Datum: 29. März 2013
Ort: x-tra – Zürich
Geschrieben von: Sam Wolter
Im Gespräch mit: Alexx Wesselsky
von Eisbrecher
Bilder vom Schwarzen Ball direkt HIER
Schwarze Ostern! Das konnte man letzten Freitag in Zürich erleben. Einmal mehr lud das x-tra und Noxiris zum Schwarzen Ball. Volles Haus und gute Stimmung. Das lag wohl nicht nur am langen Wochenende, sondern auch an den Live Acts Eisbrecher und She’s All That.
Die eher noch unbekannte Band She’s All That verblüffte viele Zuschauer mit Ihrer Energie geladenen Bühnenshow und ihren freakigen Latex Masken. Eine Band, die definitiv gute Musik macht und nach ihrem Auftritt in Zürich sicherlich einige Fans mehr zählen kann.
Eisbrecher waren wie immer souverän, eine perfekte Bühnenshow wurde geboten, wie man es von den Deutschen Jungs nicht anders erwartet hat. Eine Band die man sich immer wieder gerne aufs Neue anschaut und die einem nie langweilig wird. Eisbrecher wissen wie sie Ihr Publikum begeistern können und überzeugen auch nach 10 Jahren noch zu 100% auf der Bühne.
Der Schwarze Ball war ein Erfolg und wir freuen uns bereits auf den nächsten Mal… den nach dem Schwarzen Ball ist ja bekanntlich vor dem schwarzen Ball.
10 Jahre Eisbrecher ist definitiv ein Interview wert dachten wir uns, daher haben wir die Gelegenheit genutzt mit Alexx von Eisbrecher ein Interview zu führen.
Sam: Euer aktuelles Album ist „die Hölle muss warten“, wie seit ihr damit zufrieden und wann kann man mit einem neuen Album rechnen?
Alexx: Wir sind sehr zufrieden damit, bis jetzt ist es das meistverkaufte Album von Eisbrecher. Super Erfolgreich, wir belegten Platz 3 in den Charts. Das Album kriegt von uns ein Schulterklopfen, ein Lob und ein Popoklatsch! Wir haben gerade beschlossen das Sony Music und Eisbrecher noch weiterhin zusammen arbeiten werden, sicherlich noch ein Album mit Sony wird es geben. Das neue Album sollte so Gott will im September 2014 erscheinen.
Sam: Wie seid ihr bis anhin mit eurem neuen Bassisten zufrieden?
Alexx: Der hat heute hier in Zürich Premiere, wir sind also gespannt!
Sam: Du hast ein Statement zum Ausschluss der Echo Verleihung der Band Frei.Wild abgegeben, was hat dich dazu bewogen?
Alexx: Ich finde den Ausschluss total lächerlich. Wo kommt man den da hin, wenn eine erfolgreiche Band von einer Verleihung ausgeschlossen wird, nur weil es anderen Bands nicht passt, die in der gleichen Kategorie nominiert wurden.
Nur weil einige die Band zu rechts oder zu „heimattümelig“ finden werden Frei.Wild entnominiert, das kann doch nicht sein. Ich finde es falsch und undemokratisch und völlig daneben. Ganz ehrlich was kommt als Nächstes, dann könnte man auch Rammstein, Heino oder Marilyn Manson verbieten. Das Wort Schlager, das Wort Volk, alles müsste dann verboten werden. Der Deutsche muss langsam mal lernen, dass Rock n’Roll dazu da ist, das es auch mal weh tut und es gut ist, dass man darüber diskutiert und sich auch mal ein wenig streitet. Aber anderen das Maul zu verbieten, weil man meint die haben nichts zu sagen oder dürfen nicht auftreten, halte ich für prinzipiell falsch.
Sam: Was hört Eisbrecher selber im Tourbus?
Alexx: Eigentlich nichts, uns reichen die zwei Stunden Krawall auf der Bühne die wir selber machen.
Sam: Ihr könnt nun auf 10 Jahre Eisbrecher zurückblicken. Fazit? Würdet ihr wieder den gleichen Weg gehen?
Alexx: Wir leben noch! Das nächste Mal würden wir vielleicht den weniger beschwehrlicheren Weg nehmen. Aber Wege sind da, damit man sie geht und da ja bekanntlich der Weg das Ziel ist, soll man den Weg auch gehen. Wenn die Reise zu einfach ist, dann ist die Befriedigung am Ende auch nicht so gross. Wenn man nicht um etwas kämpft und sich einsetzt, weiss man es meistens nicht zu schätzen. Insofern ist es absolut ok, wenn der Weg mal hart und steinig ist, dann freut man sich auch wenn man was erreicht hat.
Sam: Auftrag Auto Ausgleich zu Eisbrecher oder Eisbrecher Ausgleich zu Auftrag Auto?
Alexx: Beides! Ich bin ganz froh, dass es beides gibt in meinem Leben. Wenn man immer nur das eine macht, wird man Betriebsblind. Daher bin ich ganz glücklich, beides machen zu können. Auftrag Auto ist ein guter, willkommener Ausgleich zu Eisbrecher und umgekehrt. Sozusagen kann ich mir ein Hobby sparen, weil ich zwei Berufe habe. Und von irgendwas muss man ja auch leben. TV ist der Brot-Job und Eisbrecher ist Vergnügen.
Sam: Ist Eisbrecher mittlerweile Mainstream?
Alexx: Mainstream sind wir nicht, sonst würden wir mittlerweile im Radio laufen. Was der Mainstream von Morgen ist, kann ich heute nicht sagen. Wer hätte gedacht, dass Unheilig mal die Charts regiert. Daher, man kann nie wissen. Ich denke, wir sind immer noch in irgendeiner Form eine Underground Band, die Rock mit deutschen Texten spielt. Wir treten da auf, wo man uns spielen lässt, ob das jetzt in der schwarzen Szene ist oder auf einem Rock oder Metal Festival ist uns eigentlich egal.
Wir spielen dieses Jahr auf einem Festival wo Slayer, Oomph!, Iron Maiden und Eisbrecher auftreten. Wir finden es super, den es funktioniert. Bei uns sind alle willkommen und auch wir hoffen, dass wir bei den Leuten willkommen sind. Fanatismus und Engstirnigkeit überlasse ich gerne den anderen.
Sam: Was wünschst du dir für die Zukunft mit Eisbrecher?
Alexx: Ich wünsche mir für Eisbrecher was man sich normalerweise zum Geburtstag immer wünscht. Gesundheit, Erfolg, Glückseligkeit, gute Nerven, breites Kreuz und Durchhaltevermögen. Ich wünsche mir, dass es uns gelingt uns nochmal neu zu überraschen. Denn wenn das verloren geht, kannst du irgendwann aufhören. Ich möchte nicht im Hamsterrad enden und immer das Gleiche machen. Ich möchte der Hugh Hefner der Rock Musik sein. 😉