Heavy Psych Sounds / VÖ: 6. Mai 2022 / Stoner Rock
stonerband.com
Text: David Spring
Supergroups sind so eine Sache. Was auf dem Papier nach einem Garanten für Grosses klingt, muss noch lange nicht funktionieren. Wenn sich aber die legendären Kyuss-Mitbegründer Brant Bjork und Nick Oliveri zusammentun, um mit Drummer Ryan Güt eine Stoner-Band ins Leben zu rufen, dann dürfen die Erwartungen in die Höhe schnellen. Dessen bewusst benannten die Drei ihre Gruppe simpel Stöner und machen das, was sie am besten können.
Mit „Totally…“ erscheint bereits das zweite Album und mit dem eigenwilligen Cover-Artwork wird klar, dass die Drei vor allem des Spasses halber zusammen musizieren. Der Opener „Party March“ bietet inhaltlich wenig mehr, als man vom Titel erwartet. Dafür wissen Stöner zweifellos, wie man astreinen – welch Überraschung – Stoner Rock schreibt. Fuzzige Gitarren, heftige Beats und fette Riffs stehen an der Tagesordnung. Das nicht weniger gehaltvolle „A Million Beers“ klingt, als ob es durch einen Haufen leerer Bierdosen aufgenommen worden wäre.
Braucht man das? Who knows. Macht das Spass? Aber hallo! Stöner sind nicht hier, um die Welt zu verbessern, sie haben Spass am Musikmachen und zusammen feiern. Dafür gibt es auf der Platte mehr als genügend Material. Mit Songs wie dem bekloppten „Stöner Theme“ in der Mitte ist das der Soundtrack, den man für die nächste alkoholgeschwängerte Party braucht. Hier etwas Desert Rock, da eine Psychedelic-Einlage, artig viel Punkrock-Attitüde und gute Laune.
Auch wenn „Totally…“ nichts nie Dagewesenes bietet, es lohnt sich, das Album laut aufzudrehen. Mit „Space Dude & The Burn“ und dem durchgeknallten Closer „Great American Sage“ gibt es zwei Song-Perlen, die niemand sonst hätte kreieren könnte. Was für ein Massaker Stöner live lostreten werden, kann man sich lebhaft ausmalen. Hirn aus, Bier rein, so soll’s sein!