Datum: 28. Mai 2014
Im Gespräch mit: Eugenio und Hannes von Excruciation
Excruciation haben vor kurzem mit [g]host ein Highlight in Sachen Death-Doom veröffentlicht. Sänger Eugenio und Gitarrist Hannes standen hierzu Rede und Antwort.
Thomas: Zuerst mal Respekt und Gratulation zu [g]host. Ein sehr starkes Album, welches das Niveau von [t]horns halten kann. Ich denke, ihr seid auch zufrieden mit dem Album?
Eugenio: Danke, ja, sehr zufrieden. Eigentlich das erste Album, auf dem aus meiner Sicht jeder Song gut ist und wo wir als Band nicht irgendwelche Kompromisse eingehen mussten. Wir haben von Anfang an das gemacht, was wir machen wollten. Und [g]host ist nun dabei rausgekommen. Alle sind glücklich und zufrieden. Bei den früheren Alben haben wir immer ein wenig versucht den alten Stil beizubehalten und alle aus der Band glücklich zu machen. Drum hat‘s auch manche Überlängen gegeben. Diesmal kamen nur die Songs, die alle gut fanden auf die Platte.
Hannes: Wir wollten LP Länge damit alles auf eine Platte passt. Das Instrumental wurde für die LP sogar etwas geschnitten.
[g]host ist ein durch und durch Doomiges Album geworden, noch schwerer und zäher als der Vorgänger. Habt ihr euch von euren Thrash-Wurzeln nun endgültig verabschiedet?
E: Stimmt, aber wir sind auch keine 15 mehr und haben auch nicht mehr das gleiche im Blut. Wir sind allerdings auch nicht mit dem Vorsatz rangegangen, Death-Doom zu machen, sondern Songs zu schreiben, die uns passen. Es hat ein paar rockigere Sachen drauf, teils ein paar schwarzmetallerische Sachen. Es ist einfach das, was wir jetzt im Moment sind, und das ist momentan kein Thrash-Metal.
H: [g]host ist das erste Album, an dem ich sehr stark im Songwriting involviert war. Bei „Angels To Some…“, war ich noch nicht dabei. Damals hatte die Band entschieden nicht dort weiter zu machen, wo 1991 aufgehört wurde. Man hat sich neu orientiert, geschaut was den einzelnen gefällt. Bei [g]host hat sich dies dann noch mehr verstärkt, es war noch freier.
E: Wir hatten 1991 mit „Anno Domini“ eine Compilation, aber vorher ja nur Demos und eine Mini-LP. Was wir nicht machen wollten war eine Reunion, wie viele andere Bands es machen. So nach dem Motto „Komm, hocken wir uns wieder zusammen, gehen auf Tour, spielen den alten Schotter und verdienen ein bisschen Geld.“. Das ist künstlerisch nichts wert. Es gibt zwar viele alte Bands die ich immer noch geil finde und es ist cool, dass sie noch die alten Songs spielen. Aber als Künstler sollte man sich nicht selber klonen.
H: Es gibt Bands, die können auch gar nicht anders. Venom z.B., Cronos will und macht halt nur Venom.
E: Venom waren immer Venom, es gibt aber einige Thrash Bands die zurückgekommen sind in den letzten paar Jahren, die wirklich nur auf Tour gehen und nur ihren alten Kappes spielen. Da käme ich mir jetzt blöd vor, wenn ich Songs spielen müsste, die ich mit fünfzehn geschrieben habe. Das wäre falsch.
Hannes, du hast es ja gerade angesprochen: Laut Booklet bist du ja am neuen Album massiv am Songwriting beteiligt. Bei [t]horns waren es zwei oder drei Songs. Erzählt doch mal was zur Entstehungsgeschichte der Songs. Immerhin hat es ja auch fünf Jahre gedauert, bis [g]host fertig wurde.
H: Das Songwriting läuft meisten so, dass wir im Übungsraum ein bisschen Jammen und Eugenio oder irgendwer anderes sagt „cooles Fragment“. Und daraus entsteht dann halt ein Lied, das wir meistens zusammen fertig machen. Es kommt auch vor, dass ich zu Hause das Thema mache, wie z.B. bei „Crawl“. Ich bin dann mit dem Song angekommen und sagte, „So würd ich mir dass vorstellen.“. Dann wird’s halt noch bearbeitet, damit es wirklich auf den Band-Sound passt. Normalerweise schreiben wir die Songs aber zusammen. Eugenio macht dann die Texte isoliert wenn der Song steht.
E: Richtig. Meistens kommen mir schon im Übungsraum, wenn wir den Song proben, die ersten passenden Textfragmente in den Sinn. Dadurch wird dann natürlich das Stück auch wieder ab und zu etwas angepasst. Text und Musik müssen zusammen einen Sinn ergeben.
H: Für uns ist immer sehr wichtig, welches Bild man im Kopf haben soll, wenn man den Song hört oder spielt. Das kann eine allgegenwärtige Szene sein, ein Film oder irgendetwas. Und dann versucht man das zu vertonen.
E: Es ist also kein riffbasiertes Schaffen. Es gibt hunderte von geilen Riffs, aber das heißt nicht, dass unter diesen Riffs auch ein guter Song steckt. Man muss teilweise reduzieren und das geht meiner Meinung nach mit dem Erzeugen von Stimmungen.
Eigentlich haben wir [g]host zweimal geschrieben. José war der Hauptsongwriter auf [t]horns und als er 2011 ausgestiegen ist, hatten wir zwei fertige Songs und etwa acht fast fertige. Wir haben entschieden, dass alles von ihm rauskommt, außer „Mother South“, welches wir als Brücke behalten haben. Es wäre uns einfach schräg vorgekommen, seine Lieder zu spielen und fertig zu machen, obwohl er nicht mehr da ist. Wir hatten dann ja auch noch einen Besetzungswechsel. Fertig geschrieben wurde dann das Album letztes Jahr als wir nur noch zu fünft waren.
Welche Bedeutung haben die beiden Murmansk Songs?
(beide lachen).
E: Interessant, dass mich die Leute öfters darauf ansprechen, wo es doch eigentlich die banalsten Texte auf [g]host sind. Eigentlich ist es so, dass wir nach dem Proben gerne ein Bierchen trinken gehen. Unser Schlagzeuger meinte da mal, wir sollten einen Song über Murmansk machen. Er habe eine Doku drüber gesehen und das sei wohl die depressivste Stadt überhaupt. Ich habe das zuerst gar nicht mitbekommen. Als Hannes mir dann auf einmal in einem Mail schrieb, er habe angefangen ein paar Depro-Riffs zu machen für Murmansk. Hä? Ich musste dann erst mal googlen und stieß dann natürlich über die Geschichte auf eine Mystery Seite, wo angeblich bei geologischen Bohrungen in Murmansk die Hölle gefunden worden sei. Angeblich sollen dort Aufnahmen von Schreien der Verdammten gemacht worden sein.
Oha, interessant! Da will ich hin!
E: Ich dachte jedenfalls: Ah! Das ist es also. Darauf hin habe ich den Text geschrieben zu „Murmansk II“. Im Übungsraum kamen dann die Depro-Riffs aber die passten dann nicht so ganz. Das Missverständnis hat sich dann aufgeklärt und so entstanden dann zwei Murmansk Songs.
H: Die aufgenommenen Tonaufnahmen der Seelenschreie in Murmansk entpuppten sich übrigens als ein Sample aus einem Spanischen Horrorfilm.
E: Trotzdem gibt es eine deutsche Mystery Seite, auf der immer noch diskutiert wird, ob das jetzt echt ist oder nicht. Das fand ich noch recht speziell und echt abgefahren dort. Allerdings war es ein guter Coup von uns, wir haben jetzt auch sehr viele Leute aus Russland die uns hören, hehe.
H: Andi, der die Murmansk Sache in Gang brachte, hatte auch die Idee zu „December 12“ vom [t]horns Album. Der 12. Dezember ist wohl der schlimmste Tag im Jahr. Grausiges Wetter, alles schlimm, einfach zum Fenster rausspringen.
E: Und da er im Dezember Geburtstag hat, haben der José und ich damals beschlossen ihm diesen Song zu schenken. Lustig eigentlich, dass er auf diesen Sound eigentlich gar nicht so steht.
H: Aber jetzt schon!
E: Ja, jetzt schon. Aber damals hat er dass Doomig-depressive Zeugs überhaupt nicht mögen.
Das Album wurde über Auric Records veröffentlicht. Soweit ich das jetzt überblicke, ist dass ein bandeigenes Label. Wie kam es dazu?
E: Bei [t]horns waren wir noch bei Non-Stop-Music und Twilight. Twilight hat ja dann zu gemacht und wir hatten einfach keine Lust auf Labelsuche. Wenn du heutzutage als Band überleben willst, also die Kosten einigermaßen wieder rein bringen willst, musst du dein Zeug selbst raus bringen. Auch wenn du ein Label findest, die zahlen dir die Aufnahmen nicht mehr, bestimmen aber dann trotzdem wie das Produkt auszusehen hat. Und das wollen wir nicht.
H: Es ist uns sehr wichtig, dass unsere Tonträger hochwertig gemacht und gut aussehen. Bei den Labels heißt es immer gleich, „Muss jetzt das Digipack sein“ oder „Brauchts wirklich einen Vierfarbendruck“ usw. Beim eigenen Label bestimmt man selber, ob Vinyl gemacht wird, oder welches Format wie auf den Markt kommt. Du hast alles unter Kontrolle. Vom Finanziellen her musst du bei den Labels heute sowieso alles selber zahlen. Ok, du hättest halt das Namedropping, was dir evtl. was bringen würde.
E: In der Schweiz haben wir eine Kooperation mit Gadget-Records, dem größten Independ-Label hier. Die haben zwar mit Metal eigentlich nicht viel am Hut, übernehmen aber den Vertrieb. Mal sehen wie es dann im Ausland läuft. Es macht natürlich auch Spaß ein eigenes Label zu führen. Wir haben auch einige Leute in der Band, die hierbei sehr viel Erfahrung haben. Auch werden wir nicht nur Excruciation Sachen auf den Markt bringen. Im Herbst werden ein paar alte obskure Schweizer Sachen kommen.
Ihr seid ja nun auf Quintett-Größe geschrumpft, also nur noch zwei Gitarren. Bleibt dass so?
H: Ja, wir habe uns das lange überlegt. Es ist auch gar nicht so einfach, da alle Songs vor [g]host mit drei Gitarren arrangiert sind. Es ist schwierig diesen Sound mit zwei Gitarren zu erzeugen. Nach dem Line Up Wechsel sind die neuen Songs dann auch für zwei Gitarren geschrieben worden. Die älteren Stücke werden gerade bearbeitet.
Mit dem Line Up Wechsel ist Mario Hahn und José gemeint, oder?
H: Ja, nachdem Jose als Gitarrist und Hauptsongwriter die Band verlassen hatte, haben wir Mario geholt. Wir dachten, wir brauchen weiterhin einen dritten Gitarristen. Er war auch vom Background und vom Alter her ein genialer Kandidat. Leider hat es mit ihm nicht richtig funktioniert, da er mehr in die Thrash Richtung wollte und Eugenio und ich, die stark am Songwriting beteiligt sind halt nicht unbedingt. Darum hat‘s einfach nicht funktioniert. Wir haben uns dann ganz einvernehmlich getrennt.
E: Hatte halt keinen Sinn mehr gehabt.
Hannes, wie bist du eigentlich zu Excruciation gekommen?
H: Ich habe früher bei der Black Metal Band Forgotten Chaos gespielt und hab dann den Eugenio mal auf einem Konzert von uns getroffen. Wir haben uns dann irgendwie angefreundet und nach dem Abgang von meinem Vorgänger war ich Kandidat.
E: Er hat ja bei Forgotten Chaos Bass gespielt. Wir wussten gar nicht, dass er auch Gitarre spielt, bzw. ob er es auch wirklich kann. Für uns war es wichtig, dass er ein guter Typ ist. Du hast ja nicht mal vorgespielt. (lacht) Wir haben uns halt im Kontiki auf ein paar Bier getroffen…
H: Es ist mir auch zu Gute gekommen, dass ich soundmäßig gut zu Excruciation passte. Also Doom und klassischer Heavy Metal und eher weniger Interesse an Black Metal. Der eine Song, den ich auf [t]horns habe schreiben dürfen, „And The Dead…“, ist eigentlich der oldschooligste Song auf dem Album. Da hieß es dann, „Was macht du denn für Zeugs?“ „Wieso machst du solche Hellhammer-Riffs?“(lacht). Das ist halt einfach mein Ding. Und trotz des gewissen Altersunterschiedes, der ja immer mehr schrumpft, funktioniert es mit mir und Excruciation super.
Ihr seit ja mittlerweile bzw. wieder eine Institution hier in der Schweiz, werdet außerhalb aber zu wenig wahrgenommen. Woran liegts?
E: Wir hatten schon mit dem letzten Vertrieb einige Probleme, auch mit gewissen Medien z.B. Wenn man sich‘s mit dem Rockhard beispielsweise verscherzt…
Die [t]horns Kritiken waren doch überall gut bis sehr gut
E: Aber halt nicht im Rockhard. Das Werbebudget wurde zurückgenommen und die Platte nicht mehr gepusht. So läuft‘s halt. Das andere ist, wenn du heutzutage auf Tour gehen willst, musst du zahlen. Und das machen wir nicht mit. Dieser ganze PayToPlay-Zirkus ist eine einzige Katastrophe. Entweder du versuchst alles selber zu organisieren, das kostet viel Zeit und du hast keine Garantie das Leute kommen, oder du kaufst dich für tausende von Euros als Vorband ein.
Es gibt Death Metal Bands die vielleicht vor 200 Leuten spielen, verlangen aber bis zu 14000,- EUR für eine zweiwöchige Tour. Schon inkl. Nightliner und Catering, aber dass muss man halt erst einmal haben. Und dass holst du auch nicht rein, sondern spielst um 19:00 Uhr bei der Türöffnung.
Die Bands verkaufen ja nicht mehr so viel und wollen sich mit Touren über Wasser halten. Drum gibt es auch so viele Konzerte mit einer Hauptband und vier Vorbands, die kein Mensch kennt oder die gar nicht zusammen passen.
Gibt es denn Pläne für Auftritte oder gar eine kleine Tour außerhalb der Schweiz? Es gibt ja eine recht rege Doom-Szene gerade in Deutschland, Österreich oder Italien.
E: Das Problem grad mit dieser Doom-Szene ist, dass uns hier unsere Vergangenheit ein bisschen in die Quere kommt. Viele die uns von früher kennen, akzeptieren uns (noch) nicht als Doom-Band. Als wir vor zwei Jahren in Italien gespielt haben, grad als die alten Sachen wieder veröffentlicht worden sind, haben die Leute dort erwartet, dass wir nur das alte Zeugs bringen. Die sind darauf voll abgegangen und waren ziemlich baff bei den neuen Sachen. Wir haben dort eine Doppelshow gemacht, also eine gute halbe Stunde nur Oldschool, dann runter von der Bühne und mit neuem Banner zurück und das neue Zeug gebracht. Die Leute sind darauf allerdings auch gut abgegangen.
H: Wir haben uns sogar umgezogen in der Pause. (lacht)
E: Und wir wollen auch gar nicht das alte 87er Zeug mit dem Heutigen vermischen, das würde nur verstören.
H: Es gäbe auch die Variante, wie es beispielsweise Celtic Frost gemacht haben. Die haben die alten schnellen CF Songs anders arrangiert. Das wollen wir aber auch nicht. Die Songs von „Last Judgment“ sind so wie sie sind, die kann man nicht in eine Doom-Version umschreiben.
E: Wir haben ja auch genug neue, setfüllende Songs.
Mit wem würdet ihr denn am liebsten mal touren? Hannes, du wahrscheinlich mit King Diamond, oder?
H: JA! (lacht) Also wenn ich frei wählen könnte, würde ich auch sehr gerne mit Bands der neuen Black Metal Welle was machen. Die finde ich sehr spannend. Agalloch z.B. wären toll.
Mit denen habt ihr ja schon gespielt…
E: Ja, das wahr wohl eine Ehre für beide Seiten. Der Veranstalter hat uns angerufen, dass sie nur mit Excruciation spielen wollten. Die sind Fans seit zwanzig Jahren. War sehr schön mit denen. Ich würd vor allem gerne mit Bands zusammen spielen, die ich von den Leuten her mag. Mit Velnias zum Beispiel. Mit denen wäre es sicher sehr lustig. Ansonsten halt mal mit Venom.
H: Ich würd auch gerne mit Bands wie den Bloodfarmers spielen. Ist spannend mit Bands, die nicht in exakt der gleichen Schublade sind aber von der Bandkultur her gut zusammen passen. Und natürlich Saint Vitus.
Und mit denen seid ihr an den Dutch Doom Days in Rotterdam Ende Oktober.
E: Ja, aber leider nicht am gleichen Tag.
H: Wir schaun sie uns halt dann im Herbst in Winterthur an (lacht). Aber trotzdem spielen wir am DDD mit vielen Bands zusammen die sehr cool sind. Dread Sovereign, Victims Of Creation, Conan oder auf The Wounded Kinks freuen wir uns sehr.
Wie geht es mit Excruciation weiter? Was sind eure nächste Pläne / Ziele?
E: Wir haben angefangen, an der nächsten EP zu schreiben. Wahrscheinlich wird sie „Crust“ heißen und entsprechend auch etwas härter sein.
Wieder weg vom Doom?
E: Nein, eher etwas kaputter vielleicht, etwas direkter. Es soll auch nur eine EP sein. Evtl. als Übergang. Sie wird so vier, fünf Tracks beinhalten und zwei Covers. Ein bisschen Amebix beeinflusst, was wir eigentlich eh schon sind.
Dauert aber diesmal bitte nicht wieder so lange.
E: Nein, nein! Zwei, drei Songs sind sogar schon fertig.
H: Die lange Zeit zwischen [t]horns und [g]host ist vor allem dem Line Up Wechsel geschuldet. Wir mussten uns immer wieder neu orientieren und dann auch noch die Shows. Die nächste Veröffentlichung wird definitiv nicht so lange dauern. Wir sind schon recht produktiv, haben aber auch eine hohe Messlatte und wollen erst etwas veröffentlichen, wenn‘s wirklich gut ist. Da wird viel diskutiert und auch Songs wieder geschmissen. Das dauert halt dann alles etwas länger. Wir schaffen eben auch als Band und haben nicht nur ein Mastermind, welcher die fertig geschrieben Songs vorlegt. Das ginge vermutlich schneller.
E: Und wir gehen ja auch in die Arbeit. Das ganze ist ein großes Hobby auf professionellem Niveau. Und dadurch, dass wir mittlerweile alles selber machen, einschließlich Promo und Grafik, kostet das alles halt sehr viel Zeit.
H: Wir wollen zukünftig auch verstärkt Auslandsshows spielen, wie eben aufm DDD und hoffen dort auf neue Connections, beispielsweise zu den Leuten aus England und Irland, die eine sehr gute Szene haben und cooles Zeug machen. Einfach neue Kontakte finden.
E: Das Persönliche ist einfach wichtig.
H: Ja, Mails versanden oft im Posteingang. Es ist ja schön, dass die Szene so floriert und dass es so viele Bands gibt im Untergrund. Es macht es aber auch schwierig, etwas langfristig zu organisieren.
E: Im Herbst planen wir einen zweitägigen Event hier in Zürich. Und zwar zum 30 jährigem Jubiläum. Wir werden voraussichtlich zwei Tage spielen, einen Tag nur Oldschool, einen Tag nur Neues. Das Ganze zusammen mit verschiedenen Support Bands.
Super! Freu mich schon drauf. Danke für eure Zeit!
Wir hatten noch ein paar lässig Stunden in Zürichs Kneipen und es wurde natürlich noch viel philosophiert. Ich bat Hannes mir ein paar Zeilen zu seinen musikalischen Einflüssen zu schreiben, welche ich hier einfach eins zu eins noch dranhänge:
„Meine Einflüsse sind zu allererst Mercyful Fate, insbesondere „Don’t Break The Oath“, welches auch mein absolutes Lieblingsalbum ist. Dieses Album beeindruckt mich als eines der wenigen Gesamtkunstwerke, es stimmt einfach alles: Jedes Riff, jede Textzeile, die Produktion, sogar die Bandfotos sind stimmig. Die genialen Leads von Michael Denner und die brillanten Bassläufe von Timi Grabber sind schon lange eine Inspiration für meine eigenen Kompositionen.
Dazu sind die Hard Rock Bands der 70er ein steter Quell der Freude: Black Sabbath haben mich natürlich sehr beeinflusst, insbesondere die Alben „Sabbath, Bloody Sabbath“, „Sabotage“ und „Mob Rules“. Tatsächlich war mein Ziel, ein Album nach dem Vorbild der klassischen Black Sabbath-Alben zu schreiben: 9 Songs, jeder stilistisch ein wenig anders gelagert und ausserdem ein kurzes instrumentales Zwischenstück.
Ich bin ausserdem ein grosser Fan des Deutschen Hörspielmusikkomponisten Carsten Bohn – er erzeugte eine einzigartige Atmosphäre mit einer tollen, warmen Produktion aus klassischen Rockinstrumenten und vielen geilen klassischen Synths. Für das ganze Feeling der Platte waren Bohns Kompositionen ein grosses Vorbild für mich.
Momentan werden bei mir oft gehört:
Blood Farmers – Headless Eyes
Kraftwerk – Mensch Maschine
Black Sabbath – Dehumanizer
Alice In Chains – The Devil Put Dinosaurs Here
Craft – F*ck the Universe“
Interview: Thomas Lang