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Band: Saltatio Mortis
Album: Sturm aufs Paradies
Label/Vertrieb: Napalm
Veröffentlichung: 2. September 2011
Website: www.saltatio-mortis.com
Geschrieben von: Patricia Krapf
Was uns hier bei der neuen Scheibe von Saltatio Mortis erwartet, ist definitiv ein Sturm aufs Paradies. „Lasterbalk der Lästerliche“ zeigt einmal mehr, wie aus gewöhnlichen Worten Texte werden, die einem unter die Haut gehen.
„Habgier und Tod“, das erste Stück der neuen Scheibe, ist das, was wir uns von den Spielmännern gewöhnt sind. Die präzise Sprache von Alea, und treibender Sound, der es dem Hörer unmöglich macht, zu den vergangen Alben keine Parallelen zu ziehen (das wollen wir nämlich unbedingt).
Zum Nachdenken lädt besonders Track 7 ein. „Gott würfelt nicht“, ist ein Stück welches man sich mehr als einmal anhören muss, um sich seiner Bedeutung bewusst zu werden. Lasterbalk der Lästerliche, aus dessen Feder auch dieser Text stammt, verarbeitete hiermit ein persönliches Erlebnis, welches die Frage aufwirft, wann Leben beginnt und wann es endet. Es fordert den Hörer auf, sich selber Gedanken zu machen, wie er dazu steht.
Ein weiterer Song der eine Überraschung bereithält, ist Track 9, „Orpheus“. Ein Sound der jeden mitreissen dürfte. Und dann auf einmal, diese wunderschöne Frauenstimme, die die harten Bässe durchbricht und das Stück eine Wendung nehmen lässt, die man sicherlich nicht erwartet. Dies haben wir Julia Vukelic zu verdanken, eine bekannte Studiosängerin und Freundin der Band. Schon in der Vergangenheit gab es Duette, wie zum Beispiel mit Doro Pesch (Salome).
Track Nummer 11 dürfte uns Schweizer an eine in weiss gewandete und mit Löffel in einer Wanne rührenden Uriella erinnern. Hat aber nicht im geringsten etwas damit zu tun, auch wenn man den Gedanken schlecht wieder los wird. „Fiat Lux“ ist ein kraftvolles Stück, welches durch harte Bässe und eine eingängige Melodie besticht.
Natürlich sind auch die Dudelsäcke, die den Charakter der Musik mit ausmachen, zahlreich vertreten. Besonders bei „Spiel mit dem Feuer“ und „Der Letze Spielmann“, Track 10 + 12, zeigen die Spielmänner, was man mit Leder, Luft und Holz alles anstellen kann (vom vorhandenen Lungenvolumen mal abgesehen).
Der letzte Song auf dem Album, „Wieder Unterwegs“, lässt sich insofern interpretieren, dass es für das Septett einfach das Grösste ist, für ihre Fans unterwegs zu sein. Ganz im Zeichen der Spielmänner, die sie nun mal sind.
Saltatio Mortis zeigen mit dieser Platte, dass sie sich weiter entwickelt, aber den gewohnten, von den Fans so geliebten Weg nicht verlassen haben. Beide Daumen hoch für Sturm aufs Paradies!
Tracklist:
1. Habgier und Tod
2. Hochzeitstanz
3. Ode an die Feindschaft
4. Eulenspiegel
5. Sündenfall
6. Nachtigall und Rose
7. Gott würfelt nicht
8. Nach Jahr und Tag
9. Orpheus
10. Spiel mit dem Feuer
11. Fiat Lux
12. Der Letzte Spelmann
13. Wieder Unterwegs
Bandmitglieder:
Alea der Bescheidene – Gesang & diverse Instrumente
Falk Irmenfried von Hasenmümmelstein – Dudelsack & diverse Instrumente
El Silbador –Dudelsäcke & Schalmeien
Lasterbalk der Lästerliche – Schlagzeug & Texte
Samoel – Gitarren, Bouzouki & Klavier
Jean Méchant – Percussion, Gesang & Klavier
Bruder Frank – Bass & diverse Instrumente
Gründung:
2000