Band: Surfact
Album: Feeding The Beast
Label/Vertrieb: G-Records (rough trade)
Veröffentlichung: 1. März 2013
Website: facebook.com/surfact
Geschrieben von: Nicole Imhof
Mal Pop, mal Rock, mal ein bisschen Synthie dazu und fertig ist das Album von Surfact. Oder doch nicht so einfach? Was auf den ersten Blick als neu erscheint, ist eigentlich schon etwas älter. Bereits 2011 erschien das Album „Feeding The Beast“ und jetzt nochmals in Neuauflage bei Rough Trade für den deutschen Markt. Also aufgewärmt, aber auf alle Fälle noch nicht kalt geworden.
Im Waschzettel (Promotext) zu „Feeding The Beast“ steht etwas von Wurzeln aus Alternative, Rock und Grunge. Und da staune ich zum ersten Mal, nachdem ich mir das Album nun doch schon mehrmals zu Ohr geführt hatte. Meinem Gehör zufolge werde ich es, wenn wir denn schon eine Genre-Zuordnung suchen, in Richtung Pop-Rock stecken. Und ja, Genres haben ihre Berechtigung, auch wenn sich niemand schubladisieren lassen will. Aber wie soll man ansonsten mit möglichst einem Wort ausdrücken, was grundsätzlich drin steckt, hinter einem Bandnamen, einem Album … deshalb, Genre-Richtigkeit muss schon sein. Und ja, ich bin heute pingelig.
Der Titelsong „Feeding The Beast“ ist sehr poppig mit starken Synthie-Pop Einflüssen. Wenn ich dann aber z.B. ihren Youtube Clip von „All Night Overload“ anschaue, dann staune ich schon wieder. Hier hören und fühlen sie sich tatsächlich rockig an. Nicht schlecht.
Auch der Opener „Absolutely Shameless“ hat Ohrwurm-Qualität und dürfte ohne Probleme auf den Mainstream-Radio-Stationen hoch und runter laufen. Auch bei „The Pace“ ist nicht viel Rock drin. Langsam frage ich mich… Etikettenschwindel?
Ich bin hin und her gerissen, wie der gewillte Leser mittlerweile ohne Mühe herausgefunden hat. Wenn Rock drauf steht, dann hätte ich eben auch gerne Rock drin. Und nicht Pop. Ok, ich motze jetzt auf hohem Niveau. Denn Surfact ist toll und das Album ebenfalls. Und schliesslich traten sie bereits als Support Act für Bands wie Volbeat, Therapy, White Snake, Live und Staind auf. Passt das? Das lässt mich langsam zum Schluss kommen, dass dieses Release von „Feeding The Beast“ einfach die Soft-Version ihrer selbst ist. Live abrocken und auf dem Album radiokompatibel gemässigt.
„Countless Sheep“ z.B. könnte ohne Probleme auch von Hurts stammen. Ein schöner Song. Genauso eingängig und soft auch der nächste Track „Higher Ground“. Und dann doch noch etwas rockig mit „Leave And Survive“.
Fazit: eine ambivalente Sache, dieses Album. Trotzdem gut… oder genau deshalb oder eben weil? 🙂
Tracklist:
1. Absolutely Shameless
2. The Peace
3. Feeding the Beast
4. The Step
5. All Night Overload
6. Countless Sheep
7. Higher Ground
8. Taking Over You
9. Leave And Survive
10. Last Mile
11. When I Return
12. Atmosphere
Gründung:
2004