessiert habe. Mehr als die meisten wahrscheinlich, die das Abitur gemacht haben. Aber es hat mich nie interessiert, einfach stumpf Themen wie zum Beispiel Physik oder Mathe zu lernen. So ging es den Jungs eben auch. Wir haben ne Band gegründet und habe dann die Zeit im Proberaum verbracht oder mit Mädchen oder waren auf Partys. Der Freiheitsdrang war stark ausgeprägt, dem konnte ich nicht nachgeben. Irgendwann trägt es dich dann raus in die Welt. Ich muss jetzt raus aus dem Rheingau. Ich habe jetzt auf jeder Party gefeiert, jedes Mädchen, das ich abkriegen konnte, hab ich geküsst. Jetzt muss ich mal weiter schauen. Und wie komme ich jetzt hier raus? Ich habe weder Mathe noch Physik gelernt.
Ich bin jetzt 30 Jahre alt und hab noch nie etwas anderes gemacht als Rock´n`Roll und ich bereue das auch nicht. Aber ich glaube nicht, um jetzt deine Frage zu beantworten, dass ich erst mit 30 Jahren entscheiden kann: So, jetzt mach ich mal ne Rockband auf und dann komm ich unglaublich authentisch rüber und alle kaufen mir das voll ab. Das ist eine Entscheidung, die man schon in frühen Jahren trifft und dann verfolgt man das eben. Dann gibt man diesem Drang einfach nach und wenn man Glück hat, trifft man eben auch Gleichgesinnte. Also die Chance, dass wir im Rheingau noch so eine Band aufstellen würden, ich hätte nie dran geglaubt. Aber ich bin froh, dass es so gekommen ist.
Ich denke mal, man darf auch keine grossen Erwartungen haben, dass man viel Geld mit der Musik machen kann. Die Branche wird immer härter.
Wenn du in die Musikbranche gehst, um Geld zu verdienen, dann bist du bekloppt. Es gibt Leute, die Geld verdient haben, aber die haben bestimmt nicht deswegen angefangen. Also dann wirst du Börsenmakler oder irgendwas. Aber wenn du Musik machst, dann machst du das der Musik willen und wenn du Glück hast, kannst du noch irgendwie deine Stromrechnung bezahlen. Wenn du ganz grosses Glück hast, dann kannst du mehr als das. Aber du musst dich darauf einstellen, dass du eben einfach von und für die Leidenschaft lebst und Spass hast.
Ihr konzentriert euch also nur auf die Musik?
Was anderes gibt es gar nicht. Keine Chance. Wir spielen vier bis fünf Mal die Woche live und das überall, in der Schweiz, in Deutschland, in Holland. Ich wüsste gar nicht, wie ich das mit einem geregelten Job hinbekommen sollte. Ich komm nach Hause, wasch meine Klamotten, pack die wieder ein und fahre weiter.
Wie geht es voran mit neuen Songs?
Wir hatten gerade vorhin ein kleines Meeting im Backstage mit den Jungs und haben darüber geredet, wie das neue Album klingen soll. Ich meine, das aktuelle Album ist immerhin schon fast einen Monat draussen. Jetzt müssen wir schon über das nächste reden. Als Newcomer kann man sich Pausen im Moment einfach nicht erlauben. Es geht alles so schnell. Durch die sozialen Medien und das ganze Internet, bist du als Konsument so schnell abgelenkt. Du hast gar keine Geduld mehr, auf eine Band zu warten. Das geht wenn du AC/DC bist oder zum Beispiel Aerosmith. Da kannst du alle 10 Jahre ein Album machen und die Leute sind zufrieden. Aber als Newcomer musst du über jede Stufe, die du dir erkämpfst, froh sein. Da musst du direkt nachlegen, sonst geht das Feuer aus. Sofort Nachschiessen, sonst wird direkt alles kalt.
Wir haben jetzt gerade angefangen über neue Songs zu reden. Ich fange jetzt an zu schreiben und dann gehen wir wieder zusammen, hören uns das meistens im Bus an und dann entscheiden wir uns, was cool ist. Aber wir mochten die Entwicklung vom ersten zum zweiten Album und versuchen nun, das weiter zu entwickeln und es mehr auf den Punkt zu bringen, wer wir sind.
Du sprichst hier von Eigenständigkeit. In einem Interview hattest du erwähnt, dass es genau das ist, was beim ersten Album „Without A Trace“ gefehlt hat. Wie versucht ihr weiterhin daran zu arbeiten?
Beim ersten Album ist man sehr blauäugig, sehr naiv und man traut sich nicht so viel. Man will niemanden vor den Kopf stossen. Man will untereinander niemanden irgendwie abschrecken oder so. Deswegen, wenn man dann sagt, wir machen jetzt ein Rock`n`Roll Album, dann orientiert man sich ganz klar an den Regeln, die es schon gibt. Man schaut, wie funktioniert zum Beispiel AC/DC oder Guns N` Roses, wie geht Bon Jovi vor und dann schreibt man eben Songs, die stark dadurch geprägt sind. Dann spielt man die und versucht ein bisschen einen eigenen Sound und eigenen Stil reinzupacken. Es ist dann doch sehr deutlich zu erkennen, woran man sich orientiert hat, was ich nie abgestritten habe und was ich auch nie bereut habe.
Ich habe mich auch nicht geschämt dafür. Das waren meine ersten Songs und unser erstes Album und so ist es dann eben. Nur, ich habe deutlich gespürt, dass da eine sehr starke Orientierung stattgefunden hat, und ich wollte eben für das zweite Album ein bisschen mehr ausprobieren. Also habe ich verschiedene Rock-Stilrichtungen mehr dazu gemischt und hab gewisse Regeln auch gebrochen. Das Lied geht los und klingt nach AC/DC, aber dann entwickelt es sich doch anders, eigenwilliger, eigensinniger. Ich habe versucht, mehr auf die Stärken in der Band einzugehen und berücksichtigt, welche Stärken jeder einzelne von uns hat und ich denke, dass es uns schon viel besser gelungen ist. Aber es ist immer noch ein langer Weg.
Ich bin heute ein anderer Mensch, als ich mit 27 Jahren war oder mit 20. Ich bin mit 40 bestimmt auch ein ganz anderer Mensch, als ich mit 30 war und hab ganz andere Erkenntnisse gesammelt und Erfahrungen gemacht, die muss ich ja irgendwie mit einbringen. Sonst drückt man auf der Stelle und das würde mich zu Tode langweilen. Ich versuche mich praktisch auch immer neu kennenzulernen in diesem Prozess. Jeden Tag hat man Zeit als Mensch zu reifen und Persönlichkeit zu entwickeln, sei es im Umgang mit anderen oder mit Erfahrungen, die man sammelt. Und so kann man immer einzigartiger werden. In dem man ein besonderes, einzigartiges Leben führt und einzigartige Erfahrungen macht. Vergleichbare Erfahrungen ergeben dann in Kombination ein einzigartiges Ergebnis. Das ist wonach wir immer noch streben.
Wenn wir gerade beim Thema Entwicklung sind. Ihr hattet einen Line-up-Wechsel vom ersten zum zweiten Album. Kannst du zu den Hintergründen etwas sagen?
Da gibt es viele, viele Hintergründe. Zum einen ist es so, dass ich das Gitarrenspielen angefangen hatte, um Songs zu schreiben, jedoch nie, um Gitarrist in der Band zu werden. Also haben wir recht schnell noch einen Gitarristen gesucht. Deswegen hatten wir ja eine Zeit lang 2 Gitarristen. Das hat aber nicht geklappt, weil es einfach nicht so geklungen hat, wie ich es zu Hause geschrieben hatte. Abgesehen davon kam ein zweiter Faktor dazu. Man findet, das Leben, wie wir es leben, ist einfach aufregend, spannend und spassig. Man hat so das Gefühl, ich bin jetzt in einer Band und ich kann aufstehen, wann ich will. Ich kann machen, was ich will. Komm herum in der Welt und muss nur 2 Stunden am Tag arbeiten. Alles wird gut, alles wird easy. Deshalb machen das auch viele Bands und deswegen gehen auch viele Bands genau in diesem Moment wieder kaputt. Genau in diesem Moment, wo man von der Hobby-Band zur Profi-Band um-switchen muss, wird sich zeigen, ob die Konstellation funktioniert.
In diesem Augenblick haben wir uns eben von Dizzy und Stefan trennen müssen. Eigentlich ist „müssen“ nicht richtig, denn sie wollten sich trennen, da sie den Anforderungen nicht gerecht wurden. Die haben sich das anders vorgestellt. Zum einen war es dann doch zu viel Reiserei und das ganze Drumherum eben: im Bus sitzen, sieben oder acht Stunden am Tag, bei schönstem Sommer. Wenn alle deine Freunde daheim grillen, sitzt du in einem stickigen Bus und fährst irgendwo hin. Andere wollen sich halt der Familiengründung stärker widmen und dem einen stinkt es vielleicht jeden Abend dieselben Songs spielen zu müssen. Da muss man halt schon viel Liebe, Fantasie und Spontanität mitbringen, damit das halt aufregend bleibt. Das kann auch nicht jeder, glaub ich. Da kommt man in so einen Trott rein und plötzlich denkt man sich: „Oh, jeden Tag dasselbe“. Dann bleibt für andere Leute auch irgendwann der Spass auf der Strecke. Und so hat sich das bei uns entwickelt.
Aber Urban und ich z.B. sind jetzt seit über 12 oder 13 Jahren ein Team und haben eben von Anfang an bis heute alles überstanden und auch alle überlebt. Der Hardy ist auch schon immer dabei, hat schon immer in einer Band gespielt, wollte immer dahin, wo wir jetzt sind. Wir sind sehr froh, dass wir den Hardy und den Norman gefunden haben, weil das die Typen sind, die immer übrig bleiben bei den anderen Bands. Und so sind wir halt eine Gruppe aus vier Leuten, die immer übriggeblieben sind. So kann man sich auch wirklich mit vereinten Kräften an die Arbeit machen.
Das klingt nach wahrer Leidenschaft, so muss es sein. Timmy, wir kommen zur letzten Frage, vielleicht kannst dir vorstellen, um was es geht?
The New Roses, hat das mit Guns N` Roses zu tun? Ja? (lacht)
Nein falsch geraten. Mit Guns N`Roses hat es aber indirekt zu tun. Mich würde interessieren, was du von der ganzen Situation mit AC/DC und einem möglichen Ersatz-Sänger hältst. Brian Johnson kann wohl aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr auf der Bühne stehen. Da ist ja Axl Rose im Gespräch und die Stimmen dazu sind eher kritisch.
Also ich bin grundsätzlich ein Typ, der sich nirgendwo einmischt und ich bin grundsätzlich der Meinung, dass jeder das machen soll, was er will, solange es keinem anderen weh tut. Jetzt ist die Frage, ob es dem Brian Johnson weh tut. (lacht) Ich bin kein grosser Axl Rose Fan, das muss ich zugeben. Ich bin jemand, der publikumsaffine Künstler geschätzt hat. Leute, die das Publikum zu schätzen wissen, also demütige, soziale Frontmänner wie Bruce Springsteen oder Steven Tyler. Ich mochte dieses „Leckt mich alle am Arsch, ihr seid alle zu schlecht für mich“- Ding nie. Deswegen war ich auch nie so ein Glam-Rocker. Das war mir schon immer zu arrogant. Dieses Arrogante, das mag ich nicht. Ist irgendwie nicht so meine Welt. Das macht für mich die Leute auch nicht interessanter, sondern das Gegenteil ist der Fall.
Nun, aber ob AC/DC sich zum Beispiel dann doch lieber jemanden aus einer Cover Band holen würden – ich weiss nicht. Aus Witz habe ich vor 3 Wochen gesagt, dass es Steven Tyler wird, weil Aerosmith ja auch wieder Stress untereinander haben, der Joe Perry und Steven Tyler. Da dachte ich so, es wäre jetzt für Steven bestimmt an der Zeit zu sagen: „Jetzt spiele ich bei AC/DC mit“. Dann haben alle noch gelacht und gesagt, so etwas würde nie passieren. Aber es ist eigentlich das selbe in grün. Ich meine, ob ich das jetzt persönlich brauche, den Axl Rose bei AC/DC singen zu hören, ich weiss nicht. Ich habe AC/DC glaube ich auch schon über zehn Mal gesehen und damals 2003 auch zusammen mit den Rolling Stones. Ich bin bedient. Ich hab mir das ausgiebig reingezogen und ich war auch immer ein grosser Bon Scott Fan. Deswegen kann das für mich natürlich mit einem Axel Rose am Gesang nicht besser werden.
Könntest du dir Vorstellen ein Angebot anzunehmen?
(lacht) Das wäre mal was. Gut, die Songs kann ich alle auswendig und viel proben müsste ich nicht. Aber ob ich der Richtige für das bin. Ich weiss es nicht. Ich meine, ich würde mich geehrt fühlen über so eine Anfrage, ob ich jedoch der richtige Mann dafür bin? Keine Ahnung, ob die Leute das auch cool fänden oder ob das einfach so Klamauk mässig werden würde. Ich würde die Songs so singen, wie ich es singe und nicht versuchen, Brian Johnsen zu kopieren. Ob das dann affig wird oder nicht, ich weiss es nicht. Wenn es draufankommt, würde ich es wahrscheinlich annehmen. Ich habe aber im Moment so viel zu tun mit den Jungs und habe auch so viel Spass dran, daher bin ich noch nicht dazu gekommen, mir so eine Fantasie auszumalen.
Kannst es dir ja mal überlegen.
Ja genau. Auf jeden Fall. Du kannst ja mal ein gutes Wort bei den Jungs von AC/DC einlegen.
Sicher, dann sehen wir uns im Mai im Stade de Suisse in Bern!
Interview: Liane Paasila