Band: Shadow Universe
Album: Speaking For Clouds
Genre: Post-Rock
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 23. September 2018
Webseite: shadowuniverse.world
Oktober scheint der Monat des Post-Rocks zu sein – nebst dem Bergmal Festival, das nun zum ersten Mal in zweitägiger Form stattfinden wird, gibt es auch neues Material für unterwegs – oder fürs CD-Regal. Beispielsweise das erste Album des slowenischen Trios Shadow Universe. Pünktlich zum Herbstbeginn und in kompletter Eigenproduktion veröffentlicht, mit knapp 48 Minuten Musik bestückt.
Während die Band sich selbst mit Künstlern wie pg.lost oder If These Trees Could Talk vergleicht, so kann ich dies nicht ganz unterschreiben: Mir scheint, als haben sich die drei Slowenen etwas zu stark mit Klavier, Streichern und Special Effects eingedeckt, sodass das Album zeitweise überladen und unecht erscheint. Die einzelnen Instrumente scheinen mir immer wieder unverhältnismässig zueinander zu stehen, zudem fehlt mir bei den meisten Songs das Mass an musikalischer Finesse, das mich bei anderen Post-Rock-Bands in den Bann zieht. Dynamische Wechsel oder zarte Melodien scheinen zu kurz zu kommen, und auch vom Schlagzeug erwarte ich bei diesem Genre eine bessere Leistung.
Sowohl dem Band- wie auch dem Albumnamen wird die Musik hingegen durchaus gerecht. Sphärisch, magisch kommt das Album daher, erinnernd an den Soundtrack zu Science Fiction Filmen, Szenerien von Gewitterwolken über dichten Tannenwäldern, offenen Hügellandschaften und schier unergründlichen Seen. Auch einige bemerkenswerte Melodien sind auf dem Album zu finden – beispielsweise das Klaviergeplänkel bei „Heat“ oder das Gitarrenspiel auf „Opening Rain“. Zudem scheint „Speaking For Clouds“ durch die tendenziell ruhigen und gesitteten Klänge gesellschaftstauglicher zu sein als andere Alben im Post-Rock-Sektor: Es beschwerte sich niemand, als ich zwei Minuten lang nicht bemerkte, dass meine Kopfhörer nicht richtig angeschlossen waren und ich die Musik über die Lautsprecher hörte. Und das in der S12 um 6.22 Uhr.
Mich kann das Album nicht überzeugen – auch wenn einige bemerkenswerte musikalische Ansätze zu finden sind. Alles in allem fehlt mir das ausgeklügelte Zusammenspiel, das musikalische Feingefühl, das Mitreissende und Fesselnde. Aber: Ich stehe auch nicht auf Science Fiction. Und gehöre deshalb vielleicht einfach nicht zum Zielpublikum des Schauspiels.
Tracklist:
1. Opening Raing
2. Speaking For Clouds
3. Waves Of Snaefellsbaer
4. Heat
5. Endless Cloud
6. Downward Spiral
7. Cube of Spheres
8. The End Of Sunsets
9. Abandon
Text: Sarah Rutschmann