9. August 2017
Im Gespräch mit: Sibbi, Panzer und Max von Itchy
Über ihr neues Album und die Zusammenarbeit mit Ocean Care.
Luca: Die wohl wichtigste Frage zuerst: Warum der neue Name?
Panzer: Der eigentliche Grund war, dass wir den alten Namen seit Beginn der Band nicht gut fanden. Als wir uns vor der neuen Platte Gedanken machen mussten, wie es mit der Band weitergeht, kam auch der Bandname wieder ins Spiel.
Sibbi: Wir möchten in unserem Alter nicht mehr allen Leuten erklären, warum und was Poopzkid bedeutet, deshalb lassen wir das jetzt weg und sind nur noch die Itchy’s. Vor allem wenn wir jetzt mit NGO’s wie Ocean Care arbeiten, ist es irgendwie besser, wenn unser Name nicht mehr nach Kindergarten klingt.
Habt ihr euch schon an den Namen gewöhnt?
Sibbi: Naja, es ist schon eine Umstellung, aber natürlich keine Riesensache. Panzer hat bisher „erst“ an zwei Konzerten die Fans mit „Hallo, wir sind Itchy Poopzkid“ begrüsst. Wir gewöhnen uns also sehr gut daran. Das Gute daran ist auch, dass er uns jedes Mal, wenn er den Namen falsch sagt, einen Eisbecher schuldet.
Das neue Album „All We Know“ ist jetzt seit mehr als zwei Wochen verfügbar. Wie sind die ersten Reaktionen von Freunden und Fans?
Sibbi: Das Feedback bis jetzt ist unfassbar. Bisher habe ich noch keinen negativen Fan-Comment über das neue Album gelesen. Die Leute sind irgendwie ganz begeistert vom neuen Album, was uns natürlich sehr glücklich macht, weil wir das Album auch sehr gut finden – also sehr stolz darauf sind. Wir haben uns bei dieser Platte sehr viel Mühe gegeben und sind froh, dass das Album jetzt draussen ist und die Leute es feiern. Wir können es kaum erwarten, die Songs endlich live zu spielen.
Das neue Album und das Artwork sind unglaublich. Warum habt ihr so viel Arbeit in die Platte gesteckt?
Panzer: Nun ja, vor allem die jungen Leute, die eher weniger Tonträger kaufen, sondern die Musik heute online mit Spotify oder sonst was streamen, haben wenig Bezug zu CDs oder LPs. Das finden wir auch ganz in Ordnung mit dem Streamen, aber für die Leute, die noch Bock haben, Tonträger zu kaufen, die sollten ein gutes, wertvolles Produkt erhalten, das war uns schon ganz wichtig. In die Deluxe-Box versuchten wir auch Sachen reinzupacken, bei der wir selbst Schweiss und Herzblut reingesteckt haben. Wichtig für uns ist, dass jeder, der Geld für eine Deluxe-Box ausgibt, beim Auspacken denkt: „Wow, das hat sich gelohnt“.
Auf der neuen Platte gibt es einen Song namens „The Sea“. Gibt’s da eine Verbindung zu Ocean Care, mit denen ihr jetzt einige Projekte am Start habt?
Panzer: Als wir den Song geschrieben haben, dachten wir noch nicht, dass sich der mal als Kampagnensong für eine NGO wie Ocean Care eignen würde. Sibbi hat eigentlich nur ein Liebeslied über einen wunderschönen Tag am Meer geschrieben. Wir sind einfach drei Typen, die unglaublich gerne am Meer sind. Wenn wir in der Nähe der Küste ein Konzert spielen, dann versuchen wir immer bereits ein bis zwei Tage vorher dort zu sein, um die Tage am Meer zu geniessen. Wir arbeiten jetzt auch schon seit sechs oder sieben Jahren mit NGOs zusammen, die sich für das Thema Meer engagieren und wir versuchen das zu unterstützen, weil uns das wirklich am Herzen liegt. Als die ersten Gespräche mit Ocean Care kamen, dachten wir uns, dass sich dieser Song prima dafür einigt. Einerseits zeigt der Song die schönen Seiten – drei Jungs die gerne am Meer sind – andererseits die Missstände wie die krassen Verschmutzungen. Uns ist es wichtig, das aufzuzeigen.
Ihr seid mit Ocean Care nach Mallorca an den Strand gefahren um ein Musikvideo zu drehen. Wie lief’s?
Sibbi: Es lief sehr gut. Wir hatten eine gute und interessante Zeit. Nebst dem Videodreh haben wir zum Beispiel auch ein „Beach Clean-up“ oder ein „Underwater Clean-up“ gemacht. Wir sind mit Schnorchel und Taucherbrillen bewaffnet getaucht und haben Plastik vom Meeresboden gesammelt und viele Interviews zu diesem Thema gegeben.
Ihr kommt ja aus Stuttgart, nicht gerade die Stadt am Meer. Woher kommt eure Liebe zum Meer?
Panzer: Wir reisen natürlich alle sehr gerne, ich zum Beispiel ging oft nach Asien. Das Meer dort ist so unfassbar schön – wenn man dann aber doch zwei Mal hinschaut, merkt man, dass alles voller Müll und Plastik ist. Das kann doch nicht sein. Wir denken, dass wir mit unserer Popularität darauf aufmerksam machen und einige Leute erreichen können. Da wir eh schon ein Publikum haben, welches sich öfters mit solchen kritischen Fragen auseinandersetzt, funktioniert das ziemlich gut. Was wir damit auch zeigen möchten ist, dass man sich nicht nur für solche Themen interessieren sollte, wenn man direkt am Meer wohnt, sondern überall. Denn die Konsequenzen treffen uns alle.
Was ist euer Bezug zur Schweiz?
Sibbi & Panzer: Wir haben einen super Bezug zur Schweiz. Erstens ist es super schön hier, wir sind immer gerne in der Schweiz. Allein die Landschaft ist hier krass schön. Weiter lieben wir (ohne Witz) den Schweizer Dialekt, nur leider mögen uns die Leute am Zoll nicht, das ist aber ein anderes Problem. Die Schweizer haben einen positiven Schaden. Denen ist es egal, ob das Konzert an einem Wochenende oder unter der Woche ist. Die feiern und tanzen wie verrückt. Das letzte Konzert in Zürich werden wir sicher nicht so schnell vergessen.
Danke euch für das lustige Interview!
Text: Luca